EuroWire March 2015

Technischer artikel

werden, kann der üblicherweise bei Verkabelungsstandards eingesetzte Wert, bzw. 20 Prozent des Proof-Test-Niveaus, zu falschen Erwartungen führen, was die Langzeitzuverlässigkeit der Lichtleitkabel betrifft. 6 Empfehlungen Die in diesem Artikel beschriebenen Informationen zeigen, dass obwohl 20 Prozent der geprüften Last (Proof-Test) für eine Langzeitlast im Lichtwellenleiter ein angemessenes Kriterium für die Lichtwellenleiter bieten könnte, die bei 0,69GPa oder bei einem niedrigeren Wert geprüft werden, dieses Kriterium jedoch eine optimistische Einschätzung für Lichtwellenleiter sein könnte, die bei höheren Niveaus geprüft werden. Derzeit fordern die meisten wichtigsten Lichtwellenleiter-Standards, einschließlich jene in ITU-T, IEC und TIA, dass die Faser bei 0,69GPa geprüft wird. Kabelstandards in IEC, ICEA und IEEE sollten sich diesem Kriterium angleichen. Es wird daher empfohlen, dass die Unterlagen geändert werden, um einfach die höchste Langzeitlast von 0,14GPa (20kpsi) am verkabelten Lichtwellenleiter nach der Verlegung zu fordern, unabhängig vom Proof-Test-Niveau. der Voraussetzung hinzugefügt werden, in der steht, dass wenn ein Lichtwellenleiter mit Proof-Test-Niveaus über 0,69GPa verlegt wird, höhere Verformungen im Lichtwellenleiter die Zuverlässigkeit beeinflussen werden und zwischen dem Kabellieferant und dem Endbenutzer abgestimmt werden sollten, und dass präzisere Faserzuverlässigkeitsmodelle zu berücksichtigen wären. Eine Anmerkung könnte 7 Schlussfolgerungen Dieser Artikel hat gezeigt, dass die modernen Kabelaufbauten die Aufbaugrenzen für eine zugelassene Langzeitverformung in Lichtleitkabel weiter hinausschieben. Mit diesen neuen Grenzbedingungen, könnte die alte Faustregel - entsprechend welcher bis zu 20 Prozent des Proof-Test-Niveaus als eine Langzeitverformung zugelassen wurde - nicht mehr angemessen sein. Eine neue Empfehlung, entsprechend welcher gefordert wird die Langzeitlast auf 0,14GPa (20kpsi) einzuschränken, wird als alternatives Kriterium vorgeschlagen. Dieses neue Kriterium sollte in demnächst stattfindenden Revisionen der Lichtleitkabelstandards einschlossen werden.

Besonders sind Kabeltypen mit hoher Verformung, wie z. Drop-Kabel und Freileitungskabel, einschließlich Erdungsseile (OPGW) und Luftkabel (ADSS). n 8 Danksagungen Ein spezieller Dank geht an Peter Hasløv (OFS), Hiroshi Nakamura (Furukawa) und Peter Pondillo (Corning) für deren hilfreiche Diskussionen über die Faserlebensdauer. kritische Aufbauten [1] Steven R Schmid, et. al, ‘Development and Characterisation of a Superior Class of Micro bend Resistant Coatings for Today’s Networks’, Proceedings of the 58 th IWCS, (2009), 72-78 [2] Glaesemann, G S, and Gulati, S T, ‘Design Methodology for the mechanical reliability of optical fibre’, Optical Engineering, June 1991, Vol 30 No 6, 709-715 [3] Castilone, Glaesemann G S, and Hanson, T, NFOEC-2000, 1-9 (August 2000) [4] IEC TR 62048 Power Law Reliability während des 62. International Wire and Cable Symposium, North Carolina, USA, vom 10. bis 13. November 2013. Zur Verfügung gestellt wurde diese Unterlage freundlicherweise 9 Literatur

Der zweite Fall zeigt, dass dieselbe Faser bei 40 Prozent des Proof-Test-Niveaus gehalten wurde. In diesem Fall, würde die 1ppm Ausfallrate in weniger als einem Jahr erreicht werden. Der dritte Fall ist eine bei 1,38GPa geprüfte Faser mit einer Langzeitlast von 20 Prozent des Proof-Test- Niveaus. Für diese Reihe von Bedingungen, wird die 1ppm Ausfallwahrscheinlichkeit in weniger als sechs Jahren eintreten. Zu beachten ist, dass die Angaben in der Tabelle 1 typisch für Fasern in einer nichtaggressiven Umgebung sind. Terme wie z. B. Alterung ohne Spannung, Makrobiegungen, Abrieb und weitere Faktoren, können die Lebensdauer der Faser wesentlich reduzieren. 5 Debatte Die Lebensdauer der Faser ist die Summe der inhärenten und äußeren Ausfallwahrscheinlichkeit. Dieser Artikel befasst sich mit großen Faserlängen unter Achslast in einem System, in dem der Fehler von äußeren Fehlern beherrscht wird. Die in der Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse heben den Fehler bei gängigen Anforderungen für Lichtleitkabel hervor, entsprechend welcher die Langzeitlast in den Lichtwellenleitern einfach 20 Prozent des Proof-Test-Niveaus ist. Wäre die Faserbruchrate für die geprüfte Faser bei 0,69GPa und bei 1,38GPa gleich, so würden beide Fasern dieselbe Lebensdauer von 1ppm aufweisen. Wir wissen, dass dies nicht der Fall ist, wie aus den Angaben in den Abbildung 1 ersichtlich ist. Wenn diese Erkenntnis in der Analyse eingeschlossen wird, ändern sich die Ergebnisse drastisch. In der Regel liegt die Erwartung der Langzeitzuverlässigkeit für Lichtleitkabel darin, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit der Faser 30 Jahre lang unter 1ppm sein sollte. Unter Verwendung dieses Kriteriums, kann das in der Tabelle 1 angegebene Beispiel wie nachfolgend beschrieben, vereinfacht werden: • eine bei 0,69GPa geprüfte Faser bei 20 Prozent Langzeitlast wird zuverlässige Leistungen bieten • eine bei 0,69GPa geprüfte Faser bei 40 Prozent Langzeitlast wird keine zuverlässige Leistung bieten • eine bei 1,38GPa-geprüfte Faser bei 20 Prozent Langzeitlast wird keine zuverlässige Leistung bieten Obwohl es offensichtlich ist, dass durch den Proof-Test bei höheren Niveaus die Leistungen der Kabel wesentlich erhöht

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