Vitamin K 1-2019

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Neues aus der Medizin

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Auch ein chronischer Alkoholkonsum kann Nervenschä- den verursachen. In Frage kommen jedoch noch zahlrei- che andere Gründe. „Ein Teil der Polyneuropathien muss speziell behandelt werden, daher ist es besonders wichtig, die Ursachen rechtzeitig zu entdecken, bevor die Nerven- schäden nicht mehr behoben werden können. Vor allem bei entzündlichen Neuropathien kommt es auf eine frühzeitige und gründliche Diagnose an“, erklärt Dr. Burghaus. Frühzeitige Diagnose ist wichtig Erhärtet sich in der neurologischen Befragung und Unter- suchung der Verdacht, dass es sich um eine Polyneuropathie handeln kann, untersuchen die Neurologen Nerven und Muskeln in Armen und Beinen genauestens. Da Nerven­ signale unter anderem mit kleinen Stromimpulsen weiterge- leitet werden, heißen diese Messverfahren dementsprechend Elektroneurographie und Elektromyographie. Außerdem müssen aufwändige Labortests erfolgen und manchmal wird sogar eine Nervenbiopsie (das ist die Entnahme von Nervengewebe zur genauen Analyse) notwendig. Es kann durchaus vorkommen, dass die Untersuchungen im Krankenhaus stationär durchgeführt werden müssen. Manchmal nur Linderung möglich Liefern die Ergebnisse der Untersuchungen einen Grund für die Missempfindungen, richtet sich danach auch die Behandlungsstrategie. Liegt beispielsweise ein Vitamin- Mangel als Ursache vor, wird dieser gezielt behandelt und es gibt gute Chancen, dass auch die Missempfindungen wieder besser werden. „Gibt es für die Polyneuropathie jedoch keine erkennbare Ursache, fokussiert sich die Therapie auf eine Linderung der Beschwerden“, so Dr. Burghaus weiter. So könne eine physikalische Therapie helfen, wobei die Krankengymnastik an erster Stelle zu nennen sei. Abgesehen davon könnten spezifische neurologische Medikamente angezeigt sein. „Was am besten wirkt und was dem Patienten gut tut, muss individuell ausprobiert werden.“

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Polyneuropathie: Wenn die Füße kribbeln Jeder, der schon einmal länger mit untergeschlagenen Beinen gesessen hat und dann aufge- standen ist, kennt es – dieses unangenehme Kribbeln, das sich anfühlt wie tausende kleine Nadelstiche unter der Haut. Der Volksmund nennt es auch „eingeschlafene Füße“. Mit „Schla- fen“ hat das nichts zu tun, sondern vielmehr mit den Nerven, die in solch einer Position ein- geklemmt wurden. So oder so ähnlich beschreiben auch Menschen ihre Symptome, wenn sie an einer sogenannten Polyneuropathie leiden. Störungen der Sensibilität in Form einer Taub- heit, Missempfindungen wie Kribbeln oder Ameisenlaufen bis hin zu Schmerzen sind typische Symptome dieses Krankheitsbildes.

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus Klinik für Neurologie Tel 0221 7491-8421

hirn in unseren Körper und steuern zum Beispiel auf diesem Wege unsere Muskeln. Umgekehrt senden diese Nerven auch Signale aus dem Körper an unser Gehirn, zum Beispiel die Empfindung bei einer Berührung oder die Wahrneh- mung von Kälte oder Hitze. Auch die Nervenfasern unseres Schmerzsystems gehören dazu.“ Ursächlich für eine Poly- neuropathie können einfach nur Alterserscheinungen sein oder relativ häufige Erkrankungen wie Diabetes Mellitus.

Doch was bedeutet der Begriff Polyneuropathie eigentlich? „Eine Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems“, erläutert Dr. Lothar Burghaus, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich, und er erklärt: „Zum peripheren Nerven- system gehören die Nerven, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen, also auch jene, die durch unserer Arme und Beine verlaufen. Sie leiten Signale aus dem Ge-

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Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

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