2018_12_dezember 2018

tete über die ersten Zwischenergebnisse des deutschen Modells, welches 2016 eingeführt wurde und als rechtli- che Basis ein eigenes Energiekennzeichnungsgesetzes hat. „Meine Kollegen, die deutschen Schornsteinfeger, konnten eine Schlüsselfunktion in der Beratung beim Kesseltausch aufgrund einer eigenen gesetzlichen Grund­ lage übernehmen. Der Bund bezahlt € 8,- pro Anlage für eine neutrale Beratungsleistung eines Rauchfangkehrers. Seit Jänner 2017 bis September 2018 konnten bereits 1,5 Millionen Aufkleber an Altkessel angebracht und über die BAFA verrechnet werden. 3 % dieser Kunden haben bereits eine Kesselsanierung durchgeführt. Das ent- spricht einem Volumen von 45.000 Kesseln. Die Kessel- bzw. Serviceunternehmen haben im selben Zeitraum nicht einmal 2 % an Altgerätelabel bei den Kunden ange- bracht“. Daher schlägt Engelbrechtsmüller eine ähnliche gesetzliche Regelung wie in Deutschland vor, um den Sanierungsmarkt auch in Österreich wirkungsvoll zu bele- ben.

BIM Peter Engelbrechtsmüller und Dr. Georg Patay vor der Pressekonferenz intensiven Vorbereitungsgesprächen

Wärme in die kalte Jahreszeit auszudehnen. Das aktive Anbieten eines Kesseltausches im 1. Halbjahr würde nicht nur die Auslastungsquote unserer Mitglieder erhö- hen, sondern schafft auch Platz für Mehrkapazität neben Fachkräftemangel und Urlaubszeit im Sommer. Natürlich ist dafür auch der Auftraggeber zu über- zeugen“, ist sich Mattes sicher.

Dezember 2018 www.wtg-österreich.at Energie 17

Mag. Michael Mock, GF des FGW und der ÖVGW berichtet über Strategien und Beiträge der Gaswirtschaft zur erfolg­ reichen Umsetzung der #mission 2030. Die Gasinfrastrukturen sind dabei die zentrale Drehscheibe in der Vernetzung der Sektoren und in der Hebung zusätzli- cher erneuerbarer Potenziale, die es jedenfalls in der Energiestrategie zu berücksichtigen gibt. „Positiv ist in dem Zusammenhang, dass an die Stelle eines Ökostromgesetzes das Energiegesetz Neu bzw. Erneuerbarenausbau Gesetz tritt, das auch die Umsetzung der Greening the Gas-Strategie berücksich- tigt“, betont Mock. Die Berücksichtigung der Potenziale von erneuerbaren Grünen Gasen (Biomethan, Wasserstoff und syn- thetisches Gas) stellt einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Gasversorgung

Wirkung des Altanlagenlabels Das Altanlagenlabel in Deutschland - 2,5 Jahre nach Einführung

Bisherige Wirkung* • In 2016: einige 10.000 gekennzeichnete Altanlagen • Seit 2017: Über 1,5 Mio . Altanlagenlabel bei BAFA abgerechnet und noch mehr gekennzeichnet. • Aktuell: Laufende Evaluierung des Altanlagenlabels • Bisheriges Ergebnis: 3% gekennzeichneten Altanlagen wurden getauscht • Ca. 75% der ausgestellten Altanlagenlabel in Effizienzklasse ‚D‘ und ca. 25% ‚C‘ • In 2017: ca. 98% der Label durch Schornsteinfeger angebracht  Stakeholder Gruppe Rauchfangkehrer muss in die Pflicht genommen werden  Sonst wenig Aussicht auf Erfolg der Maßnahme

Ziel und Ausgestaltung*

• Ziel: Nachhaltige Steigerung des Altkesseltauschs (Öl + Gas) Einführung Altanlagenlabel: 1. 01.01.2016 (unverbindlich, durch Energieberater, Handwerker etc.) 2. 01.01.2017 (verbindlich, Schornsteinfeger) 3. Nachrücken jüngerer Baujahre 4. Kostenfrei für Anlagenbesitzer • Gehofftes Ziel : Austausch von 2% gekennzeichneten Altanlagen

D

*: Übersicht basierend auf Informationen von BAFA und BMWi

3% aller gekennzeichneten Geräte wurden getauscht d.h. 45.000 Wärmeerzeuger

Und was machen die Installateure in Österreich, um die Sanierungsquote zu heben? „Wir haben unter der Dach­ marke der österreichischen Installateure einen Verein, das SHL-Zukunftsforum nach dem Vorbild der bekannten OASE Bad gegründet. Dieser Verein wird aktiv von den Installateuren, von Industriefirmen und vom Großhandel getragen.

insbesondere im Raumwärmemarkt dar. Zudem stellt dies eine einfache, rasche und kostengünstig umsetzba- re Maßnahme dar um den CO 2 -Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. Zur Hebung dieser erneuerbaren Gas-Poten­ ziale ist Technologieoffenheit und Gleichberechtigung mit anderen Erneuerbaren (bei Förderungen, der Be­ steuerung, in Bauordnungen) sowie die freie Wahl der Energieträger, anstatt von Ge- und Verboten, herzustel- len. Darüber hinaus ist es nötig, ein Marktmodell für die Einspeisung von Grünem Gas zu schaffen. Damit kann die Basis geschaffen werden, dass rund eine Million gas- versorgte Haushalte auch zukünftig kostengünstig und „grün“ versorgt werden können. In Deutschland gibt es bereits eine ganz konkrete Maß­ nahme mit gezielten bzw. maßgeschneiderten Kunden­ informationen zu einer Erhöhung der Kesselaustausch- quote zu kommen. Mit einem Altanlagenlabel will man die Tauschquote um + 0,7 % erhöhen, indemman Rauch­ fangkehrer aktiv als Erstberater nutzt. Das dafür errech- nete Marktpotenzial für diese Maßnahme liegt bei etwa 140.000Heizgeräte pro Jahr. KRPeter Engelbrechtsmüller und Bundesinnungsmeister der Rauchfangkehrer berich-

Der BIM stellt das „Deutsche“ Modell vor

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