Cellitinnen 2_2015_final

einem buddhistischen Nonnen- kloster konnten wir uns hautnah über das Leben als buddhistische Nonne oder Novizin informieren und mit den dort lebenden Mäd- chen und Frauen im Alter zwischen fünf und 85 Jahren reden. Anfangs herrschte noch etwas Scheu auf beiden Seiten, die aber schnell abgelegt wurde. Sowohl die Reise- teilnehmer als auch die Nonnen stellten Fragen über das jeweilige Leben. Das Eis war spätestens gebrochen, als eine junge Novizin fragte, wie alt wir denn seien, wer die Jüngste sei und wir dann unter- einander schnell das jeweilige Alter abklärten. Weiter ging es zur U-Bein-Brücke, der längsten Teakholzbrücke der Welt. Ein Spaziergang am späten Nachmittag sowie eine Fahrt mit kleinen Bötchen auf dem See zeigt die ganz besondere Atmosphäre dieses für Europäer so exotischen Ortes. Pagoden und Tempel

Ballonfahrt Bagan

Raum, von klein und unscheinbar bis hin zu prächtig ausgestatteten Riesenbauten. Viele Tempel beher- bergen riesige, vergoldete Bud- dha-Statuen: sitzend, liegend, in Nischen, frei stehend. Am besten lässt sich das Ausmaß Bagans und die Atmosphäre bei einer Ballon- fahrt erschließen. Still gleitet der Ballon durch das Pagodenfeld, während sich im Hintergrund der mächtige Ayeyawady durch sein Flussbett schlängelt. Aber auch ein Spaziergang am späten Nachmit- tag hat seinen besonderen Reiz und lässt erahnen, welche Pracht hier im ausgehenden 12. Jahrhundert geherrscht haben muss. Dass die Sonnenuntergänge von der Spitze eines Tempels besonders prächtig und eindrucksvoll sind, sei nur am Rande erwähnt. Ein Ausflug zum rund 80 km ent- fernten Mount Popa, der den Nats, einer Art Geister, gewidmet ist, rundete den Besuch in Bagan ab. Obwohl die Bevölkerung zu rund 90 Prozent buddhistisch ist, bleibt der Glaube an Nats tief verwurzelt. Noch heute werden die Nats ver- ehrt und nicht selten werden ihnen in wichtigen Anliegen Opfergaben dargebracht. Dabei wird auch vor so profanen Dingen wie der

Der folgende Tag stand ganz im Zeichen des Ayeyarwady, dem mächtigen, über 2.000 km langen Strom, der Burma von Norden nach Süden zerschneidet. Auf einem Schiff legten wir die Strecke nach Bagan zurück. Gemächlich zog die Landschaft an uns vorbei, Bauern am Uferrand, Fischer und Fracht- kähne auf dem Fluss, aber auch interessante Gespräche mit Mit- reisenden sowie der obligatorische ‚Sundowner‘ und ein spektakulärer Sonnenuntergang durften nicht fehlen. Bagan beschreiben zu wollen, muss scheitern, man muss es ein- fach gesehen haben. Tausende Pagoden und Tempel auf engstem

Bagan Ananda-Tempel

CellitinnenForum 2/2015 51

Made with