engelberg magazin nummer16 sommer

Diese interaktive Publikation wurde mit FlippingBook-Service erstellt und dient für das Online-Streaming von PDF-Dateien. Kein Download, kein Warten. Öffnen und sofort mit Lesen anfangen!

lberg

magazin

Sommer 2015

event highlights IM soMMer

Titelseite: Plakat des Illustrators Mads Berg im Auf- trag von Engelberg- Titlis Tourismus. Frontcover: A poster by Illustra- tor Mads Berg on behalf of Engelberg- Titlis Tourism.

Inhaltsverzeichnis Contents

weitere infos und anmeldung

www.titlis.ch/ events

3 editorial 4 statements

biker-gnuss Zeig dein Fahrkönnen oder übe dich im Parcours. Stärkung gibts im Bärghuis Jochpass, Frühstück oder Pasta Buffet. 25. & 26. Juli 2015 auf dem Jochpass

candlelight dinner Du geniesst einen romantischen Abend im Restaurant auf dem Gipfel des TITLIS. Samstags, einmal monatlich bei Vollmond

Aus Liebe zum Titlis For love of the Titlis

8 fokus | focus

Auf dem Walenpfad On the Wa len Trail

12 inside

Mit Leidenschaft für Engelberg In the ser v ice of Engelberg

18 events

Engelberg feiert die Schweiz und Unterwalden In honour of Switzerland and Unterwa lden 22 hotellerie | the hotel industry Der Hahnen zum Greifen nah At the foot of the Hahnen 26 kultur | arts+culture 30 gastronomie | food+drink Süsses, Lokales, Herzliches Some like it sweet 34 blick zurück | looking back Engelbergs Soldatendenkmal

1. august Mach dich auf zum Gipfel für den Sonnen- aufgang und stärke dich anschliessend beim reichhaltigen Frühstücksbuffet. 1. August 2015 auf dem TITLIS

knorrli erlebnistag Knorrli ist vor Ort für die kleinen Gäste und für die grossen Gäste gibt es volks- tümliche Unterhaltung. 28. Juni und 20. September 2015 auf Trübsee

Impressum – Publishing information

Herausgeberin – Publisher : Engelberg-Titlis Tourismus AG Redaktionsteam – Editorial team : Charles Christen, Frédéric Füssenich, Andrea Hurschler (Leitung/ head ), Marco Zemp Übersetzungen: English Express, Berlin Anschrift – Address : Engelberg-Titlis Tourismus AG Redaktion «Engelberg Magazin», Klosterstrasse 3 CH-6390 Engelberg engelbergmagazin@engelberg.ch www.engelberg.ch Gestaltung/Produktion – Design/production : WerbeTypoGrafik, Hampi Krähenbühl, Fürigen Schrift – Font : Matter Bold (© Urs Lehni); TheSerif (© FontShop) Druck – Printing : Engelberger Druck AG, Stans Auflage – Print run : 14’000 Exemplare/ copies Abonnement – Subscription : Schweiz CHF 20.–/ Ausland CHF 30.– Erscheinungsdaten 2015: November 2015 Redaktionsschluss: 14. September 2015 Dates of publication in 2015: November 2015 The deadline for submissions is eight weeks prior to publication.

Eine «Dreiecksgeschichte» im Tal Museum A historica l threesome

ice festival Mit dem Snowtoy locker flockig den Hang runter sausen, Gletscherspalten-Abseilen oder Mohrenkopfschiessen – Spass pur!

bergtrophy Zu Fuss den Dreitausender bezwingen - eine Herausforderung für Familien bis Leistungssportler!

The soldiers’ memoria l in Engelberg

38 natur | nature

12. Juli 2015 auf dem TITLIS

8. August 2015 (Verschiebedatum 9. August 2015)

«Buirebähnli» auf die Rugisbalm A wild ride on Rugisba lm

50 shopping

Passion für zwei Räder L ife on two wheels

54 seitenblicke | news 61 service

1

www.titlis.ch

TITLIS | BERGBAHNEN, HOTELS & GASTRONOMIE 6391 ENGELBERG | SCHWEIZ | TELEfON +41 (0)41 639 50 50

Gürtel Taschen Interieur Accessoires

Frédéric Füssenich Direktor Engelberg- Titlis Tourismus AG Frédéric Füssenich Director, Engelberg- Titlis Tourismus AG

Schuhe Kleider Schmuck

Liebe Leserinnen und Leser

Dear Readers,

Das schönste und sicherste Fortbewe- gungsmittel, um von A nach B zu gelangen, ist die Bergbahn – und hier hat Engelberg so einiges zu bieten. Ein Abenteuer der besonderen Art ist es, mit einem der unzähligen «Burebähnli» im Engelbergertal den Gipfel zu erklimmen. Die Familie Töngi ist stolzer Besitzer einer solchen Bahn. Wer einmal in die kleine Rugisbalm- Gondel gestiegen ist, wird diesen Nervenkitzel so schnell nicht mehr vergessen. Aber lassen Sie sich überraschen auf Seite 38. Liebhaber des Authentischen finden in Engelberg nicht nur die geeignete Bahn, sondern auch die entsprechende Unterkunft. Das Hotel Hostatt ist eine Herberge, welche mit viel Liebe zum Detail und spekta- kulärer Aussicht abseits vom Massentourismus ihre Gäste verwöhnt. Sie ist somit auch der ideale Ausgangspunkt, um eine der schönsten Wan- derungen im Alpenraum in Angriff zu nehmen – den Walenpfad. Was einem auf dem Weg so alles begegnet, lernen Sie auf Seite 8 kennen. Ein echter Kenner der Natur und leidenschaftlicher Engelberger ist Geny Hess. Fast 40 Jahre lenkte er die Geschicke der Titlisbahnen im Verwaltungs- rat mit. Für uns Grund genug, ihn etwas genauer vorzustellen. Das Jahr 2015 ist ein grosses Datum im Kalender unseres Klosterdorfes, sind wir doch seit 200 Jahren Teil des Kantons Obwalden. Dies, obwohl wir nirgends an den alten Kan- tonsteil grenzen. Wie es zu diesem Novum in der Schweiz gekommen ist und wie wir dieses Ereignis gebührend feiern, finden Sie auf den Seiten 26 und 18. Bei aller Kultur und Geschichte darf man das leibliche Wohl nicht vergessen. Familie Benjamin hat mit dem Café Alpschmaus einen Ort geschaffen, wo man entspannen und sich den süssen Verführungen hingeben kann. Wie auch immer Sie Engelberg geniessen, machen Sie es mit allen Sinnen, es lohnt sich. Sommerliche Grüsse

The best and safest way to get from A to B in Engelberg is aboard a cable car – and there are plenty to cableways to choose from. A par ticularly adventurous way to get up the mountain is on a small cable car, one of which is proudly owned by the Töngi family. Anyone who climbs aboard is not likely to forget the hair-raising ride in a hurry. Find out more on page 38. Engelberg’s many accommodation options of fer another kind of authentic Swiss experience. The Hostatt hotel, for example, is a homely place to stay with spectacular views and lovingly appointed rooms. It is also the ideal star ting point for one of the loveliest hikes in the Alps – the Walen Trail. On page 8 you can learn more about this breathtaking walk through unspoiled nature. Someone who cer- tainly knows how to appreciate Engelberg and its natural landscape is Geny Hess, who was a director at Titlis cableways for almost 40 years. In this issue, we introduce you to the vener- able Engelberger. The village is celebrating an impor tant anniversary in 2015: 200 years since Engelberg joined the canton of Obwalden. We have been an exclave, surrounded by Nidwal- den, ever since. Read about how this happened, and how we will be celebrating that unique geo- graphical event, on pages 26 and 18. Culture and history are good for the soul and mind, but we shouldn’ t forget our palates and bellies. In Café Alpschmaus, Coralie and Daniel Benjamin have created a haven for fans of the sweeter things in life. However you choose to experience Engel- berg, make sure you do it with all your senses. Best wishes

Stansstaderstrasse 16 CH-6370 Stans 041 619 15 77 www.articolo.ch

UNSERE TOP-FAHRERIN JOLANDA NEFF, MOUNTAINBIKE-WELTMEISTERIN U23. DIE WAHL DER WELTMEISTERIN.

DAS NEUE MORION EVO 27,5":

• HAT DIE RENN-GENE DES WELTMEISTER-BIKES • HOCHWERTIGE MARKEN-TEILE • 5 JAHRE GARANTIE AUF DEN RAHMEN

NUR CHF 2990.-

STÖCKLI OUTDOOR SPORTS ENGELBERG GERSCHNISTRASSE 8, 6390 ENGELBERG, T. +41 637 04 44

J ETZT TESTEN IN EINER UNSERER 12 STÖCKLI FILIALEN UND BEI MEHR ALS 20 STÖCKLI PARTNERN SCHWEIZWEIT. ALLE MODELLE IM VERGLEICH: WWW.STOECKLI.CH/BIKES

3

editorial

35 Jahre lang sass Geny Hess im Verwaltungsrat der Titlisbahnen. Geny Hess was on the board of directors at Titlis ca- bleways for 35 years.

(Photo: Mattias Fredriksson)

Aus Liebe zumTitlis For love of the Titlis Text: Andrea Hurschler

Freeridepionier, führte 30 Jahre lang das Hotel Hess, Weinexperte, erstklassiger Koch, ehemali- ger Gemeinderat – fragt man in Engelberg nach Geny Hess, erhält man facettenreiche Antwor- ten. Der 68-jährige Engelberger war aber auch während 35 Jahren Verwaltungsratsmitglied der Bergbahnen Engelberg-Titlis. Zur Generalver- sammlung imMärz 2015 hatte er seine Demissi- on eingereicht. «35 Jahre sind eine lange Zeit», wie er selber sagt. Kurz nach seiner Wahl 1979 setzte er sich als junger – und deshalb nicht überall gern

und liebt die Berge und deren Flora und Fauna. Daher komme es ihm auch selbst in den Sinn, dass man nicht alles «überchehrä» – also auf den Kopf stellen – könne. «Wir müssen dankbar sein für die Natur, sie war vor uns da und wird uns überleben», so Hess. «Ich will sie auf keinen Fall kaputt machen. Doch ich will, dass die Jungen dank des erfolgreichen Tourismus auch noch hier leben können». Aufgrund des Widerstandes der Naturschutzorganisationen kam das sogenannte Schneeparadies, die Verbindung der Skigebiete Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Meiringen-

gesehener – Verwaltungsrat erfolgreich für den Bau des Laubersgratliftes ein. Später in seiner Amtszeit folgten unter anderem der Bau der Gondel- bahn Engelberg-Trübsee, die Rotair als erste drehbare Luft-

Hasliberg bisher nicht zu Stande. Das ist ein grosses Projekt, für das sich Geny Hess stark machte, mit welchem er jedoch scheiterte. «Wenn wir langfristig als Skigebiet attraktiv bleiben wollen,

«Die Jungen wissen auch, was man machen soll. Man wird mich schnell vergessen.»

seilbahn der Welt, die Umbauten der Restauratio- nen sowie die Lancierung des Feriendorfes. Dass sich die Verwaltungsräte und die Geschäftslei- tung bei so vielen Investitionen nicht immer ei- nig waren, versteht sich von selbst. «An den Sit- zungen muss es krachen», sagt Geny Hess, «doch danach muss man weiterhin als Team auftreten». Genau dieses Teamwork mochte er. Es brauche die Ungestümen und die Bedächtigen, wobei er wohl eher zu ersteren gezählt werden dürfe. «Dank seiner grossen Verbundenheit mit Engel- berg und seinem riesigen Beziehungsnetzwerk hat Geny Hess auch bei schwierigen Themen wie zum Beispiel dem touristischen Feinkonzept oder der Verschiebung des Jagdbanngebiets wertvol- le Dienste geleistet», sagt Norbert Patt, CEO der Titlis Bergbahnen. Engelberg liegt Geny Hess am Herzen. Trotzdem, oder gerade deshalb ging er in Sachen Natur auch Kompromisse ein. «Damit Engelberg überleben kann, müssen wir einen Teil der Natur intensiv nutzen – der restliche, grössere Teil aber bleibt unberührt.» Er kennt

braucht es diese Erweiterung», ist er überzeugt. Trotzdem kann der Engelberger auf eine Zeit als Verwaltungsrat zurückschauen, in der sich die Titlisbahnen zu einem äusserst erfolgrei- chen Unternehmen entwickelt haben. Er werde diese Arbeit im operativen Bereich sicherlich vermissen, «denn es war spannend mitzuwir- ken, mitzudenken und zu planen». Was ihm den Rücktritt etwas erleichterte, waren die stetig zunehmenden Auflagen und Kontrollen. «Früher haben wir unbürokratisch viel mehr erreicht. Heute ist alles so komplex, dass wir daran zu- grunde gehen.» Und noch etwas lässt ihn getrost zurücktreten: «Die Jungen wissen auch, was man machen soll. Man wird mich schnell verges- sen», sagt er. «Der Titlis läuft genau gleich gut weiter, ob der Hess Geny nun da ist oder nicht».

Auf www.engelberg.ch finden Sie unter «Engelberg Profiles» ein Video über Geny Hess.

4

5

statements

statements

Geny Hess fotografiert oft in der Natur. Hier sah er Gämsen unterhalb der Pen- delbahn Trübsee-Stand.

Geny Hess, ein leiden- schaftlicher Jäger

Geny Hess, a passionate hunter.

Geny Hess is often out and about, taking photographs of the sur- rounding nature. Here, he caught a glimpse of some chamois under the Trübsee–Stand cableway.

(Photo: zVg)

(Photo: zVg)

Freeride pioneer, 30-year manager of Hess Hotel, wine connoisseur, top chef, former local council- lor – ask any local who Geny Hess is and you will receive a wide range of responses. The 68-year- old Engelberger was also a member of the board of directors at Bergbahnen Engelberg-Titlis for 35 years – until he handed in his resignation at the general assembly in March 2015. “Thir ty-five years is a long time,” says the man himself. Shor tly af ter joining the board of directors as a young – and therefore, to some, unwelcome – member in 1979, he launched a

says Geny. “But the remaining, larger area will remain untouched.” He knows the mountains and their f lora and fauna well, and has the greatest respect for them. He had no intention, therefore, of disrupting the landscape. “We must be grateful for nature,” says Geny. “It was there before us and will remain long af ter we are gone. I cer tainly have no wish to destroy it. But I also want to create a successful tourism industry that will allow future generations to remain here.” Due to opposition from nature conservation organisations, the planned “snow

successful campaign for the construction of the Laubers- grat lif t. During his time in of fice he also oversaw the building of the Engelberg- Trübsee gondola lif t, the first rotating cable car in the world

paradise” that would connect the Engelberg-Titlis, Melch- see-Frutt and Meiringen- Hasliberg ski areas has not yet materialised. Geny poured a lot of energy into this big project that ultimately failed.

“The younger generation knows what needs to be done. I will quickly be forgotten.”

– the Rotair – the Holiday Village, and numerous conversions and restorations. Naturally, with so many projects in need of investment, the board of directors and senior management did not always see eye to eye. “The meetings could get pretty heated,” says Geny. “But then you’d have to buckle down and continue working as a team.” It was precisely this team work that he loved. Teams require both the impulsive and the cautious – and Geny probably falls into the former category. Norber t Patt, CEO of Titlis Rotair, has this to say: “Thanks to his long- standing ties to Engelberg and his vast network of contacts, Geny could provide valuable input even in dif ficult areas, such as Engelberg’s detailed tourism concept and postponing the introduction of no-hunting areas.” Engelberg is dear to Geny’s hear t. Never theless – or perhaps therefore – he has been willing to make com- promises regarding its natural resources. “If Engelberg is going to survive, we have to make intensive use of some of its natural landscape,”

“If we want to remain an attractive ski area in the long-term, we need this expansion,” he says with conviction. Yet Geny can look back on his time as board member with satisfac- tion, having witnessed the Titlis cableways develop into a highly successful company. He will cer tainly miss his work: “It was an excit- ing sector to be in – helping to take action, make decisions, and devise plans.” But ever-stricter regulations and controls made his decision to resign somewhat easier. “We used to achieve so much more without all this paperwork,” he says. “Every thing is so complicated now – it’s really undermining us.” And there was one more reason why it ultimately wasn’ t so hard for him to retire: “The younger generation knows what needs to be done. I will quickly be forgotten, but the Titlis will go on running just as well, whether Geny Hess is there or not.”

You can watch a video about Geny Hess at www.engelberg.ch under “Engelberg Profiles”.

6

7

statements

statements

Auf der Alp Oberfeld keh- ren müde Wanderer ein.

Die Seilbahn bringt die Wan- derer zur Chrüzhütte, wo sie ihren Fussmarsch in Rich- tung Brunnihütte starten. The cableway brings the hik- ers up to Chrüzhütte, where they set off on foot towards the Brunni mountain hut.

Weariness sets in as the hik- ers reach Alp Oberfeld.

Auf demWalenpfad On theWalen Trail Text: Patrick Robinson, Transhelvetica Magazin; Fotos: Oskar Enander

Der Ausflug beginnt mit einem Aufflug: gemüt- lich mit der Seilbahn auf die Bannalp. Die Morgensonne strahlt vergnügt durch das Kabinenfenster und der Talboden rückt immer mehr in die Ferne. Man fühlt sich ganz wie im Himmel, so verspielt und gemächlich schwebt die blaue Bahn zur Chrüzhütte, dem Beginn des Walenpfads, hinauf. Oben angekommen, geniesst man den Blick zurück nach Oberrickenbach und dem umgebenden Alpenpanorama. Hier ist das Berg- massiv der Walenstöcke zuhause, mit dem wir

Erfrischt und mit neuen Kräften erfüllt, folgt nach der Rast der steilste Aufstieg des Tages. Mit dem Blick auf den Füssen, erklimmt man die ex- ponierten, aber gut gesicherten Passagen. Oben auf der Walegg wird man von einer überraschen- den Aussicht belohnt, die dem munteren Wan- derer fast den Atem verschlägt: ein gewaltiges Bergpanorama und eine steile Sicht in die Tiefe, die eine gewisse Schwindelfreiheit voraussetzt. Es ist der höchste Punkt der Wanderung. Auf der anderen Seite der Walegg kommt nun der genussreiche Abstieg. Gut die Hälfte der Wan- derung ist bereits absolviert. Cervelat gedacht hat, der findet bei der Schwei- zer Familie-Feuerstelle auf der Walenalp einen guten Ort, um mit ruhiger Hand unscheinbare Schlitze in die Wurst zu schneiden, welche den geschmeidigen Cervelat über dem Feuer zur charakterstarken «Wurscht» verwandeln. Nach einer weiteren Stunde erreicht der Weg die Brunnihütte SAC. Diese Ankunft löst Glück und Zufriedenheit aus, denn der letzte Anstieg kostet noch einmal etwas Kraft. Doch wer dem weiss-rot-weiss markierten Weg durch Geröllhalden und über Alpweiden tapfer folgt, dem öffnet sich bei der Hütte der Härzlisee, der ebendieses höher schlagen lässt. Und die ge- schundenen Füsse werden auf dem Kitzelpfad wiederbelebt werden, wo die müden Sohlen über verschiedene Böden aus Sand, Holzschnitzel, Kieselsteine, Ton und Wasser tapsen, wodurch zuerst der Tastsinn der Füsse und dann der ganze Wanderer angeregt und revitalisiert werden. Ein herrlich sinnlicher Abschluss dieser Wanderung! Nach den Anstrengungen der vorherigen Passage geht es nun hüpfend leicht weiter, als ob eine Herde junger Rehe der Kantonsgrenze entlang- springen würde. Wer an den

es heute aufnehmen wollen. Die Wanderung auf dem Wa- lenpfad bedarf eines ganzen Tages, denn schliesslich geht es nicht nur darum, einen Schritt vor den anderen zu setzen – am Wegesrand warten

Auf der Walegg, dem höchsten Punkt der Wanderung, eröffnet sich ein gewaltiges Panorama.

viele kleine und grosse Abenteuer! Beispielswei- se am Bannalpsee, der das Berghaus Urnerstaffel anfunkelt und nach wenigen Metern auf dem Walenpfad zur ersten Rast verführt. Es ist ein Kampf mit der Idylle: Zwar ist der Bannalpsee durch einen Staudamm erschaffen, doch mit der Bergwirtschaft am grünen Ufer ergibt sich ein natürlich paradiesisches Bild von See und Land- schaft, dem man kaum widerstehen kann. Und das ist gut so! Denn mit bergseefrischen Füssen erläuft sich der Weg fast ohne eigenes Zutun. Trotzdem ist es angebracht, nach einer Weile auch mal die Hemdsärmel hoch zu krem- peln; der Weg steigt nämlich an und die ersten Mittagssymptome (Hunger! Durst!) treten auf. Doch ein paar Windungen gehen noch. Nach einer Stunde hat man sich dann eine Rast ver- dient, um sich mit Brot, Käse und Schokolade neue Energie zu gönnen. Wer leicht wandert, der steuert den Rastplatz auf der Alp Oberfeld an, bei der es frischen Ziegenkäse, Ziegenmilch, Fleisch und Joghurt aus der eigenen Produktion gibt.

8

9

Fokus | focus

fokus | focus

Walenpfad Route: Bannalp – Oberfeld – Walegg – Walalp – Brunnihütte Distanz: 10km Höhendifferenz: 700m rauf und 800m runter Dauer: 4h Schwierigkeitsgrad: mittel Rundreiseticket: Luftseilbahnen in Wolfen- schiessen und Engelberg, sowie Postauto und Zen- tralbahn = CHF 28.– (Erwachsene mit 1 ⁄ 2 Tax)

The Walen Trail Route: Bannalp – Oberfeld – Walegg – Walalp – Brunni mountain hut Distance: 10 km Elevation gain/loss: 700 m ascending and 800 m descending Duration: Four hours Difficulty level: Medium Round-trip tickets: Cableway in Wolfenschiessen and Engelberg, including PostAuto buses and train (Zentralbahn) = CHF 28 (adults with half-fare card)

Nach rund vierstündiger Wanderung erreicht man die Brunnihütte SAC.

Idyllischer Anblick: der Bannalpsee. An idyllic sight: the Bannalpsee lake

After roughly four hours of walking, the hikers reach the SAC Brunni mountain hut.

The warmmorning sun streams in through the cable car windows as we sit and watch the valley floor recede further and further into the dis- tance: the picturesque and leisurely cableway journey up to Chrüzhütte at Bannalp, where the Walen Trail begins, is a heavenly experience in itself. Once at the top, we enjoy the v iew back towards Oberrickenbach and the sur- rounding A lpine panorama. This terrain is home to the peaks of the Wa lenstöcke moun- tains – the stars of this hiking trail. We will

with our energy levels topped up, it ’s time to tack le the steepest ascent of the day. With our eyes glued to our feet, we climb these exposed but well secured passages up to the summit of the Wa legg, where we are rewarded with a spec tacu lar v iew that takes our breath away: an impressive panorama of mountain peaks and a dizzy ing glimpse down into the depths of the va lley below. This is the highest point of the hike and we are a lready more than ha lfway a long our route. The leisurely descent then begins down the opposite side of the Wa legg. The nex t sec tion the ease of a mountain goat! Anyone who has brought some traditiona l cer velat sausage with them shou ld stop of f at the family f ire pits at Wa lena lp, where you can cut the clas- sic slits in the sausage skin and roast it over the f ire to turn it into a delicious Wurscht. For the nex t hour, the trail continues across scree slopes and through A lpine mead- ows before one last burst of energy is required. Af ter completing the f ina l ascent of the day, the sight of the SAC Brunni mountain hut standing by beautif u l Lake Härzlisee is sure to bring a sense of relief and achievement. Here you can treat your wear y feet to a won- der f u l sensor y experience on the Kitzel Trail, where a barefoot wa lk across various sur faces including sand, wood chips, pebbles, clay and water stimu lates and rev ita lises not on ly the soles of your feet, but your entire body and sou l. The per fec t end to a wonder f u l hike! traces the border between the cantons of Nidwa lden and Obwa lden, and af ter the ef for ts of the prev ious pas- sages you shou ld f ind that you bound a long here with

need a f u ll day to hike the red-white-red Wa len Trail, as it is not simply a case of put ting one foot in f ront of the other – there are many adventures, big and sma ll, to be had a long the way. Just

On the Walegg, the highest point of the hike, an impres- sive panorama awaits hikers.

a few metres a long the trail, for example, we reach the Banna lpsee lake, where the Urn- erstaf fel mountain guesthouse makes for a good initia l stop-of f point. The Banna lpsee may be a man-made reser voir, but with the guesthouse situated on its grassy shore it is the ver y pic ture of an idyllic A lpine landscape. And this cr ysta l clear mountain lake does not on ly make for a beautif u l sight – with our feet ref reshed f rom a dip in its cool waters, the nex t sec tion of the hike feels a lmost ef for tless. Af ter a shor t while, however, we need to roll up our sleeves once more when the path star ts its ascent and the f irst pangs of hun- ger and thirst begin to kick in. But there are still a few more twists and turns to complete before we get to sit down to a well-deser ved picnic of bread, cheese and chocolate. Any- one travelling light shou ld head to the picnic area at A lp Ober feld, where you can purchase f resh, loca lly produced goat ’s cheese, goat ’s milk, meat and yoghur t. Well ref reshed and

10

11

fokus | focus

fokus | focus

Im Tourist Center finden Gäste alles, was sie für ih- ren Aufenthalt brauchen. The Tourist Center provides visitors with everything they need for their stay.

Mit Leidenschaft für Engelberg In the service of Engelberg Text: Andrea Hurschler; Fotos: Engelberg-Titlis

Die Engelberg-Titlis Tourismus AG sorgt mit viel Engagement dafür, dass der Name «Engelberg» in die Welt hinaus getragen wird und die Gäste im Ort gut informiert sind. Ein Blick hinter die Kulissen des Betriebs mit rund 20 Mitarbeitern, welcher sonst meist im Verborgenen bleibt. Für viele Leute ist der einzige Berüh- rungspunkt mit der Engelberg-Titlis Tourismus AG (ETT) das Tourist Center. Also jener Ort, an welchem die Gästebetreuung per Telefon, am Schalter und über die elektronischen Medien wie Internet oder Social Media erfolgt. Cindy Vogler und ihre Kolleginnen und Kollegen vermitteln Ferienwohnungen und Hotels, verkaufen Tickets, erstellen Offerten, beantworten Fragen – ein vielseitiges Aufgabenge- biet. «Ich versuche grundsätz- lich jedem Gast auf seine Art gerecht zu werden», erzählt Cindy Vogler. In Sachen Wetter und Schneeverhältnisse kann sie die Wünsche der Besucher allerdings nicht immer erfüllen, «aber ansonsten können wir schon recht viel», lacht sie. So habe sie vor Jahren bereits einmal spontan Taxidienst geleistet sowie kurz auf Kinder und Hunde aufgepasst. «Einmal wurde uns sogar eine streunende Katze am Schalter abgegeben», erinnert sie sich an ein besonderes Erlebnis. Geht es darum, für mehr als zehn Personen einen Aufenthalt in Engelberg zu planen, kommt die MICE-Abteilung zum Zug. MICE steht für Mee- ting, Incentive, Conventions und Events – also für Tagungen, Anreiz- und Belohnungsreisen, Kongresse sowie ähnliche Veranstaltungen. Eine der Ansprechpersonen in diesem Bereich ist Bar- bara Paro. Seit 2010 organisiert sie den Aufent- halt für Gruppen von A bis Z. «Geht nicht, gibt’s nicht», lautet ihr Motto. «Meine tägliche Heraus- forderung ist es, für jede Gruppe alles möglich zu machen und nie aufzugeben.» Nur Petrus lässt

sie ab und zu im Stich – Schlitteln oder ein Be- such im Iglu-Dorf ohne Schnee ist nun halt mal unmöglich. Genau diese Ausflüge gehören neben Ski fahren, Schneeschuhtouren, im «snowXpark» Elektrotöff fahren und dem Wintererlebnis in der Schwand zu den beliebtesten Winterakti- vitäten. Im Sommer buchen ihre Gäste einen Ausflug auf den Titlis, Klosterführungen, einen Besuch in der Alpkäserei oder sie gehen fischen. Damit potentielle Gäste überhaupt auf Engelberg aufmerksam werden, braucht es unter anderem eine informative Website

und ansprechende Prospek- te. Marketingleiter Marco Zemp ist neben diversen weiteren Aufgaben dafür verantwortlich, dass neue Produkte entstehen (z.B. die Kooperation mit der Gemein-

Rund 20 Mitarbeitende, davon drei Lernende und ein Prakti- kant, sind beim ETT beschäftigt.

de Wolfenschiessen), die App weiterentwickelt sowie diverse Drucksachen aktualisiert und neu erstellt werden. «Es ist sehr motivierend, für eine so starke Marke wie Engelberg-Titlis zu arbeiten. Der Erlebnisraum in und um Engelberg ist äusserst vielseitig und birgt noch enormes Potential in sich», sagt Zemp. In Zeiten der aktu- ellen Frankenstärke ist sein Job eine besondere Herausforderung. Engelberg müsse sich gegen- über anderen Destinationen differenzieren können. «Wir sind aber davon überzeugt, dass wir mit unserer Destinationsstrategie auf dem richtigen Weg sind und Erfolg haben werden». Die Planung und Durchführung von Ver- kaufsmassnahmen obliegt der Sales Managerin Janicke Svedberg. Dafür ist sie oft in europäi- schen Nahmärkten an Messen und Workshops präsent. Zudem empfängt sie Journalisten sowie Tour Operators und zeigt ihnen den Ort. Als gebürtige Schwedin kam Janicke Svedberg ur- sprünglich wegen des Freeridens nach Engelberg. Sie studierte in Bern und arbeitete anschliessend

12

13 inside

inside

Auch die Organisation von Seminaren oder Gruppenreisen gehört zum Aufgabengebiet der Engelberg-Titlis Tourismus AG. Seminars and group trips are also among the ser- vices offered by Engelberg- Titlis Tourismus AG.

in Zürich, Engelberg blieb sie aber immer treu. Hier sei ihre Wahlheimat. «Mir gefällt, dass ich etwas verkaufen kann, hinter dem ich zu 100 Prozent stehe.» Ihre grösste Herausforderung ist das Abschalten nach der Arbeit. «Ich würde die Journalisten und Tour Operator manchmal gerne länger begleiten, doch ich kann mich schlecht zweiteilen.» Entspannung findet die Sales Managerin in den Bergen. Also genau dort, wo ihre starken Verkaufsargumente liegen. Auch wenn viele Gäste der Natur und des Sports wegen nach Engelberg kommen – die Kultur spielt im Dorf ebenfalls Kurdirektor amtete, organisiert Konzerte und koordiniert Anlässe des Klosters, des Talmuse- ums oder des Herrenhauses in Grafenort. «Das Benediktinerkloster ist kulturell gesehen die Hauptattraktion», sagt Charles Christen. Ihm ist wichtig, dass er Einheimischen und Gästen einen Zugang zu Künstlern und Werken bieten kann, von denen viele Leute noch keine Ahnung haben. «Kultur ist für mich keine elitäre Sache. Anlässe im Bereich des Brauchtums sind ebenfalls Kultur und gehören zur Identität von Engelberg.» Wie jede Firma muss auch das ETT finan- ziell auf gesunden Füssen stehen. Dafür sorgt Sabrina Suter als Leiterin Finanzen. Grund- sätzlich macht sie alles, was mit Zahlen zu tun hat. Dazu gehören nicht nur die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, sondern auch das Erstellen von Statistiken, das Qualitätsmanage- ment oder die Unterstützung des Tourismusdi- rektors bei strategischen Aufgaben. Gut acht Millionen Franken Umsatz macht die Engel- berg-Titlis Tourismus AG im Jahr. Die grösste eine wichtige Rolle. Dafür, dass das Brauchtum weiter- hin gepflegt wird und nicht verschwindet, sorgt Charles Christen als Kulturbeauftrag- ter. Er, der von 1968 bis 1993 als

Einnahmequelle bilden die Tourismusabgaben. Die Ausgaben gehen insbesondere zu Lasten der Lohnkosten und der Vermarktung. «Im Moment würde ich sagen, investieren wir am meisten Geld in die Angebotsattraktivitätssteigerung», sagt Sabrina Suter. Sie muss dafür sorgen, dass das Budget eingehalten wird. Spielverderberin zu sein, liegt ihr aber nicht. «Ich nehme an, das kommt davon, dass mir als Frau das Geld aus- geben leichter fällt als das Sparen», lacht sie. Die Aufgaben der vorgestellten Personen sind genau definiert. Bei Tourismusdirektor

Frédéric Füssenich ist die Jobbeschreibung schon um einiges umfangreicher. Auf die Frage, was seine Aufgabe sei, sagt er: «Breit gefasst führe ich ein KMU mit acht Millionen Umsatz und rund 20 Mitarbei-

Die Kultur spielt im Dorf eine wichtige Rolle.

tern. Ich gleise Projekte auf und habe den Lead bei verschiedenen Events.» Frédéric Füssenich ist ein Generalist. Einmal legt er zusammen mit dem Verwaltungsrat die Strategie fest, dann hat er Kontakt mit Journalisten und Reiseveranstal- tern. «Am Job gefällt mir vor allem Engelberg. Es ist ein Privileg, ein Produkt zu vermarkten, mit dem man sich voll und ganz identifizieren kann.» Auch wenn die Zeiten – dem starken Franken sei Dank – nicht einfach sind, ist er für die Zukunft optimistisch. «Engelberg hat alle Vorausset- zungen, gestärkt aus der Krise hervorzuge- hen. Wichtig ist nur, dass wir unsere Chancen gemeinsam nutzen.» Diesen Optimismus hat Frédéric Füssenich sicherlich nicht zuletzt des- halb, weil er ein starkes Team hinter sich weiss, das sich mit viel Herzblut für Engelberg einsetzt.

14

15

inside

inside

Bei den Gästen ist das Wetter stets ein grosses Thema. Die Mitarbeiter müssen viele Fragen dazu beantworten. The weather is always a major concern for visitors, result- ing in numerous questions for the staff to answer.

Die Mitarbeitenden im Tourist Center sind Allrounder: Sie verkaufen Skitickets, vermitteln Ferienwohnungen oder beantwor- ten Fragen rund um Engelberg. The people working in the Tourist Center have to be all-rounders, selling tickets, arranging holi- day apartments and answering questions about Engelberg.

Engelberg-Titlis Tourismus AG takes great pride in making Engelberg known to the world and ensuring visitors are aware of everything it has to offer. Here, you can take a look behind the scenes and meet some of the 20 or so staff members whose usually unsung efforts make it all possible. For many people, the on ly point of con- tac t with Engelberg-Titlis Tourismus AG (ETT) is the Tourist Center. This is where v isitors are adv ised over the phone, in person, or v ia the internet and socia l media. Cindy Vogler and her co-workers per form a wide range of tasks, ar- indiv idua l needs of ever y v isitor, whoever they may be,” says Cindy. When it comes to the weather and snow conditions, v isitors’ requests cannot a lways be catered for, “ but apar t f rom that there is a great dea l we can do,” she laughs. On occasions in the past, Cindy has doubled as a tax i driver, and even looked af ter people’s children or dogs. “Once, someone brought a stray cat to the counter,” she says, reca lling a par ticu larly memorable moment. Whenever a business v isit to Engelberg for more than ten people needs planning, the MICE (Meetings, Incentives, Conventions and Events) depar tment steps in. One of the faces of the depar tment is Barbara Paro. She has been organising group v isits down to the last detail since 2010. “There’s no such word as impossible” is her mot to: “My daily cha l- lenge is to do ever y thing within my power for each group, and never give up.” One obstacle Barbara can’ t a lways overcome is the weather: without snow, ac tiv ities such as sledding or ranging holiday apar tments and hotels, selling tickets, drawing up of fers, answer- ing questions, and more: “My goa l is to satisf y the

a v isit to the igloo v illage are simply of f the menu. These are among the most popu lar winter ac tiv ities, a longside skiing, snow- shoe tours, elec tric motorbike riding at the SnowXpark, and the “winter experience” at Schwand. In summer, v isitors book outings up the Titlis, guided tours of the Abbey, a v isit to the A lpine dair y, or simply go f ishing. To bring Engelberg to the at tention of potentia l v isitors, things like an informative website and at trac tive brochures are a must. Head of marketing Marco Zemp is responsible

like to accompany the journa lists and tour operators for a lit tle longer, but I can’ t be in two places at once.” For relaxation, Svedberg turns to the mountains – precisely where she f inds her most power f u l sa les arguments. A lthough many v isitors choose Engel- berg for its natura l at trac tions and spor ts ac tiv ities, cu lture a lso has an impor tant role to play in the v illage. Keeping this tradition a live is the task of cu ltura l of f icer Charles Christen. Charles, who worked as resor t direc tor f rom 1968 to 1993, organises concer ts and coordi- nates events at the Abbey, the v isitors access to ar tists and ar tworks that many people have never heard of before. “I don’ t believe cu lture shou ld be a priv ilege of the elite. Traditions and customs are cu lture too, and form a par t of Engelberg’s identity.” L ike any company, ETT needs a solid f inancia l footing. This is ensured by head of f inance Sabrina Suter. Essentia lly, her duties include any thing involv ing numbers. In addi- tion to accounts payable and accounts receiv- able, this comprises statistics, qua lity manage- ment and suppor ting the tourism direc tor with strategic tasks. Engelberg-Titlis Tourismus has a yearly turnover in excess of CHF 8 mil- lion. The major source of income is the tourism charges. Expenditure is made up primarily of pay roll expenses and marketing. “At the mo- ment I wou ld say we are investing the most in increasing the at trac tiveness of our of fer,” says Suter. Her job includes making sure that spending doesn’ t go over budget. However, be- ing a spoilspor t is not in her nature: “Presum- Ta l Museum and Grafenor t manor. “The Benedic tine Ab- bey is the main at trac tion in terms of cu lture,” he says. It is impor tant to Charles to be able to of fer both loca ls and

ably that ’s because, as a woman, I f ind it easier to spend money than to save it,” she laughs. A ll of these people have clearly def ined areas of responsibility. Tourism direc tor Fré- déric Füssenich ’s job description is somewhat broader. When asked what his job entails, he replies: “Genera lly speaking, I manage an SME with a turnover of eight million and a staf f of around 20. I get projec ts on track, and play the lead role at various events.” Frédéric is a genera list. One moment he is discussing strategy with the board, the nex t he is ta lk-

for the development of new concepts (such as the par tner- ship with the municipa lity of Wolfenschiessen), mainte- nance of the app, and updat- ing/rewriting of various printed mat ter. “It is high ly

ing to journa lists and travel agencies. “What I like most about the job is Engelberg itself,” he says. “It is a priv i- lege to be responsible for marketing a produc t that I identif y with so f u lly.” Even

ETT employs a staff of around 20, including three train- ees and one intern.

Culture has an important role to play in the village.

motivating to work for a brand as power f u l as Engelberg Titlis. The range of experiences in and around Engelberg is enormous and still harbours great potentia l,” says Marco. The relative streng th of the Swiss f ranc at the mo- ment is not making his job any easier. Engel- berg has to f ind a way to set itself apar t f rom other tourist destinations. “However, we are conv inced that our destination strategy is a good one, and that we will be successf u l.” In charge of the planning and execu- tion of sa les is sa les manager Janicke Sved- berg, who can of ten be found at trade fairs and workshops in nearby European countries. She a lso receives journa lists and tour opera- tors and shows them around. Born in Sweden, Janicke f irst came to Engelberg for the f reerid- ing. She studied in Berne before working in Zurich, but a lways stayed true to Engelberg. “I like the fac t that I’m selling something I rea lly believe in.” Her biggest cha llenge is switching of f af ter work. “Sometimes I’ d

though times are tough – due to the streng th of the Swiss f ranc – Frédéric is optimistic about the f uture. “Engelberg has a ll the necessar y conditions in place to enable it to emerge streng thened f rom the crisis. A ll we need to do is pu ll together and use the resources at hand.” His optimism is doubtlessly due in no sma ll measure to the fac t that he knows he can rely on a dedicated team prepared to put their hear t and sou l into Engelberg.

16

17

inside

inside

In der ganzen Dorfstrasse stellen Vereine Festzelte auf und sorgen für das kulinarische Wohl der Einheimischen und Gäste. Local societies set up marquees along the entire length of the village street, providing refresh- ments for locals and guests.

An der eigentlichen Bundesfeier im Kurpark werden heuer gleich drei Festredner zugegen sein. The National Day festivities in the Kurpark will be opened by three keynote speakers.

Engelberg feiert die SchweizundUnterwalden In honour of Switzerland and Unterwalden Text und Fotos: Beat Christen

Der Nationalfeiertag in Engelberg bedeutet seit nunmehr fünf Jahrzehnten volles Programm mit Sonnenaufgang auf dem Titlis, Dorffest und viel Unterhaltung. In diesem Jahr steht die Bundesfeier ganz im Zeichen des Jubiläums «Engelberg 200 Jahre bei Obwalden». Wer das volle Programm der Engelberger Festivitäten zu Ehren des Schweizer Nationalfei- ertages am 1. August mitmachen will, darf zum einen kein Morgenmuffel sein und muss zum anderen ein gewaltiges Stehvermögen an den Tag legen. Noch ist der Tag nicht angebrochen,

für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. Der 1. August in Engelberg, das ist ein Tag der Begeg- nung. Hier trifft man sich. Und wenn es in der Dorfstrasse fast kein Durchkommen mehr gibt, dann stört sich daran niemand. Man rückt in der Festwirtschaft einfach näher zusammen. Dass die Feierlichkeiten in diesem Jahr etwas üppiger ausfallen, liegt daran, dass das Klosterdorf seine 200-jährige Zugehörigkeit zum Kanton Obwalden feiern kann. Das traditi- onelle Dorffest wird ausgedehnt und steht unter dem Motto «Engelberg feiert mit der Schweiz und Unterwalden». Bei all eröffnet wird. Am Abend findet in der Kloster- kirche um 20 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt, ehe sich dann der Festzug zum Kurpark begeben wird, wo die eigentliche Bundesfeier stattfinden wird. In diesem Jahr nicht mit einem, sondern mit gleich drei Festrednern. Obwaldens Landammann Niklaus Bleiker, der Nidwald- ner Landammann Hans Wicki und Engelbergs Talammann Martin Odermatt bilden eine illust- re Gesprächsrunde und unterhalten sich über die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Engelberg, Nidwalden und Obwalden. Während sich der Tag langsam verabschiedet, beginnt am Hahnen das riesengrosse Schwei- zerkreuz zu leuchten, auf den umliegenden Alpen beginnen die Höhenfeuer zu lodern und erinnern an den eigentlichen Grund der Fes- tivitäten – den Schweizer Nationalfeiertag. den Festivitäten wird es auch einige besinnliche Momente geben. So etwa bei der kurzen Andacht mit Dorfpfarrer Pa- trick Ledergerber im Kurpark, mit der der Festanlass im Dorf

wenn sich bei der Talstation der Titlisbahnen die Frühauf- steher einfinden, um dann pünktlich zum Sonnenauf- gang gegen 6 Uhr auf dem Gip- fel des Titlis zu sein. Zurück in der Bergstation ein kräftiges

Das Dorffest am Schweizer Nationalfeiertag fällt dieses Jahr noch grösser aus als sonst.

Frühstück, während unten im Tal um 7 Uhr der wohl liebenswürdigste Weckdienst des ganzen Jahres ans Werk geht. Von dort, wo im Winter jeweils die weltbesten Skispringer zu ihrer Wei- tenjagd abheben, ertönen Alphornklänge. Die asiatischen Gäste in der Dorfstrasse reiben sich verwundert die Augen, wähnen sich endgültig im Land von Heidi und glauben, dass dies in En- gelberg zum morgendlichen Standardprogramm gehört. Wie sollen sie auch wissen, dass dieses Alphornkonzert auch für die Einheimischen nichts Alltägliches ist und dass nicht wenige extra für diese Tagwache früher aufstehen. Seit 1966 ist der Nationalfeiertag in Engelberg ein ganz besonderes Ereignis. Wäh- rend in anderen Dörfern die Feierlichkeiten am 1. August längst der Geschichte angehören, verwandelt sich die Dorfstrasse in eine einzig- artige und riesige Festmeile. Dies wiederum ist das Verdienst der Dorfvereine, die an die- sem Tag ihre eigene Festwirtschaft betreiben und mit ihren unterschiedlichen Angeboten

18

19 events

events

Ein eindrücklicher Anblick: Sobald es dunkler wird, erleuchtet am Hahnen das Schweizerkreuz.

Ländlermusik gehört gerade am 1. August dazu. In diver- sen Festzelten spielen jeweils verschiedene Formationen auf. Ländlermusik is also an impor- tant part of the proceedings, with various groups perform- ing in various marquees.

An impressive sight: As dusk falls, the Swiss cross lights up on the Hahnen.

For over five decades, Swiss National Day celebrations in Engelberg have included a fun-filled programme featuring a village festival, plenty of entertainment, and sunrise viewings on the Titlis. This year, we are also celebrating 200 years of Engelberg in Obwalden. You’ ll have to get up early if you want to join in a ll of Engelberg’s Swiss Nationa l Day festiv ities on 1 August. Plenty of stamina is re- quired! The day hasn’ t even begun when early birds assemble at the cableway va lley station to make it up to the summit of the Titlis by 6

usua l, as Engelberg is a lso celebrating 200 years of being par t of the canton of Obwa lden. But there will be some serene moments among a ll the jollity. Village priest Patrick Lederger- ber will open the festiva l with prayers in the Kurpark, and an ecumenica l ser v ice will take place in the Abbey church at 8 p.m. Af ter that, the festive procession will proceed to the Kur- park, where the ac tua l Nationa l Day festiv i- ties will begin. This year, there will be three illustrious keynote speakers: Obwa lden’s chief magistrate Nik laus Bleiker, Nidwa lden’s chief

a.m. – the time the sun gets out of bed. Af ter witnessing this spec tacu lar event, the sun-seekers return to the mountain station for a hear ty break fast, while down in the va lley the most welcome

magistrate Hans Wicki, and Engelberg’s mayor Mar tin Odermat t will speak about the politica l and economic relations between Engelberg,

The village festival mark- ing Swiss National Day will be even bigger this year.

Nidwa lden and Obwa lden. As the sun bids us farewell, the giant Swiss cross on the Hahnen will light up and f ires will blaze on the surround- ing mountainsides, reminding us of why we have a ll come together today – to celebrate the joyous occasion of Swiss Nationa l Day!

7 a.m. wakeup ca ll of the year begins to the typica lly Swiss sound of A lpine horns. For- eign guests will hard ly believe their ears, and may come to the conclusion that this is par t of ever yday life in Engelberg. But of course the A lpine horn concer t is a specia l event, for which many loca ls and v isitors a like are happy to rise and shine a lit tle earlier than usua l. Engelberg has been celebrating Swiss Nationa l Day in style since 1966. While some other v illages have long since abandoned their festiv ities marking 1 August, in Engelberg the entire leng th of the v illage street becomes one big par ty venue. This is a ll thanks to the loca l societies, who set up marquees and prov ide a range of ref reshments throughout the day. Engelberg is f u ll of f riend ly faces on 1 August, and no one minds the crowds. If someone is hav ing trouble mov ing a long the street, ever yone just cosies up a lit tle closer. This year the traditiona l v illage festi- va l will be even bigger and more lav ish than

20

21

events

events

Hotel Garni Hostatt Schweizerhausstrasse 22

Das Hotel wird der Jahres- zeit entsprechend und mit viel Liebe dekoriert. The hotel’s lovingly ar- ranged decorations al- ways ref lect the season.

Franziska Baumgartner führt das Hotel Garni Ho- statt seit vier Jahren. Franziska Baumgartner has been running Hotel Garni Hostatt for four years.

6390 Engelberg +41 41 637 17 07 www.hostatt.ch hotel@hostatt.ch

DerHahnenzumGreifennah At the foot of the Hahnen Text: Laetitia Hardegger; Fotos: Hostatt

«Vor demHostatt wachsen die Berge direkt aus dem Boden», schwärmte ein Gast einmal sehr treffend. Kein anderes Hotel hat diesen Rund- umblick auf die spektakuläre Bergwelt von Engelberg. Im Sommer ist es umgeben von bunten Blumenwiesen, da sich der steinige Boden nur für Raufutter eignet. ImWinter sind die gleichen Wiesen wunderbar glänzende Schneefelder. Seit vier Jahren führt Franziska Baum- gartner das Hotel Garni Hostatt mit sehr viel Liebe zum Detail. Ursprünglich lernte sie Dekorationsgestalterin, was Engadin auf 2'250 m. ü. M. Wegen der Liebe zog es sie dann in die Zentralschweiz. «Ich wollte wieder näher an die Zivilisation», sagt sie und lacht. Per Zufall stiess sie auf das Inserat, in dem eine neue Pächterin für das Hotel gesucht wurde. Der Zufall spielte schon bei der Entste- hung des Hotel Garni Hostatt eine entscheidende Rolle. Die Besitzerfamilie Häcki war Mitte der 60er Jahre gerade von Engelberg nach Sursee gezogen, um sich ein neues Standbein im Lebens- mittelhandel aufzubauen. Ihr Land in Engelberg stand zum Verkauf. Da brannte die Scheune bis auf die Grundmauern ab. Für das verbleibende Fundament wollte die Versicherung nicht zahlen. Man entschied sich, ein Mehrfamilienhaus zu bauen. Aufgrund des extremen Baubooms stan- den keine Baumeister zur Verfügung. So wurde das Haus selber gezeichnet und aus Holz statt Stein gebaut. Am Ende des Rohbaus überzeugte der damalige Talammann die Mutter Häcki, das Haus in ein Hotel Garni umzuwandeln. Das erklärt, warum die Zimmer unterschiedlich in der geschmackvollen, individuellen Gestaltung der Zimmer spürbar ist. Als Quereinsteigerin in die Ho- tellerie leitete sie zunächst fünf Jahre die Tuoihütte im

gross sind – wie in einer Wohnung eben. Anfangs hatten die Zimmer nur fliessendes Wasser. Ab 1997 wurde das Hotel totalrenoviert und mit Bädern und Schallschutzwänden ausgestattet. Inzwischen hatten Sohn Seppi und seine Frau Sabine das Hotel übernommen. Sie führten das Haus über 14 Jahre und wohnen noch heute darin. Als kleines Hotel mit zwölf Zimmern ist es ideal zum Auftanken vom stressigen Alltag. Den Tag beginnt man mit einem reichhaltigen Früh- stücksbuffet aus regionalen Produkten – mög- lichst aus Engelberg. Durch die Zusammenarbeit

mit dem nahegelegenen Res- taurant Schweizerhaus können die Hostatt-Gäste sich abends kulinarisch zu einem Spezial- preis mit einem 3- oder 4-Gang Menu verwöhnen lassen. Und wer das Haus am Abend nicht

Ursprünglich war das Hostatt als Mehrfamilienhaus geplant worden.

mehr verlassen möchte, kann sich im gemüt- lichen Aufenthaltsraum selbst verpflegen. Im Sommer ist das Hotel Ausgangs- punkt zu vielen flachen und steilen Wan- derwegen und der schöne Garten bietet sich für einen gemütlichen Lesetag an. An lauen Sommerabenden kann man in der Garten- grillhütte dem Zirpen der Grillen zuhören. Im Winter ist man schnell beim Gratis- Skibus, der ins Dorf und zu den Bergbahnen fährt. Für Familien ist die Klostermatte zu Fuss gut erreichbar. Als begeisterte Skitourengängerin hat Franziska Baumgartner für aktive Winter- sportler immer gute Tipps bereit. Und für Aben- teurer beginnt das Langlaufen bereits direkt hinter dem Haus. Unverspurt kann man über die grosse Wiese die Loipe von Engelberg erreichen. Da kann es schon mal sein, dass man Lena Häcki, den neuen Star der Schweizer Biathletinnen, beim Training für die nächsten Wettkämpfe trifft. Sie und ihre Schwester sind in der Hostatt aufgewachsen und wohnen noch heute dort.

22

23

hotellerie | thehotel industry

hotellerie | thehotel industry

Made with FlippingBook - Online magazine maker