BayernDach Magazin 2-2019 OEB

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INFORMATION BAYERISCHER DACHDECKER

DROHNEN: DIE ARBEIT MIT DEN ÜBERFLIEGERN

Ausg. 2-2019 April www.dachdecker.bayern

Foto: HF.Redaktion

EDITORIAL Auf ein Wort Sie habendie (Europa-)Wahl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

können. Mit den globalen Mächten USA und China kann einzig die Europäische Union – und nicht die einzelnen Mitgliedstaaten – auf Augenhöhe über Außen-, Sicherheits-, Handels- und Um- weltpolitik sowie über Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Men- schenrechte verhandeln. Deshalb können wir nur mit und innerhalb der EU die globalen und langfristigen Herausforderungen lösen. Vor allem auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Deutschland bald weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung stellt. Ich empfehle, einen Blick auf die Weltkarte zu werfen: Niemand möge bitte glauben, dass wir global unsere Interessen anders und besser als mit unseren eu- ropäischen Nachbarn durchsetzen können. Die EU bringt auch immense materialle Vorteile mit sich. Die EU ist der größte Wirtschaftsraum der Welt und ausgerüstet mit den weltweit besten Sozialstandards. Mit nur 7 % der Weltbevölke- rung und 22 % des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) leisten die EU-Mitgliedstaaten 40 % der weltweiten Ausgaben für soziale Sicherung. Unser durchschnittlicher Lebensstandard zählt mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 30.000 € zu den höchsten welt- weit. Im Binnenmarkt profitieren Zehntausende deutsche Unterneh- men und Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern tagtäglich von Europa. Allein 2018 exportierten deutsche Unter- nehmen Waren im Gesamtwert von annähernd 780 Milliarden € in die anderen 27 Mitgliedstaaten der Union. Das entspricht fast 60 Prozent des Gesamtexportes der Bundesrepublik. Trotz dieser unbestrittenen Vorteile erleben wir, dass die EU keine Selbstverständlichkeit ist. Sie wird von einigen auch in Frage ge- stellt, die nicht mehr diese Vorteile sehen. Vielleicht, weil die Vor- teile so selbstverständlich oder weil die politischen Prozesse zu kompliziert geworden sind. „Europa, das sind doch diese Bürokraten da in Brüssel“. Ein Satz, den wir alle oft hören. Und in der Tat: Auch ich ärgere mich über die eine oder andere bürokratische Richtlinie und Verordnung aus Brüssel, die unsere Arbeit behindert und uns überflüssigen Papierkrieg beschert. In Brüssel verliert man sich gerne im Klein-Klein. Das muss in Zu- kunft besser werden. Denn vieles, was für die Gesellschaft oder einen Staat sehr wichtig ist, kann besser auf kommunaler, regio-

l liebe Leserinnen und Leser, die Europawahl ist für uns alle von herausragender, wenn nicht sogar von existentieller Bedeutung. Ich sehe das europäische Projekt in ernster Gefahr. Nationalisti- sche und populistische Kräfte stellen die Einheit Europas in Frage und greifen unseren erfolgreichen Binnenmarkt an. Das Brexit- Chaos führt uns das jeden Tag vor Augen. Deshalb: Wir dürfen unser Schicksal nicht denen überlassen, die Europa destabilisieren und spalten wollen. Dies sind wir nicht nur der Zukunftsfähigkeit und dem Erfolg unserer Unternehmen, sondern vor allem unseren nachfolgenden Generationen schuldig. Ich bin überzeugt: Ohne den gemeinsamen Binnenmarkt würden die deutsche Wirtschaft und unsere Betriebe nicht dastehen, wo wir heute sind. Wir sind auf unsere europäischen Nachbarn ange- wiesen, wie nie zuvor. Vergessen wir nicht, dass Europa über weite Strecken des vergan- genen Jahrhunderts durch zwei Weltkriege entzweit oder durch den Eisernen Vorhang geteilt wurde. Heute zählt die EU mehr als 500 Millionen Einwohner, die friedlich zusammenleben, den wachsenden Wohlstand im Binnenmarkt genießen und sich frei im Schengen-Raum bewegen können. Die EU steht für gemein- same Werte und Freiheiten. Das sind Stärken, von denen unsere Wirtschaft und unsere Betriebe leben. Beispiel Euro: In den weniger als 20 Jahren nach seiner Einführung hat sich der Euro zur zweitwichtigsten Währung der Welt entwi- ckelt. 60 Länder haben ihre Währung direkt oder indirekt an den Euro gebunden. Damit ist der Euro eine weit über die Grenzen hi- naus anerkannte Währung und ein Garant für Stabilität und Wäh- rungssicherheit. Selbst eine starke D-Mark hätte diese Bedeutung nie erlangen können. Neben Frieden und wirtschaftlicher Stärke ist die EU aber auch ein Garant für politische Stabilität. Dies schafft verlässliche Rah- menbedingungen, die eine Grundlage für jede wirtschaftliche Ak- tivität und den Wohlstand sind. Nur mit einer starken Euro- päischen Union können Deutschland und unsere Betriebe die Zu- kunft meistern. Dies ist umso wichtiger, da wir auf globaler Ebene nur mit einer starken Europäischen Union den Herausforderungen begegnen

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EDITORIAL UND INHALT

In dieser Ausgabe

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3

naler oder nationaler Ebene geregelt werden. Hier sollte Europa sich hüten hineinzuregieren. Stattdessen sollte Europa sich mit aller Kraft den großen Herausforderungen zuwenden. Als Stich- wort sei nur die Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten der Europäisie- rung technischer Normen genannt. Im Übrigen finde ich es wichtig, dass auch Fehlentwicklungen be- nannt werden und für uns erkennbar auch korrigiert werden. Das schafft Vertrauen in die europäischen Instanzen. Aber so sehr wir auch immer mal wieder über das bürokratische Brüssel schimpfen, so sehr muss uns allen klar sein, dass es bei der Europawahl am 26. Mai um mehr geht als um vermeintlich unnö- tige Richtlinien und Verordnungen. Zerfällt die Europäische Union – und genau das wollen letztlich nicht nur die Brexit-Befürworter, sondern auch andere Kräfte – werden alle europäischen Nationalstaaten in der Bedeutungslo- sigkeit versinken. Das kann nicht in unserem Interesse sein, und das müssen wir klarmachen. Ein starkes Europa ist die Lösung für viele aktuelle und vor allem globale Herausforderungen – und nicht das Problem. Ein Europa, das stark ist, das bei großen Fragen mit einer Stimme spricht und das sich im Inneren weiterentwickelt, nimmt uns nicht unsere na- tionalen Identitäten. Im Gegenteil: Sie werden vielmehr ergänzt und bereichert. Es war immer die Vielfalt, die Europa stark gemacht hat. Und das

IHM 2019: Teamwork . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-7

IHM 2019: Dachdecker krönen live-Baustelle . . . . . . . . 8-9

(Un-)bekanntes Flugobjekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Studio-Fenster: Schwingen? Klappt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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33. Unternehmertagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Ehrensache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

KPZ-Wohnheim: Zusammenleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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KPZ-Weiterbildungsprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Projekte: (Mit-)Macher gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Aus den Innungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Blaue Seiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Versicherungen: Berater statt Vertreter . . . . . . . . . . . . .

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soll und muss auch so bleiben. Ich appelliere daher an uns alle: • Sagen wir JA zu Europa,

Vorschau: 113. Landesverbandstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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• sagen wir JA zu einem starken Binnenmarkt, • und sagen wir JA zur Europäischen Union.

DE Süd: Online-Shop eröffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Es wird nicht reichen, nur wählen zu gehen. Geben wir unsere Stimme den proeuropäischen Politikern und Parteien. Zeigen wir geschlossen allen antieuropäischen Kräften, dass wir sie nicht ge- winnen lassen werden. Bei der Europawahl am 26. Mai 2019 muss gelten: Zukunft ist Europa zu wählen. Machen auch wir mit.

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Ihr A. Ewald Kreuzer Landesinnungsmeister

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NACHWUCHS

IHM 2019

Teamwork

Fotos: HF.Redaktion

AUCH WENN DIE INTERNATIONALE HANDWERKS- MESSE (IHM) IN DIESEM JAHR AUF FÜNF TAGE VER- KÜRZT WURDE: DER ANDRANG AM YOUNG- GENE- RATION-STAND DER DACHDECKER WAR „UNGE- KÜRZT”. Eindrucksvoll demonstrierten die Dachdecker auf der IHM in München von Mittwoch, den 13. bis Sonntag, den 17. März 2019, das Teamwork, das für ihr Hand- werk unerlässlich ist. So waren erstmals bei dem be-

währten Team um den Jugendbeauftragten Jürgen Lehner vom KPZ Dachtechnik Waldkirchen e. V. und Dagmar Dürr von der Innung München-Obb. die neuen Leitfiguren des Comics dabei, der gerade ent- steht (s. Foto oben). Das Storyboard des „Dach- Teams” im Manga-Stil lief schon mal auf dem Monitor am Stand. Natürlich waren aber auch echte Dachdecker-Azubis mit am Stand, um den jugendlichen Besuchern prak- tisches Wissen zu vermitteln. Wie schon auf der

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NACHWUCHS

IHM 2019

Messe Berufsbildung in Nürnberg (s. Ausgabe 1-2019) stand das Herstellen von Miniatur-Gründächern dies- mal im Vordergrund. Von der Holzkonstruktion über das Einbringen der Folie und das Abkanten der Blechmulde standen den interessierten Schülern an jeder „Station” Dach-Expertinnen und -Experten zur Seite. Eben richtiges Teamwork. Im Gegensatz zu allen bisherigen IHM-Teilnahmen der Dachdecker herrschte diesmal ganztags durch- gehend großer Andrang am Stand im Bereich der YoungGeneration. Und das sogar am Wochenende. Ein Grund dafür war ganz sicher auch die Live-Bau- stelle in der benachbarten Halle C3, wo an den fünf Messetagen ein ganzes Haus gebaut wurde. Für des- sen „Krönung” sorgten natürlich die Dachdecker im Team (s. Bericht ab Seite 8).

Das Eindecken nach Vorlagen durfte natürlich nicht fehlen.

Auch diesmal wieder dabei waren Hostessen, die fachkundig zum Umgang mit dem Werkzeug anleiteten.

Auch das Abkanten wurde am Stand eigenhändig erprobt.

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NACHWUCHS IHM 2019

In allen Stadien der Gründach-Herstellung war Teamwork angesagt. Und die Hostessen packten kräftig mit an.

Der Teamleiter: Jugendbeauftragter Jürgen Lehner...

...mit bewährter Unterstützung auch von Dagmar Dürr.

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IHM 2019 NACHWUCHS

Zum Entdecken des Dachdeckerhandwerks ist es nie zu früh.

Alle jugendlichen Besucher waren im „Gründach-Fieber”.

Ein stark frequentierter Stand war auf dieser IHM Alltag.

Sicherheit wird groß geschrieben. Dazu hatte Innotech die ge- samte Standbesatzung mit ihren Gurtsystemen ausgestattet.

Die Dachdecker waren eine der Stationen für die Berufs-Rallye der Handwerkskammer.

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EVENT IHM 2019

Fotos: HF.Redaktion (4), Dachdecker-Innung (1)

Dachdecker krönen Live-Baustelle

Als Hand-in-Hand-Werker arbeiteten dann die Dach- decker zusammen mit dem Dörken-Verleger, um eine Unterdeckung live mit der Delta Alpine-Unter- deckbahn vor Torschluss der IHM herzustellen. Wer als Messebesucher bis zum Feierabend der Dachde- cker ausharrte, konnte auch noch die Montage der Rheinzink-Dachentwässerung mitverfolgen. Am Sonntag wurde es – wie so oft im richtigen Bau- stellen-Leben – noch einmal hektisch auf dem Dach. Schließlich fehlte noch die Lattung und als Krönung die Eindeckung mit den Ergoldsbacher Linea Dach- ziegeln in edlem Sinter-Mattschwarz von Erlus. Auch wenn die gesamten Dachdeckerarbeiten des doch überschaubaren Daches volle zwei Tage in An-

SO SCHNELL KANN’S GEHEN: IN NUR FÜNF TAGEN WURDE AUF DER IHM 2019 IN MÜNCHEN IN HALLE C3 EIN HAUS GEBAUT. Initiator war der Burda-Verlag mit seiner Zeitschrift „Das Haus“. Den Schlusspunkt setzten dabei Dach- decker der Innung München-Oberbayern mit den Dachdeckerarbeiten. Noch vor der Eindeckung waren die Dachdecker der Innungsbetriebe Erwin Sigl und Lenk Bedachungen bei einem wahren Endspurt besonders gefordert. Denn zunächst stand die Dämmung mit Steico duo Holzfaserplatten auf der Tagesordnung für den vor- letzten Messetag, Samstag, den 16. März 2019.

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EVENT

IHM 2019

spruch nahmen, kam die Botschaft bei den Messebe- suchern an: Dacharbeit ist Facharbeit. Spätestens bei der Herstellung der Unterdeckung war auch dem en- gagiertesten Hobby-Handwerker klar geworden, dass Dachdecker eben nicht nur Ziegelaufleger sind, sondern hochqualifizierte Experten für die gesamte Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik. Umso besser, dass gleich in der Halle C2 nebenan die Bayerischen Dachdecker vom Kompetenzzentrum Dachtechnik Waldkirchen e. V. dem potenziellen Nachwuchs Appetit auf die „Karriere ganz oben“ machten. Unterstützt wurde die live-Baustelle von der Dach- deckereinkauf Süd e. G., Dörken, Rheinzink und Erlus.

Schritt für Schritt konnten die IHM-Besucher sehen, wie ein Dach entsteht.

Größte Sorgfalt ist bei der Unterdeckung gefragt.

Die Dachdecker am Werk vor vielen Zuschauern.

Die Fertigstellung naht – nach nur zwei Messetagen.

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BETRIEB Drohneneinsatz

(un-)Bekanntes Flugobjekt

Fotos: HF.Redaktion

DIE DROHNE IST ZUM SYMBOL FÜR DIE DIGITALISIE- RUNG IM HANDWERK GEWORDEN – SPäTESTENS SEIT DER INTERNATIONALEN HANDWERKSMESSE IHM 2016, ALS SICH BUNDESKANZLERIN ANGELA MERKEL PERSöNLICH ÜBER DEN EINSATZ DER FLUG- OBJEKTE IM HANDWERK INFORMIERTE. Die Bundeskanzlerin zeigte sich am Rande des Spit- zengesprächs der Deutschen Wirtschaft beeindruckt von der Digitalisierung im Handwerk und schaute gebannt auf das Video eines Drohneneinsatzes. „Handwerk 4.0” war das Motto dieser IHM und ein wahrer Drohnen-Hype nahm seinen Anfang. Auch das Dachdeckerhandwerk erwies sich als guter potenzieller Kunde für die Drohnenhersteller. Inzwi- schen ist auch in der Nachwuchswerbung des ZVDH

die Drohne als „Digitaler Lockvogel” eingeflogen. Gibt es noch ein (Dachdecker-)Leben ohne Drohne? Über den langen und nicht ganz billigen Weg zum erfolgreichen Drohneneinsatz im „Handwerk ganz oben” hat die B AYERN D ACH Redaktion mit dem Dach- deckermeister und Junior des Innungsbetriebs Eck- stein Bedachungen GmbH, Raphael Eckstein (27), gesprochen. „Natürlich hat mich dieser beginnende Hype von An- fang an neugierig gemacht, und eine Drohne musste her”, erinnert er sich. Nach intensiver Recherche ent- schied sich Eckstein, der inzwischen auch seinen Be- trieb begeistert und ganz „heiß” aufs Fliegen gemacht hatte, für eine Phantom 4 des Herstellers DJI. Mit dieser flugfertig knapp 1,4 kg schweren Drohne wollte Eckstein Marketing machen, also

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BETRIEB

Drohneneinsatz

Kunden einen neuen Zusatz-Service bieten und auch neue Kunden gewinnen. Gleichzeitig wollte er den Kunden und dem eigenen Betrieb Zeit und Geld spa- ren. Und er wollte selbst herausfinden, wie und wo diese Flugobjekte für das Dachdeckerhandwerk ei- gentlich nutzbar sind. Doch am Anfang aller gewerblichen Drohnennut- zung steht der Kenntnisnachweis – sofern man nicht gerade über eine echte Pilotenlizenz verfügt. Für alle anderen gibt es klar definierte Vorschriften für das sichere Drohnenfliegen. Wo darf geflogen werden und wo nicht, ist exakt in der „Drohnenverordnung”des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur BMVI gere- gelt. Hier nur ein kurzer Ausschnitt daraus: „Ein Betriebsverbot gilt künftig für Flugmodelle und unbemannte Luftfahrtsysteme • außerhalb der Sichtweite für Geräte unter 5 kg; • in und über sensiblen Bereichen, z.B. Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften, Krankenhäusern, Menschenansammlungen, Anlagen und Einrichtun- gen wie JVAs oder Industrieanlagen, oberste und obere Bundes- oder Landesbehörden, Naturschutz- gebieten; • über bestimmten Verkehrswegen;

Die Phantom 4 von DJI mit ihrer 25 Megapixel-Kamera ist der „Firmenjet” von Raphael Eckstein.

• in Kontrollzonen von Flugplätzen (auch An- und Abflugbereiche von Flughäfen); • in Flughöhen über 100 Metern über Grund, es sei denn, der Betrieb findet auf einem Gelände statt, für das eine allgemeine Erlaubnis zum Aufstieg von Flugmodellen erteilt und für die eine Aufsichtsper- son bestellt worden ist, oder, soweit es sich nicht um einen Multicopter handelt, der Steuerer ist In- haber einer gültigen Erlaubnis als Luftfahrzeugfüh- rer oder verfügt über einen Kenntnisnachweis; • über Wohngrundstücken, wenn die Startmasse des Geräts mehr als 0,25 kg beträgt oder das Gerät oder seine Ausrüstung in der Lage sind, optische, akustische oder Funksignale zu empfangen, zu übertragen oder aufzuzeichnen. Ausnahme: Der durch den Betrieb über dem jeweiligen Wohn- grundstück in seinen Rechten Betroffene stimmt dem Überflug ausdrücklich zu...” Dass Nachbarn beim Drohneneinsatz durchaus kri- tisch sind, erfuhr Raphael Eckstein schon mehrfach, wenn ein besorgter oder einfach nur neugieriger Nachbar nachfragt: „Was machen Sie da? Wer sind Sie?”. Fremde Anwesen überfliegen darf der Droh- nenpilot schließlich nur mit der Zustimmung des Ei- gentümers. Ausführlich erklärt er diesen Frage- stellern dann den Einsatzzweck, legt seinen Kennt-

Der komplette System-Check vor dem Start schützt vor „Plei- ten, Pech und Pannen” beim Einsatz.

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Drohneneinsatz

nisnachweis vor und bietet an, die erstellten Aufnah- men direkt nach dem Flug gemeinsam anzusehen sowie nicht gewünschte Fotos, bei denen das Nach- bargrundstück oft unvermeidlich teilweise im Bild ist, zu löschen. Mit soviel Offenheit und Transparenz hat Eckstein sogar schon Zusatzaufträge solcher kri- tischer Nachbarn akqurieren können. „Als freiwillige Zusatzqualifikation und Vertrauens- beweis habe ich inzwischen auch den SafeDrone Nachweis erworben”, so Eckstein. SafeDrone ist ein freiwilliger Drohnen-(Zusatz-)Führerschein, der in Zusammenarbeit mit Lufthansa Technik angeboten wird: „Die Mission von SafeDrone ist es, in Zusam- menarbeit mit Luftfahrt-Experten transparente Stan- dards für Technik, Qualität und Sicherheit zu setzen und damit Risiken von Unfällen mit Sach- und Perso- nenschäden zu minimieren”, so das Credo. Ebenso ist es eine Selberverständlichkeit für Raphael Eckstein, zu jedem seiner Drohneneinsätze ein Flug- protokoll mit allen relevanten Daten zu führen. Da- zu gehören Drohnentyp, Pilot, evtl. Assistenz, Flug- datum, -ort und -dauer, Wetterverhältnisse etc. Um nicht nur”schöne Bilder” zu machen, sondern vom Drohneneinsatz echten Nutzen für Auftraggeber

und Auftragnehmer zu ziehen, bedarf es jedoch noch mehr Einsatz – an persönlichem Engagement ebenso wie an Finanzmitteln. Denn um Drohnen etwa für eine exakte und verwertbare Vermessung oder 3-D-Mapping einzusetzen, wie es z. B. Drohnen- spezialist Airteam anbietet, ist entsprechende Soft- ware nötig. Die wiederum kostet Geld – Freeware liefert nicht die Daten mit der notwendigen Zuver- lässigkeit und Exaktheit, die für eine exakte Kalku- lation oder Baustellenplanung erforderlich wären. Hinzu kommt der immense Zeitaufwand, bis mit die- ser Software effizient gearbeitet werden kann. Nicht vergessen werden sollte laut Eckstein auch vor dem allersten Einsatz einer Drohne, entweder eine separate Haftpflichtversicherung hierfür abzuschlie- ßen oder in die bestehende Betriebshaftpflichtversi- cherung einen entsprechenden Zusatz – möglicher- weise gegen Prämienaufschlag – zu integrieren. Wie sinnvoll ein Drohneneinsatz für Auftraggeber und Auftragnehmer sein kann, zeigt ein Beispiel aus der Erfahrung von Raphael Eckstein: Nach einem Sturm, der Schäden am Kirchturmdach verursachte, rief die zuständige Pfarrei bei ihm an. Bereits unmit- telbar nach dem Unwetter war bemerkt worden,

Auf „Sichtflug” mit dem Smartphone. Unten links wird zusätzlich die aktuelle Position eingeblendet.

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Drohneneinsatz BETRIEB

dass sich Biberschwanzziegel der Eindeckung gelöst hatten und auf öffentliche Verkehrsflächen rund um die Kirche herabzustürzen drohten. Die Kirchturm- höhe betrug 60 m und der Aufwand für den Einsatz einer entsprechenden Hebebühne allein zur Scha- densfeststellung wäre sehr hoch gewesen. Da der geplante Drohnen-Inspektionsflug in der Ortsmitte, also einem öffentlichen Bereich, stattfin- den würde, informierte Eckstein zunächst die zustän- dige Polizeidienststelle. Für die war eine solche An- frage zwar auch Neuland, die Genehmingung wurde aber sofort erteilt. Von Neugier und/oder Interesse getrieben, nahm auch eine Streifewagenbesatzung an dem Drohneneinsatz teil und erläuterte Passan- ten den Einsatz. Eckstein sperrte den Start- und Lan- debereich ab und sorgte mit einem weiteren Mitar- beiter für eine zuverlässige Absicherung. Duch die Möglichkeit, die Drohne bis in die unmit- telbare Nähe der Schadensstelle zu fliegen – in die- sem Fall teilweise bis auf 0,5 m heran – konnten auch weitere beschädigte Teile der Dacheindeckung exakt geortet werden. So war es möglich, sowohl dem Auftraggeber als auch der Gebäudeversicherung ein detailliertes Scha- densbild zu erstellen und die Reparaturkosten sehr exakt zu definieren. Die Versicherung honorierte dies übrigens, denn auch ihr wurden damit die Kos- ten für die Einschaltung eines Gutachters (der wie- derum nur mit teurer Hebebühne hätte arbeiten können) erspart. Die Kosten für den Drohneneinsatz wurden in voller Höhe übernommen. Allerdings warnt Raphael Eckstein davor, die Drohne nun als „Allheilmittel” für jeden Einsatz einplanen zu wollen. „Um etwa Dächer im Winter zu überflie- gen, müssen, wie vor jedem Flug, die Temperatur- und Wetterbedingungen sorgfältig überprüft wer- den. Außerdem sind bei Kälte wesentlich kürzere Akkuzyklen einzuplanen”, so Eckstein. Die Kapazität der Stromspender kann sich bei Minustemperaturen schon mal um bis zu 70 % verringern. Dann ist das Risiko eines Absturzes oder eines Fly-aways, also der Kontrollverlust über die Steuerung, besonders hoch, so der „fliegende Dachdeckermeister”.

Foto: Airview Bavaria

„Marketing mit der Drohne” Raphael Ecksteins Fazit zur Arbeit mit Drohnen: • Zweifelsfrei kann die Planung und Kalkulation für Auftraggeber und Auftragnehmer damit er- leichtert werden; • der Drohneneinsatz ist unter Imageaspekten po- sitiv für den Betrieb; • das Arbeiten mit Drohnen muss auch unter Mar- ketingaspekten wie Zusatzangeboten für eine „luftüberwachte” Dach-Inaugenscheinnahme betrachtet werden. Damit können neue Kunden akquriert werden; • Der Zeit- und Kostenaufwand für die Einarbei- tung für den Umgang mit Drohnen, deren Ein- satz und die Auswertung sollte nicht unter- schätzt werden. Gewinn fliegt die Drohne nur ein, wenn nach vielen Einsätzen eine gewisse Routine eingekehrt ist. Einfach eine Drohne kau- fen und damit vom ersten Flug an Geld verdie- nen zu können, ist eine Illusion. „Mit den Drohnen hat die Digitalsierung im Dach- deckerhandwerk übrigens nicht begonnen. Die hat schon mit der Nutzung von Smartphone und elektronischer Zeiterfassung angefangen”, meint Eckstein jr. ganz richtig. „Aber richtig und ver- nünftig eingesetzt, kann die Drohne Abläufe und Planungen zeit- und kostenmäßig optimieren”. Raphael Eckstein hat inzwischen die AIRVIEW BA- VARIA als eine eigene Sparte des Betriebs 0ge- gründet, über die Inspektion, Dokumentation und Wartung angeboten werden.

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NEU Ab Fr ühjahr 2019

Die neue ästhetische Lösung: VELUX STUDIO-Fenster „3 IN 1” Das Design des VELUX STUDIO-Fensters sorgt für viel Licht und Helligkeit im Dachgeschoss und bietet durch die Gesamtheit des Fensters einen fantastischen Panorama-Ausblick. Außerdem punktet das neue VELUX STUDIO-Fenster durch den einfachen Einbau, denn das Fensterelement besteht aus 3 Flügeln, die sich wie ein Fenster einbauen lassen.

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Schwingen? Klappt!

DAS NEUE ELEKTRISCHE KLAPP-SCHWING-FENSTER VON VELUx IST EINE KOMFORTLöSUNG, MIT DER DIE DACHFENSTERPLANUNG ERLEICHTERT WIRD. Ab Sommer 2019 erweitert Velux sein elektrisches In- tegra ® Sortiment mit einem Klapp-Schwing-Fenster. Mit dem besonders großen 45-Grad-öffnungswinkel ermöglicht das neue Fenster einen großzügigen Aus- blick und ist in jeder Raumsituation komfortabel öf- fenbar. Elektrisch betrieben schließt es sich bei Re- gen automatisch und ist mit Velux Active kompati- bel. Und zum spontanen Lüften und bequemen Put- zen ist es wie ein Schwingfenster manuell um die Mittelachse schwenkbar. Alle Kernfunktionen sind in einem Fenster vereint, und damit setzt Velux künf- tig neue Maßstäbe in Sachen Wohnkomfort. Bei der Fensterplanung galt es für Planer und Hand- werker bisher immer sorgfältig abzuwägen: Bei einem Schwingfenster konnte z. B. ein Schreibtisch unter dem Fenster stehen, und das öffnen wäre dank der oberen Griffleiste problemlos möglich. Dafür musste jedoch auf den freien Ausblick, wie ihn ein Klapp-Fenster bietet, verzichtet werden. Wäre das Fenster schwer erreichbar, konnte es auch in der elektrisch öffenbaren Variante als Integra ® Elektro- oder Solarfenster gewählt werden. Dieses Abwägen ist ab Sommer nicht mehr nötig. Velux vereint erst- mals alle drei Funktionen in seinem neuen Klapp- Schwing-Fenster. Bauherren können mit dem neuen Klapp-Schwing-Fenster einen balkonähnlichen Aus- blick genießen. Das öffnen des Fensters über volle 45 Grad ist in jeder Positionierung und Raumsitua- tion durch die elektrische Steuerung möglich. Dank eines Sensors schließt sich das Dachfenster bei ein- setzendem Regen automatisch. Dabei sorgt ein Ein- klemmschutz für zusätzliche Sicherheit. Acht gängige Größen mit den Längen 118 cm und 140 cm sowie vier Breiten von 66 cm bis 114 cm erlau-

Fotos: Velux Deutschland GmbH

Die Klappfunktion ist komfortabel elektrisch steuerbar, und die Schwingfunktion des Fensters kann manuell bedient werden.

ben mehr Planungsvielfalt. Das neue Fenster ist mit Zwei- oder Dreifachverglasung erhältlich. Der Einbau verläuft, abgesehen vom Stromanschluss, wie der eines manuellen Klapp-Schwing-Fensters. Die elek- trische Bedienung erfolgt über einen vorprogram- mierten Funk-Wandschalter. Als Zubehör bietet Velux zudem einen Rollladen, der auf dem Flügel montiert wird. Das elektrische öff- nen des Fensters ist auch bei geschlossenem Rollla- den möglich. Alternativ oder als Ergänzung sind eine Elektro- oder Solar-Hitzeschutz-Markise und ein in- nenliegender Sonnenschutz verfügbar. Die Bedie- nung des Integra ® Klapp-Schwing-Fensters und des elektrisch betriebenen Hitzeschutzes kann auch über das optional erhältliche Smart-Home-System Velux Active erfolgen. Damit ist die Steuerung von Fenster und Sonnenschutz über das Smartphone per App und Sprachsteuerung möglich. Alternativ sorgt das System automatisch für ein angenehmes Raumklima auf der Basis von Raumsensordaten zu CO2, Luft- feuchtigkeit und Temperatur.

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LIV 33. Unternehmertagung

Foto: Preißinger

Fortbildung für Führungskräfte

ZUM 33. MAL TRAFEN SICH DIE FÜHRUNGSKRäFTE DER BAYERISCHEN DACHDECKERBETRIEBE IN IN- GOLSTADT ZU IHRER UNTERNEHMERTAGUNG. Für Dachdeckerbetriebe ist es ein Muss, auf dem Lau- fenden in Sachen Recht und Fachtechnik zu bleiben. Diese Meinung teilten am Dienstag, den 12. Februar 2019 rund 70 Führungskräfte aus den Innungsbetrie- ben, die an der 33. Unternehmertagung in Ingolstadt von dem stv. Landesinnungsmeister Kay Preißinger begrüßt wurden. Rechtsanwalt Michael Schuster, Justitiar des LIV Bay- ern, erklärte im ersten Vortrag die Auswirkungen eines BGH-Urteils von 2018 in Bezug auf Mängel und deren Beseitigung. Im zweiten Referat ging Hauptgeschäftsleiter und „Fachtechnik-Papst” Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Wer- ner auf die Neufassung der Normen für die Lastan- nahme im Hochbau ein. Was sich in der Praxis än- dert, erläuterte er am Beispiel einer Fassadenbeklei- dung.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es um den „Super-GAU” im Betrieb: den Ausfall der Be- triebsleitung durch Krankheit oder Tod. Dipl.-Kfm. Thorsten Meyerhöfer, kaufmännischer Leiter des LIV Bayern, gab Tipps zum Notfallmanagement anhand des entsprechenden Arbeitsordners und der Check- listen des ZVDH zu diesem Thema. In seinem zweiten Vortrag ging es um rechtliche As- pekte im Bereich der Betriebswirtschaft und Buch- haltung. Meyerhöfer informierte dabei über die zwingend vorgeschriebene Verfahrensdokumenta- tion. Dazu stellte er Beispiele vor, wie bei der Aus- stellung und Verarbeitung elektronischer Rech- nungen vorgegangen werden muss. Das eindeutige Fazit der Teilnehmer: Auch wenn für diese Unternehmertagung ein Arbeitstag investiert werden musste, ist dies eine lohnende Investition in die Zukunft des eigenen Betriebs. Für die Anwesen- den war es ein erneuter Beweis dafür, dass die Mit- gliedschaft in der Dachdecker-Innung sich mehr als bezahlt macht.

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3. Dachdeckertag ZVDH

Foto: ZVDH

Kay Preißinger (re.) freute sich über die Goldene Ehrennadel des ZVDH aus den Händen von Dirk Bollwerk. Foto: Schneider

André Büschkes wurde als ZVDH-Vizepräsident mit großer Mehrheit wiedergewählt.

Ehrensache

VERTRAUENSBEWEISE UND BELOHNUNGEN GAB ES IM RAHMEN DES 3. DEUTSCHEN DACHDECKERTA- GES AM 14. UND 15. MäRZ IN BONN. Der Euskirchener André Büschkes wurde als ZVDH- Vizepräsident in seinem Amt bestätigt. Der 44-Jäh- rige wurde mit fast 83 % der Delegiertenstimmen wiedergewählt. Damit ist Büschkes für weitere drei Jahre in dem Amt, das er 2005 angetreten hatte. André Büschkes dazu: „Ich freue mich sehr über die Wiederwahl und bedanke mich für das mir entge- gengebrachte Vertrauen. Auch in den kommenden drei Jahren werde ich mich wieder mit voller Kraft für die Belange des Dachdeckerhandwerks einsetzen und hier vor allem in meinen Schwerpunktbereichen öffentlichkeitsarbeit und Arbeitssicherheit.“

Der alleinige Geschäftsführer des elterlichen Dach- deckerbetriebs ist seit seinem Amtsantritt 2005 als Vizepräsident auch Vorsitzender der Gemeinschafts- aktion DACH. Für sein ehremamtliches Engagement im Bereich der öffentlichkeitsarbeit für das Dachdeckerhandwerk – auch als Mitglied der Aktion DACH – gab es für Kay Preißinger auf dem Dachdeckertag eine große An- erkennung: Der ZVDH verlieh dem stv. bayerischen Landesinnungsmeister und Vorsitzenden des PR-Aus- schusses des LIV Bayern die Goldene Ehrennadel des Deutschen Dachdeckerhandwerks. „Wir sind stolz auf Dich” und „Das hast Du Dir ver- dient” waren nur zwei von vielen Glückwünschen, die schon Minuten später in den sozialen Medien zu lesen waren.

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„Fachregelwerk” für das Zusammenleben KPZ Azubi-Wohnheim DAS ZUSAMMENLEBEN UND ZUSAMMENWOHNEN KLAPPT NUR, WENN BESTEHENDE REGELN EINGEHALTEN WERDEN. DAS GILT GANZ BESONDERS IM WOHNHEIM FÜR DIE AUSZUBILDENDEN.

IM KPZ-WOHNHEIM GILT EINE HAUSORDNUNG, DIE JEDEM AUSZUBILDENDEN BEREITS ZU BEGINN DER AUSBILDUNG ZUSAMMEN MIT DEN BESCHULUNGS- UNTERLAGEN ZUGESCHICKT WIRD. ZUSäTZLICH LIEGT DIESE HAUSORDNUNG AUCH IM WOHNHEIM AUS. Aufgabe des pädagogischen Betreuungspersonals ist es auch, die Einhaltung dieser Regelungen zu über- wachen und sicherzustellen. Verstöße gegen die Hausordnung werden von den Betreuern ausnahms- los an das KPZ gemeldet. Zu den Verstößen gehört z. B. die verspätete Anreise am Sonntag, also nach 23 Uhr. Auch das Rauchen im

Zimmer oder der Genuss von alkoholischen Geträn- ken im Wohnheim wurden schon gemeldet. Gegen die betreffenden Auszubildenden wurden bereits Abmahnungen ausgesprochen. Diese Ab- mahnungen weisen auch darauf hin, dass bei einem weiteren Verstoß gegen die Hausordnung der Aus- schluss aus dem Wohnheim droht. Dieser nächste Schritt musste leider schon bei zwei Auszubildenden ergriffen werden. Sie waren wegen mehrfacher Ver- stöße gegen die Hausordnung des Wohnheims ver- wiesen wurden. Ein solcher Ausschluss kann bei Mehrfach-Verstößen, je nach Situation und Schwere der Regelmissachtungen, sogar für den Rest des lau- fenden Schuljahres ausgesprochen werden.

Fotos: HF.Redaktion/Fotolia

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Azubi-Wohnheim KPZ

Bereits beim ersten Vergehen erfolgt der Ausschluss aus dem Wohnheim, wenn diese Verstöße mit straf- rechtlichen Handlungen verbunden sind wie z. B. der Konsum von Drogen. Eine Wiederaufnahme in das Wohnheim ist in einem solchen Fall nur unter besonderen Voraussetzungen möglich. Dazu kann beispielsweise der Nachweis eines negativen Drogenscreenings gehören. Der Ausschluss aus dem Wohnheim hat grundsätz- lich keine Auswirkung auf die Teilnahme an der ÜBL. Diese muss auch weiterhin besucht werden. Um die Unterbringung während der ÜBL (z. B. in einer Pen- sion) müssen sich des Wohnheims verwiesene Aus- zubildende selbst kümmern. Und eine solche Ersatz- Unterbringung erfolgt dann auf eigene Kosten. Über Abmahnungen und Verweise aus dem Wohn- heim wird der betreffende Ausbildungsbetrieb aus- nahmslos informiert. Denn dem Betrieb soll die Mög- lichkeit gegeben werden, seinerseits gegebenenfalls arbeitsrechtliche Maßnahmen zu ergreifen. Außer- dem hat der Ausbildungsbetrieb mit dieser Informa- tion die Chance, positiv auf den/die Auszubildenden einwirken. Bei minderjährigen Auszubildenden werden darüber hinaus die Erziehungsberechtigten über die Abmah- nung, die Gründe der Abmahnung und die ergriffe- nen Maßnahmen informiert. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die ver- hängten Sanktionen bei Verstößen gegen die Haus- ordnung im konkreten Fall wirksam sind. Außerdem wird die gewünschte Signalwirkung auf die anderen Auszubildenden erreicht. Das „Lernziel” ist für die Auszubildenden, dass in ihrem Wohnheim nur die Einhaltung einiger (selbst- verständlicher) Grundregeln ein respektvolles, posi- tives und selbstverantwortliches Miteinander ermög- licht. Seit 1. März 2019 steht für die Betreuerinnen und Be- treuer im Wohnheim eine Software zur Verfügung, die das Verfassen der unterschiedlichen Arten von Meldungen und Mitteilungen (Störungen, Sachbe- schädigungen, allgemeine Mitteilungen, Verstöße gegen die Hausordnung etc.) möglich macht. An

diese Meldungen können sowohl Bilder angefügt als auch eine Markierung auf den Grundrissplänen des Wohnheims zur exakten Lokalisierung eingetragen werden. Je nach Art der Meldung werden diese Mitteilungen automatisch an einen vordefinierten Verteilerkreis versandt. Damit ist sichergestellt, dass eine umfas- sende Information der jeweils zuständigen Personen gewährleistet ist und zusätzlich eine kurzfristige Re- aktion auf Störungen oder Mitteilungen erfolgen kann. Der Einsatz dieser Software hat innerhalb kürzester Zeit dazu beigetragen, die Betreuung und Organisa- tion des Wohnheims deutlich zu vereinfachen, Kom- munikationswege abzukürzen und eine schnellere Reaktion auf Meldungen oder Störungen zu realisi- ren. Wohnheim aktuell: Ideen und Anregungen für das KPZ-Wohnheim werden immer zeitnah geprüft und bei Bedarf umgesetzt. Das zeigt eine kleine Zwischenbilanz: • Die zusätzlichen Ablagen und Handtuchhalte- rungen in Bad und WC wurden inzwischen ein- gebaut. • Im Gemeinschaftsraum wurde der Fernsehemp- fang eingerichtet. Ab sofort können dort nun gemeinsame Fernsehabende stattfinden. • Auf Wunsch der Auszubildenden wurde eine Mi- krowelle für die Teeküche bereitgestellt. • Ebenfalls war es ein Wunsch der Auszubilden- den, den Getränkeautomat in den Mehrzweck- raum umzuziehen, damit sich die Auszubilden- den dort jederzeit versorgen können. Das Wohnheim stößt auch nach der Eröffnung auf großes Interesse bei den Dachdecker-Innungen und Innungsbetrieben. So hat die Innung Nieder- bayern hat das Wohnheim besucht und eine Füh- rung erhalten. Die Innung Aschaffenburg-Mil- tenberg hat sich ebenfalls für eine Besichtigung im Rahmen eines Innungsausflugs angemeldet.

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KPZ Weiterbildung

Die Luft ist ganz und gar nicht raus

ner „Sicher auf dem Dach“ durch. Dieser Ordner steht jedemMitgliedsbetrieb im internen Mitglieder- bereich unter „Arbeitssicherheit” zum Download zur Verfügung. Das Arbeiten mit diesem Ordner wird natürlich umso leichter, wenn das Einführungssemi- nar belegt wurde. Ausbilder Lutz Schneider stellte die Abdichtung erd- berührter Bauteile nach DIN 18533 vor, die sich er- heblich von der vorhergehenden Fassung nach DIN 18195-4 unterscheidet. Nach oben geklettert sind die Teilnehmerzahlen an der Unternehmertagung (s. Bericht in dieser Aus- gabe). „Mitverursacher” dafür waren ganz sicher die Referenten RA Michael Schuster, Dipl.-Kfm. Thorsten Meyerhöfer und Hauptgeschäftsleiter Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Werner mit ihren Beiträgen. Erfreuliches gibt es auch zumMeisterkurs zu melden: 27 Teilnehmer sind angetreten, und der Kurs 2020 ist bereits ausgebucht. Die Info-Veranstaltung zum Meisterkurs wurde durch den stv. Ausbildungsleiter Alfons Hartl gemeinsam mit Georg Stuber von der HWK Niederbayern-Oberpfalz in Waldkirchen durch- geführt. Als Weiterbildungsmaßnahmen im März 2019 wur- den die änderungen im Regelwerk durchgeführt. Nicht nur das Regelwerk selbst, sondern auch die neuen Technischen Baubestimmungen Bayern und die neue Bayerische Bauordnung nahmen dabei einen großen Raum ein. „The Show must go on”: Die Vorbereitungen für das nächste Seminarprogramm laufen bereits auf Hoch- touren.

Foto: Werner

„Atemlos” ist nur Helene Fischer. Um den Atemschutz ging es auch im laufenden Weiterbildungsprogramm.

DAS WEITERBILDUNGSPROGRAMM 2018/2019 IST NAHEZU ABGESCHLOSSEN. DIE TEILNEHMERZAHLEN BRACHTEN EINEN NICHT UNERWARTETEN, ABER DURCHAUS ERKLäRBAREN RÜCKGANG. Das schöne Wetter dämpfte die Anmeldezahlen, und auch die Raumnot in Waldkirchen wegen der Generalsanierung des 1. Bauabschnitts der Berufs- schule waren schuld: Insbesondere im 2. Halbjahr 2018 mussten geplante Weiterbildungsmaßnahmen abgesagt werden. Andererseits gab es aber auch beachtliche neue An- gebote imWeiterbildungsprogramm. Der Kaufmän- nische Leiter, Dipl.-Kfm. Thorsten Meyerhöfer, führ- te erstmalig den Workshop zur Gefährdungsbeurtei- lung im Dachdeckerhandwerk mit dem neuen Ord-

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Projekte MEDIEN

(Mit-)Macher gesucht

Innungen und Innungebetrieben kostenlos zur Ver- fügung. Die insgesamt 12 Produktionen befassen sich mit den Themenschwerpunkten: • Schwerpunktbereiche der Ausbildung • Steildach • Flachdach • Gründach • Abdichtungsarbeiten bis zum Swimmingpool • Fassaden • Bauspenglerei • Holzbau • Solartechnik • Smart Home Dachfenster und Steuerung • Ausbildung • Wartungsarbeiten, Warnung vor Haustürgeschäf- ten • Mitgliederwerbung – Vorteile der Innungsmitglied- schaft. Wer die Dreharbeiten unterstützen möchte und ge- eignete Baustellen und andere „Locations” hat, soll- te sich zeitnah beim LIV Bayern in der Geschäftsstelle melden.

Foto: HF.Redaktion

FÜR ZWEI NEUE MEDIEN-PROJEKTE HAT DER PR- AUSSCHUSS DES LIV BAYERN GRÜNES LICHT GEGE- BEN. UND FÜR EINES WERDEN NOCH (MIT-) MACHER GESUCHT. Kurz vor der „Film-Premiere” steht der animierte Comic im Manga-Stil (s. B AYERN D ACH Ausgabe 1-2019). Einen ersten Vorgeschmack auf den Clip gab es be- reits auf der Internationalen Handwerksmesse in München im März. Hier machten die Hauptdarsteller als lebensgroße „Pappkameraden” und ein erstes Storyboard der Werbeagentur 84 GHz schon mal neugierig (s. Seiten 4-7). In Zusammenarbeit mit der Mittelbayerischen Zei- tung MZ und dem Filmemacher Peter Schröder von Fingerprint Production ist eine Serie von mehrminü- tigen Videoclips geplant. Diese werden in die sozia- len Medien eingestellt und stehen zudem allen

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INNUNGEN Nachrichten

Mittelfranken DIE WEITERBILDUNG UND DIESE QUALIFIKATIONEN DEN KUNDEN ZU PRäSENTIEREN: DAS WAR PRO- GRAMM BEI DER INNUNG FÜR MITTELFRANKEN IM ERSTEN QUARTAL DES JAHRES. Die Fortbildungskurse von Rheinzink sind für gute Dachdecker einfach ein „Must-have”. Deshalb hat die Dachdecker-Innung für Mittelfranken auch in diesem Jahr wieder ein Rheinzink-Seminar für ihre Mitglieder angeboten. Von Montag, den 25. bis Donnerstag, den 28. Feb- ruar, wurde der Workshop B „Vertiefung Falztechnik Aufbauseminar“ beim Wendelsteiner Haustechnik- Großhandel Gienger und Funk durchgeführt. Wie schon in den Vorjahren stellte dieser Handelspartner seine örtlichkeiten zur Verfügung und übernahm die Verpflegung.

der theoretischen Inhalte wurde der „Wissenstran- fer” auch gleich in der Praxis angewandt. Die Mitgliedsbetriebe der Innung für Mittelfranken hatten die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter einen Tag lang im Praxiszentrum der Bau BG in Nürnberg zum Thema Arbeitssicherheit und Prävention unterwei- sen zu lassen.

106 Teilnehmer aus den Innungsbetrieben absolvierten eine Schulung der BG BAU in Nürnberg.

Das Interesse war enorm: Die drei angebotenen Frei- tags-Termine am 1., 8. und 15. März wurden von 106 Teilnehmern wahrgenommen. Dies dokumentiert das große Verantwortungsbewusstsein der Betriebs- inhaber, aber auch ihrer Mitarbeiter. Die Schulung fand unter dem Motto „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ statt. Die Teilnahme an diesem Seminar wird gleichzeitig als jährliche Sicher- heitsunterweisung anerkannt. Am Wochenende des 9. und 10. März hatten die po- tenziellen Kunden der Dachdecker-Innungsbetriebe eine gute Gelegenheit, sich über das gesamte Leis- tungsspektrum dieser Experten zu informieren: am Stand der Dachdecker-Innung bei den Alt- und Neu- bautagen im Bildungszentrum der Handwerkskam-

Fotos: Preißinger

Ein Aufbauseminar im Bereich Falztechnik war diesmal das Weiterbildungsangebot der Innung und von Rheinzink.

Zu den Kursinhalten gehörten die Ausführung von Dachdurchbrüchen, Ortgang- und Firstausbildung, Gefällestufen, Dachknickpunkten sowie Querstoß- ausbildungen im Blechdach. Neben der Vermittlung

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Nachrichten INNUNGEN

mer Mittelfranken. Auf dieser Themenmesse rund um Sanieren, Energiesparen, Neubau und Barriere- freiheit, so das offizielle Motto, stieß besonders der Fachvortrag „Dachsanierung mit Wärmedämmung und Anforderungen an das gedämmte Dach” von Harald Grüner auf großes Interesse.

Die Innung gratulierte Walter Mümmler zum 60. Geburtstag.

Ein echter Kraftakt war für Walter Mümmler , Aus- schussmitglied der Innung, sein 60. Geburtstag am Dienstag, den 26. Februar, wie auf dem Foto oben zu sehen ist. Die Geburtstagsgeschenke deckten die große Palette seiner Hobbies weitgehend ab.

Kompetente Fach-Beratung aus erster Hand!

Ums Sanieren, Energiesparen Neubau und Barrierefreiheit ging es bei den Alt- und Neubautagen. Die Innung war dabei.

ÖFFNUNGSZEITEN: Freitag, 15. November und Samstag, 16. November 2019 von 9 bis 18 Uhr

Eintritt: 5,00 €

in der Meistersingerhalle • Münchener Str. 21 • 90478 Nürnberg

Der Countdown für einen „Dauerbrenner” der In- nung läuft weiter: Am 15. und 16. November öffnet die DACH 2019 die Tore für Häuslebauer und solche, die es werden wollen. Mit einem eigenen Stand kön- nen sich alle interessierten Innungsbetriebe – auch anderer Dachdecker-Innungen – hier in der Nürnber- ger Meistersingerhalle beteiligen.  Mehr Informationen dazu gibt es direkt bei der Dachdecker-Innung für Mittelfranken unter E-Mail: info@dachdecker-innung-mittelfranken.de

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Nachrichten INNUNGEN

Oberpfalz und Kreis Kelheim

WIR DACHDECKER HABEN WAS – AUCH GEGEN DIE KLIMA- ERWÄRMUNG.

DEN SCHWERPUNKT DER INNUNGSARBEIT SETZTE DIE DACHDECKER-INNUNG OBERPFALZ UND KREIS KELHEIM IN DEN ERSTEN MONATEN DES JAHRES BEI DER NACHWUCHS- UND IMAGEWERBUNG. Telefonieren ist out bei den Kids 2019. Die Kommu- nikation – auch untereinander – findet in und über die sozialen Medien statt.

Energie istkostbar.Zukostbar,umdie (Um-)Weltdamitaufzuheizen. DeshalbsorgenwirDachdeckerdafür,dassdieWärmedortbleibt,wo siehingehört: imWinter imHausund imSommerdraußen. DaserreichenwirmiteinerperfektenDämmungvomDach,vomKeller- bodenundvondenAußenwändenmitspeziellenFassadensystemen. NichtnurbeineuenHäusern.Fast20MillionenbestehendeGebäudeal- lein inDeutschlandkönntensoenergetischoptimiertwerden. UnddamitnochwenigerEnergiezugekauftwerdenmuss,bringenwir DachdeckerdieSonnenkraft insHaus.Solarthermieanlagenhelfenbeim Heizen.FotovoltaikanlagensenkendieStromrechnung. ÜbrigensbringenbegrünteDächerundDachlandschaftennichtnurein StückNaturdorthinzurück,woderBodendurchdasHausversiegelt wurde.GründächersindMini-BiotopeundnatürlicheNull-Energie-Kli- maanlagen fürdasHaus.Denn imSommerkühltVerdunstungskältedas Haus, imWinterwirktderGartenaufdemDachwieeineweitereDämm- schicht.Und imFrühjahr,Sommer,HerbstundWinterprofitierendie

Fotos: HF.Redaktion

HausbewohnervondemzusätzlichenSchallschutz. WirDachdeckeralleinkönnendasKlimanicht retten. Aberohneunsgingevielverloren. Dachdecker-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim www.dachdecker-oberpfalz.de www.DachdeckerDeinBeruf.de

Auf der Rückseite des „Klimawandel-Buchs” präsentiert sich die Dachdecker-Innung mit ihren Beiträgen für die Umwelt.

Zwei Autoren haben ein Buch über den Klimaschutz geschrieben, das sich gerade für Kinder und Jugend- liche leicht verständlich mit der topaktuellen Thema- tik befasst. Die Innung unterstützt dieses Projekt mit einer „eigenen Auflage” von vorerst 100 Exemplaren mit einer, in Zusammenarbeit mit dem LIV-Kontakt- beauftragten Harald Friedrich, gestalteten Rückseite. Hier wird dargestellt, wie „umweltfreundlich” Dach- decker sind.

Fragen rund um die Ausbildung werden bei der Innung per WhatsApp-Chat gestellt und beantwortet.

Darauf hat sich die Innung eingestellt und für alle Fragen rund um die Ausbildung eine WhatsApp- Nummer eingerichtet. Unter 0170 10 10 250 können Auszubildende und solche, die es werden wollen, den Kontakt zum Dachdeckerhandwerk mit der der- zeit wohl beliebtesten Kommunikations-App auf- nehmen und ihre Fragen stellen. Profil zeigen ist der Innung wichtig, um Nachwuchs für den „Beruf ganz oben” zu interessieren. Auch in diesem Jahr beteiligen sich deshalb die Oberpfälzer Kolleginnen und Kollegen an „Profile” , einem inzwi- schen echten Nachschlagewerk zu Ausbildungsberu- fen und Branchen. Dieses Objekt wird u. a. Schulen für die Berufsberatung zur Verfügung gestellt. Der Dachdecker ist der Klimaschützer: Argumente für diese These gibt es genug – von der energeti- schen Optimierung von Gebäuden über Solartechnik bis zum Gründach.

VomFundamentbis zumFirst

DACHDECKER-INNUNG

E s ist schon eine Standard-Frage, die der Dachdecker-Innung immerwieder gestellt wird:„Ja,wasgehörtdenn schondazu,einpaar Ziegel nebeneinander aufsDach zu legen“, ist schon fast eineStandard-Frage,wenn esumdie dreijährigeDachdecker-Ausbildunggeht. Die einzig richtigeAntwort darauf lautet:Das Be- und Verarbeiten unterschiedlichster Bau- stoffe, energetische Gebäudeoptimierung und Solartechnik kannmannunmalnicht an einem Tag erlernen. Mario Kunzendorf, Obermeister der Dachde- cker-InnungOberpfalzundKreisKelheim,geht insDetail:DieAnforderungen von Bauherren undGesetzgeber an die gesamteDach-,Wand- undAbdichtungstechnik – sodie exakteDefini- tion desDachdeckerhandwerks –werden stän- dighöher.Deshalb lerntgerade einDachdecker nie aus. Sicherheit fürdasgesamteHaus DasDachmuss auchbei zunehmendenUnwet- terereignissen zuverlässig alle anderenBauteile unddas InterieurdesHauses schützen.Die ge- samteGebäudehülle darf für die teure, imGe- bäude erzeugte Wärme ebenso wenig durch- lässig seinwie für sommerlicheHitze, die nun malnicht insGebäude eindringen soll. Das gilt fürdasDach ebensowie fürdie vorge- hängte hinterlüftete Fassade (VHF) mit ihrer Wärmedämmung. Holzschutz–wie erz.B. fürdenDachstuhlnot- wendig ist–muss inersterLiniekonstruktivund nichtmit chemischenMitteln erreichtwerden. Ob es um den Einbau von Dachfenstern und Gauben oder das Erstellen kompletter Dach- stühle geht:AuchderHolzbau imDachbereich gehörtzudenArbeitsbereichendesDachdecker- handwerks.

Als echte Experten füröko- logischesBauenbeweisen sichdieDachdecker auchbeiden

Zukunfts-Potenzial seinesGe- werkes.„Dazukommtderdringend

benötigteNeubauvonHäusern”. ImdrittenAusbildungsjahrwirdübrigensaeine SpezialisierungaufeinedervielenTätigkeitsfel- derdiesesHandwerksgefordert. GesuchteFachkräftemitZukunft Mehr zum Berufsbild dieses Handwerks für „Team-Werker” gibt es im Internet unter www.DachdeckerDeinBeruf.de Außerdem vermittelt die Dachdecker-Innung Oberpfalz undKreisKelheim sowohl Informa- tionen zurAusbildungunddenweiterenberuf- lichen Möglichkeiten als auch Adressen von Dachdeckerbetrieben inderNähe. Schwerpunkte -Dach-,Wand-undAbdichtungstechnik -Neubau -Sanierung -Überprüfung -Reparatur -Fassadentechnik -Energietechnik/Solaranlagen -EnergetiischeGebäudeoptimierung -Gründächer

Gründächern. SolcheDächerwirkendurch ihre Fähigkeit,Feuchtigkeit imSubstratzuspeichern, wie eine natürlicheKlimaanlage für dasHaus. Zudem sorgtdiehoheMassedesbegrüntenDa- ches für einehoheSchalldämmung. AufdenvonDachdeckern fachmännischvorbe- reitetenGründächern können ganze begehbare Parklandschaftenentstehenoder–beiextensiver Begrünung – funktionierendeMinibiotope für Bienen und Schmetterlingemitten in derGroß- stadtheranwachsen. Nicht gerade gering sind auchdieAnforderun- gen anDachdecker,wenn ganzeMetalldächer gedeckt oder inEinzelanfertigungundmitmil- limetergenauer Maßarbeit beispielsweise Ka- mineinfassungen aus den unterschiedlichsten Metallenhergestelltwerden. Da jedesDachgrundsätzlicheinUnikat ist,wird derDachdeckerbetriebzur „Manufaktur“. Nichtnur aufdemDach zuhause AbernichtnuranDachundFassade sindDach- decker anzutreffen.Zu ihrenArbeitsbereichen gehört auch die gesamteAbdichtungstechnik. Und die ist gefragt,wenn Fundamente gegen drückendesWasser,SchwimmbäderoderDepo- nien zuverlässig abgedichtetwerden sollen. „Deutschland hat einen Bestand von rund 20 Mio.Gebäuden.Und diemüssen gepflegt, in- standgehalten und irgendwann einmal saniert werden”, erklärtObermeisterKunzendorfdas

Dachdecker-Innung OberpfalzundKreisKelheim

Ditthornstraße 10 93055Regensburg Telefon: 09 41 -6 07 65 10 www.dachdecker-oberpfalz.de info@khs-regensburg.de

In der geplanten Imageboschüre der Kreishandwerkerschaft Re- gensburg ist die Innung mit einer Doppelseite vertreten.

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