Cellitinnen 2_2015_final

Für jeden der acht (!) Wochentage (der Mittwoch ist zweigeteilt in Vor- und Nachmittag) gibt es ein Sym- boltier, für das Altäre aufgestellt sind. Und so machten sich 25 deutsche Touristen auf die Suche nach dem ‚Freitag-Meerschweinchen-Altar‘ oder dem ‚Sonntag-Garuda-Altar‘, schossen Fotos und erfreuten sich an den großartigen Bauwerken und den Menschen. Nach Yangon ging es dann über Bago mit der ebenso imposan- ten Schwemadaw-Pagode nach Kyaitako zum Goldenen Felsen. Im wahrsten Sinne des Wortes haarscharf hängt ein gewaltiger, komplett vergoldeter Felsbrocken am Rande einer Klippe – der Überlieferung nach soll ein Haar Buddhas den Felsen in Position Goldener Felsen

halten. Entsprechend verehrt wird der Goldene Felsen von der Bevöl- kerung. Als Tourist bewundert man die unterschiedlichen Perspektiven und wie der Felsen im Tagesverlauf seine Farbe ändert. Aber auch die Atmosphäre der Stätte ist beein- druckend – heiter und gelassen kombinieren viele Einheimische die Pilgerfahrt mit einem Picknick. Andere wiederum lassen sich durch den Trubel nicht stören und sind in tiefe Kontemplation versunken.

Novize und burmesischer Teenager plauderte, oder die Begegnung mit den Nonnen in Mandalay. Aber auch viele kleine flüchtige Begeg- nungen; ein freundliches Winken aus dem fahrenden Bus oder Schiff, Szenen ländlichen Lebens am Inle- See und im Shan-Hochland oder ein amüsiertes Lächeln über die Horde großer, deutscher Touristen, die sich durch enge Marktgassen windet. Immer hatten wir das Ge- fühl, herzlich willkommen zu sein, und nicht selten wurden wir gera- dezu ermuntert, die Menschen zu fotografieren oder gemeinsam mit Einheimischen zu posieren, die mit ihrem Smartphone eifrig Fotos von den immer noch exotischen Euro- päern schossen. Für die Menschen in Myanmar bleibt zu hoffen, dass die zarten Sprosse der Demokratiebewegung nach den langen Jahren der Militär- diktatur auch nach den Neuwahlen imOktober weiter gedeihen und die Menschen dabei ihre Besonder- heit und Freundlichkeit bewahren können. Sylvia Illing Prokuristin Pro Serv Management GmbH

Wie der Felsen auf einen gläubigen Buddhisten wirken muss, lässt sich als Europäer nicht einmal erahnen. Es fiel schwer, sich von die- sem besonderen Ort loszurei- ßen, zumal damit auch das Ende der Reise gekommen war und die Rückreise an- stand. Was bleibt, sind groß- artige Erinnerungen an ein exotisches Land, aber auch besondere Begegnungen mit den Menschen vor Ort – wie der Spaziergang über die U-Bein-Brücke, bei dem sich mir ein junger Novize anschloss und mit mir über das Leben als buddhistischer

Goldener Felsen

CellitinnenForum 2/2015 53

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