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Aktuelles
KI auf dem Vormarsch | Wie digitale Tools bei Diagnose und Therapie helfen können
Bauchschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden in der hausärztlichen und auch der notfallmedizinischen Praxis. Ihre Ursachen reichen von harmlos bis lebensbedrohlich. Moderne digitale Verfahren und künstliche Intelligenz (KI) bieten neue Möglichkeiten, ihre Diagnostik und Therapie zu verbessern.
Schon heute kommt KI in vielen Berei chen der Medizin zum Einsatz – etwa bei der Analyse von Bildgebung, der Auswertung von Laborwerten oder der Unterstützung von Diagnosen und Therapieentscheidungen. „Gerade bei unspezifischen Leitsymp tomen wie Bauchschmerzen zeigt sich, wie wichtig schnelle, präzise und indi vidualisierte Entscheidungen sind“, sagt Professor Dr. med. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Jena. Hier kann
KI-gestützte Bilderkennungssoftware die Ärzte gezielt unterstützen.
Mehr Präzision, mehr Sicherheit Konkret kann diese KI z. B. unklare Schleimhautveränderungen und Po lypen erkennen und liefert konstant gute Ergebnisse, ohne zu „ermüden“. Mediziner hoffen, dass künftig Eingriffe dadurch noch sicherer werden. Zudem könnte KI das Risiko von Veränderun gen im Gewebe besser einschätzen helfen. In der Gastroenterologie unterstützt KI bereits dabei, entzündliche Verän derungen im Darm von frühen Tumo ren oder deren Vorstufen zu unter scheiden. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa analysieren ler nende Systeme große Datenmengen, erkennen Muster und ermöglichen per sonalisierte Prognosen. So lassen sich Therapien stärker auf den individuellen Krankheitsverlauf des Patienten ab stimmen. Zusammenfassend lässt sich daher sa gen, dass Medizin mit KI sicherer und effizienter wird – und auch persönlicher. Individuelle Krankheitsverläufe erkennen
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KI im OP-Saal
Ein erster KI-gesteuerter Chirurgie-Roboter wurde im Juli 2025 vom US-Forschungsteam der Johns-Hopkins-Universität vorgestellt. Er führte alleine und erfolgreich eine Gallenblasen entfernung an einem Schwei nemodell durch. Die Technik könnte künftig komplizierte Eingriffe leichter und schneller machen und gleichzeitig bei der Ausbildung von Medizinstudie renden helfen.
KLICK INS NETZ
Mehr Infos zum Thema finden Sie auf den Seiten der Deutsche Gesellschaft für Gastroenterolo gie, Verdauungs- und Stoff wechselkrankheiten (DGVS):
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