Cellitinnen 2_2015_final

Glauben | Leben

Wie sein Geburtsjahr kann auch sein Sterbejahr nur eingegrenzt werden. Es liegt auf jeden Fall nach dem Jahr 1225. Traditionell wird der 7. April 1241 angenommen. Schon zu Lebzeiten hochgeachtet und im Rufe der Heiligkeit stehend, wird er auch in Marienborn bestattet, sehr zum Unwillen der Steinfelder Prämonstratenser, die auf Vermitt- lung des Kölner Erzbischofs die Exhumierung am Pfingstdienstag erreichen. Im Triumphzug wird der Leichnam überführt und in der Steinfelder Kirche beigesetzt. Wun- derheilungen amGrab geschehen, Wallfahrer kommen. Die kultische Verehrung erreichte einen ersten Höhepunkt Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Grab- stätte wird 1507 in den Mittelgang der Kirche verlegt. Viele, die erst- mals die Steinfelder Basilika be- treten, sind überwältigt von dem sich bietenden Raumeindruck, der guten Proportion der Gebäudeteile, den farbig abgesetzten Architektur- elementen, den barocken Altären oder den wunderschönen Blumen- muster-Gewölbemalereien. Wenn man das Hauptschiff der Kirche betreten hat, sieht man rechts die überlebensgroße Pfeilerfigur des Heiligen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts – Hermann Josef als junger Priester des Prämons- tratenser-Ordens, einen Kelch hal- tend. Dann erreicht man schon bald das 1701 aus heimischemMarmor errichtete Hochgrab. Die Liegefigur des Verehrten aus Alabaster ist auf der Deckplatte: Hermann hat das Jesuskind auf dem Arm. Die Äpfel

Die Klosterkirche in Steinfeld

vor der liturgischen Kalenderreform am 7. April – gefeiert. Wolfgang Allhorn Cellitinnen aus der Kölner Severin- straße übernahmen vorübergehend die Betreuung und die ambulante Krankenpflege vor Ort. An dem von der Pfarrgemeinde begonnenen Neubau eines Altenheimes war die Seniorenhaus GmbH der Cellitin- nen bereits maßgeblich beteiligt. Am 1. Oktober 1993 übernahm sie dann die Trägerschaft des gerade vollendeten Neubaus, der zwei Mo- nate später, am 8. Dezember, vom Kölner Erzbischof, Joachim Kardi- nal Meisner, gesegnet wurde. Und auch im Februar 2014 ließ es sich der Kölner Oberhirte nicht nehmen, als eine seiner letzten Amtshand- lungen, den Erweiterungsbau des Seniorenhauses mit der neugestal- teten und erweiterten Hauskapelle zu segnen.

haben auch an seiner Grabstätte ihren Platz. Besonders in Steinfeld wird der Gedenktag am 21. Mai – Das Seniorenhaus Hermann-Jo- sef-Lascheid in Troisdorf-Spich gedenkt des hl. Hermann Josef als des Namenspatrons von Pfarrer Hermann Josef Lascheid. Ohne die Idee und vor allem ohne die Cleverness des 1944 bis 1949 als Pfarrer an St. Maria Himmelfahrt agierenden Geistlichen stände das Spicher Seniorenhaus nicht an sei- nem Platz in der Asselbachstraße. Pfarrer Lascheid hatte es nur einen Monat nach der Befreiung Spichs am 13. April 1945 geschafft, in dem zu Kriegsende als Lazarett genutz- ten, seit 1940 aber als ‚Hitler-Ju- gendheim‘ geplanten Gebäude, ein ‚Caritashaus Spich‘ einrichten zu dürfen. Zunächst erfolgte die Nut- zung als Kindergarten, Nähschule und kleine Altenpflegestation. Die

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