Cellitinnen 3_2018_finale_Version 30.7.2018

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Ein Leben im Hamsterrad? Auf der Suche nach dem Notausgang

chen Erfolg hingearbeitet. Die Angst zu scheitern, etwas zu verpassen, nicht mehr auf dem Laufenden zu sein oder beruflich überholt zu wer- den, hat in unserer Gesellschaft zwar noch keine asiatischen Aus- maße erreicht, nimmt aber deutlich zu. Jung und dynamisch sind ‚in‘, alt und gebrechlich ‚out‘. Also baut man in das tägliche Hamsterrad noch vermeintliche Tricks und Kniffe gegen das Altern ein – Don Quicho- te und seine Windmühlen lassen grüßen. Und seitdem der sprich- wörtliche „geplatzte Sack Reis in China“ keine lokale Nachricht mehr ist, sondern ohne Umwege seinen Weg in die digitalen Medien findet, haben die globalen Ereignisse eine Komplexität und Fülle erreicht, die wir in ihrer Gänze nicht mehr fassen können. Pulsbeschleuniger kennt unsere moderne Welt viele, egal ob selbst gewählte oder von außen an uns herangetragene. Die Folge: Mehr als 80 Prozent der Deutschen ga- ben für eine Bertelsmann-Studie an, permanent gestresst zu sein, 40 Prozent der Befragten fühlten sich sogar überfordert. Psychi- sche Erkrankungen wie Burnout sind mittlerweile die zweitwichtigs- te Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Da ist es womöglich an der Zeit, den Blickwinkel auf das Leben zu überdenken, um einer schon den antiken Griechen bekannten Tugend Platz zu schaffen: der Gelassenheit.

Sommerzeit – viele haben die Ferien bereits hinter sich, andere packen in diesem Moment die Koffer, um für zwei oder drei Wochen den nor- malen Alltagswahnsinn hinter sich zu lassen: Stress im Beruf, in dem die Anforderungen immer höher gesteckt zu werden scheinen, die Sorgen um die schulischen Leis- tungen des Nachwuchses oder um die pflegebedürftigen Eltern und die digitale permanente Verfügbar- keit bleiben idealerweise zu Hause. Sie warten dort, um uns dann, un- geduldig und ein wenig beleidigt, schon vor der Haustür zu begrü- ßen: Der Rasen muss dringend gemäht, der Großeinkauf erledigt, Berge von Wäsche gewaschen und E-Mails beantwortet werden – alles

möglichst gleichzeitig und bitte dalli, dalli! Danach sind Wanderungen durchs Gebirge oder der Spaß am Meer nur noch eine blasse Erin- nerung. Gut erholt stürzen wir uns aufs Neue in den Beruf, die Schule, den Haushalt. Wir bauen unsere Ressourcen ab, bis der nächste Urlaub vor der Türe steht und wir wieder für ein paar Tage einfach ‚loslassen dürfen‘. Kurzen Phasen der Entspannung folgt ein langes Anspannen. Schon Kindergartenkinder kennen diesen Rhythmus. In vielen Einrichtungen wird nicht nur gespielt, sondern mit Fremdsprachenunterricht, Buch- staben- und Rechenspielen auf den schulischen und letztlich berufli-

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CellitinnenForum 3/2018

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