Cellitinnen 2_2015_final

mit Hilfe von Händen, Füßen und einem Mix aus der Landessprache Khmer und Englisch ihre Wünsche deutlich machen. Ganz oben auf der Wunschliste standen die heiß geliebten UNO-Partien (ein Karten- spiel) und dabei kommt man auch ganz ohne gemeinsame Sprache aus. Beim Bau des neuen Gemüsegar- tens haben alle tatkräftig mit ange- packt und innerhalb von einemMo- nat konnte schon der erste Spinat geerntet werden. Damit sind wir dem langfristigen Ziel des Vereins ein kleines Stückchen näher ge- kommen, denn in Zukunft soll das Projekt unter anderem durch den Anbau von Gemüse unabhängiger von finanzieller Unterstützung wer- den. Doch zurzeit werden die Spen- den aus Deutschland noch drin- gend benötigt, denn Kambodscha leidet noch immer an den Folgen Hilfe zur Selbsthilfe

seiner traurigen Ver- gangenheit. In den 70er Jahren sind etwa zwei Millio- nen Menschen der Diktatur der Roten Khmer zum Opfer gefallen.

Heute zählt Kambodscha zu einem der ärmsten Ländern der Welt, viele Menschen leben in bitterer Armut und haben in den ländlichen Ge- bieten noch nicht einmal Zugriff auf sauberes Trinkwasser. Doch wenn man durch die Straßen geht, sieht man immer freundlich lächelnde Menschen. Ich habe die Kambodschaner als ein sehr offenes und gastfreundliches Volk erlebt. Spontane Einladungen zum Abendessen mit der Familie, un- vermittelter Khmer-Unterricht auf dem Markt, längere Rast bei Ver- wandten während Busfahrten oder schnelle Pannenhilfe beim liegen- gebliebenen Motorroller waren an

der Tagesordnung. Dies sind nur einige Gründe, warum ich mich nach kürzester Zeit sehr wohl in Kambodscha gefühlt habe.

Land und Leute

Während der drei Monate nutzte ich die Wochenenden, um dieses tolle Land zu bereisen. Ein Highlight waren dabei die riesigen Tempel- anlagen von Angkor Wat, die zum Weltkulturerbe zählen. Kambod- scha hat aber neben viel Geschich- te und Kultur noch viel mehr zu bieten: endlose Mangrovenwälder, kulinarische Besonderheiten, die pulsierende Hauptstadt Phnom Penh und kleine Inseln wie zum Beispiel Koh Rong, mit traumhaf- ten weißen Sandstränden, türkis- farbenem Wasser und wenigen Touristen – ein kleines Paradies. Die Zeit in Kambodscha war für mich eine Zeit voller wertvoller und bereichernder Erfahrungen. Ich ver- suche nun, einige Dinge in meinem Alltag etwas kambodschanischer anzugehen – gelassener und mit viel positiver Energie! Eines ist si- cher: Dies war nicht mein letzter Besuch in Kambodscha! Elena Hallenberg Ergotherapeutin NTC, Köln

Elena Hallenberg mit ihren Schützlingen

CellitinnenForum 2/2015 41

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