Cellitinnen 2_2015_final

Lehren | Lernen

Wege zum modernen Pflegeberuf Ob Hörsaal oder praktische Ausbildung – Pflegeberufe haben Zukunft

Patienten und älteren Menschen kommt man diesen sehr nahe, Berührungsängste sind da eher hinderlich. Außerdem sollte man neugierig sein, gerne Lernen und sich auch nach der Ausbildung weiterbilden wollen. Was wird das Zusammenlegen der Pflegeberufe zu einem ge- meinsamen Ausbildungskonzept bringen? Sollte die Zusammenlegung der Gesundheits- und Kranken-, der Alten- und der Kinderkrankenpfle- ge bis Ende 2015 gesetzlich ver- abschiedet werden, wäre das ein großer Fortschritt. Die Auszubilden- den könnten sich noch während ihrer Ausbildungszeit überlegen, wo sie später ihren beruflichen Schwer- punkt legen möchten. Häufig ent- wickeln sich Vorlieben erst während dieser drei Jahre. Möchte man mehr mit älteren oder jungen Menschen zu tun haben, wie viel Leid kann man aushalten, ist man eher an der technischen Seite der Medizin und der Pflege interessiert oder gilt das Interesse mehr den zwischen- menschlichen Beziehungen? Mit einer generalistischen Ausbildung müssten sich die jungen Menschen erst nach der Ausbildung entschei- den, welchen Weg sie einschlagen möchten. Hinzu kommt, dass die Lehrinhalte einer gemeinsamen Pflegeausbildung EU-weit ver- gleichbar sein müssten. Dies hat die Europäische Union Deutschland zur Auflage gemacht. Deutsche

Ausbildung ist dual, das heißt sie erfolgt in der Schule und in Ausbil- dungsbetrieben wie Kranken- und Seniorenhäusern. Welche Persönlichkeitsmerkmale werden erwartet? Interessenten für die Pflegeberufe sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie es tagtäglich mit vielen, sehr unterschiedlichen Menschen zu tun haben, die sich nicht selten in physischen und psychischen Ausnahmezuständen befinden. Entgegenkommen, Freundlich- keit, Geduld, Empathie, Finger- spitzengefühl und Teamgeist sollten daher nicht nur im Bewerbungs- schreiben stehen, sondern tatsäch- lich vorhanden sein. Schichtdienste erfordern viel Flexibilität, denn in den Einrichtungen wird rund um die Uhr in verschiedenen Schich- ten gearbeitet. Bei der Arbeit mit

Anknüpfend an das CellitinnenFo- rum 1/2015, in demwir einen The- menschwerpunkt auf die vielfälti- gen Ausbildungsmöglichkeiten in unseren Häusern gelegt hatten, möchten wir uns anlässlich der Segnung der neuen Räumlichkei- ten der Louise vonMarillac-Schule nochmals den Anforderungen an zukünftige Auszubildende in den Pflegeberufen zuwenden. Schul- leiterin Beate Eschbach stand uns für ein Interview zur Verfügung: Frau Eschbach, welche schulische Leistung muss man vorweisen? Wer zehn Jahre die Schulbank ge- drückt hat, einen Schulabschluss – in der Regel Mittlere Reife oder (Fach-)abitur – mit guten Noten vorweist, kann sich an der Louise von Marillac-Schule zum Gesund- heits- und Kranken- oder zum Altenpfleger ausbilden lassen. Die

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