Cellitinnen 1_2015

Medizin Betreuung

Weichen stellen für die Pflege von morgen Cellitinnen-Krankenhäuser veranstalten internationalen Pflegekongress

Unter dem Motto ‚Pflege stellt sich – Herausforderungen im Wandel der Zeit‘ hatten die Pflegedirektio- nen der Krankenhäuser der Stiftung der Cellitinnen auch imHerbst 2014 wieder zu einem internationalen Pflegekongress in das Maternus- haus in Köln eingeladen. Anspruch

der Veranstaltung war, wie der Titel bereits ankündigte, den weiten Bo- gen zu spannen von den Ursprün- gen der modernen Pflege in den 70er Jahren des letzten Jahrhun- derts bis zu den aktuellen Heraus- forderungen. Diese sind vorrangig geprägt vom demografischen Wandel, der für die Krankenhäu- ser vor allem eine stetig steigende Anzahl multimorbider, also vielfäl- tig und mehrfach erkrankter, und demenziell veränderter Patienten bedeutet. Der Tag startete mit ‚erlebter Pfle- gegeschichte‘. Keine Geringere als Schwester Liliane Juchli selbst berichtete über den langen Weg, den die Entwicklung der Kranken- pflege gegangen ist. Bis heute gilt ihr Lehrbuch – ‚der Juchli‘ – als eines der zentralen Lehrwerke in Pflege als ‚Kulturauftrag‘

der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege. 1971 erstmals herausgegeben, definierte das Lehrbuch das, was bis heute in der Pflege gelehrt und im besten Fall auch in den Krankenhäusern gelebt wird. Dabei stehen die Patienten nicht nur mit ihren medizinischen, son- dern auch mit ihren persönlichen und seelischen Bedürfnissen im Mittelpunkt aller pflegerischen Tä- tigkeiten; also der Beginn dessen, was heute als ‚ganzheitliche Sicht‘ bezeichnet wird. Darüber hinaus gibt der Ansatz auch ein Konzept zur pflegerischen Selbstfürsorge vor: Nur wenn die Pflegenden (auf) sich achten, sind sie auch in der Lage, auf ihre Patienten zu achten. Zum Zeitpunkt des Erscheinens war diese Erkenntnis eine Revolu- tion des Berufsbildes. Mit zwei zen- tralen Botschaften verabschiedete

Schwester Liliane Juchli

CellitinnenForum 1/2015 17

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