Cellitinnen 1_2015

Fiskus, Film und feuchte Augen Steuerberater veranstaltet Kinonachmittage

„Und gruseln Sie sich nicht zu sehr“, mahnt Sabine Zocher, Leiterin des Seniorenhauses St. Angela scherz- haft, bevor sie an Werner Hötzel die Gestaltung dieses spätsommer- lichen Nachmittages abgibt. Das Publikum, Seniorinnen und Senio- ren des Cellitinnen Wohnheims in Bornheim-Hersel erwarten, in an- geregten Plaudereien vertieft, den Filmstart. Heute sind es nicht so viele wie sonst. Alfred Hitchcock konkurriert mit den vielleicht letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres. Seit gut einem halben Jahr präsen- tiert Werner Hötzel, Steuerberater und Partner der Steuerberatungs- gesellschaft PMPG, im 14-tägigen Rhythmus Filme unterschiedlichster Art. Dabei geht Hötzel auch gerne auf die Wünsche seiner Zuschau- er ein. „Ziemlich beste Freunde“, „Quartett“ mit Dustin Hoffmann oder „Live ist Live, die Spätzünder“ mit Joachim Fuchsberger stießen bei den Bewohnerinnen und Be- wohnern des Seniorenhauses auf große Begeisterung. Action- und

Kriegsfilme dagegen möchte hier niemand sehen. „Grundsätzlich ist es bei der Filmauswahl wichtig, dass eine Länge von 100 Minuten nicht überschritten wird. Ich will ja auch die Aufnahmefähigkeit meiner Zuschauer nicht überstrapazieren“, erläutert Hötzel. Auf die Frage, warum jemand, der eigentlich in der Welt der Zahlen und Bilanzen zuhause ist, alle zwei Wochen den Rechner mit dem Projektor tauscht, antwortet der Steuerberater: „Wir haben es hier mit einer Generation zu tun, die das wirtschaftliche Wachstum, dem die meisten Unternehmen heute ihre Erfolge verdanken, auf den Weg gebracht haben. Für mich und meine Firma ist es auch eine Form des Zurückgebens, wenn wir uns für ältere Menschen einsetzen.“ Ein Engagement, das bei PMPGSchule macht. Hötzels Kollege hat sich seit einigen Wochen auf Literaturlesun- gen in der Kölner Seniorenresidenz St. Vincenz spezialisiert. Für die beiden Mitarbeitenden von PMPG nicht nur eine ungemein sinnhafte

Aufgabe sondern in der Begegnung mit den alten Menschen auch oft sehr berührend. „Es ist einfach schön zu sehen, wie die regel- mäßigen Vorführungen zu einem festen Bestandteil des Hausalltags geworden sind“, erläutert die Haus- leiterin Sabine Zocher. Angesichts der demografischen Entwicklung wünschte ich mir, dass es noch vie- le solcher Ideen und Projekte gibt, die Menschen eine soziale Teilhabe bis ins hohe Alter gewährleisten“, so Zocher.

Seniorenhausleiterin Sabine Zocher und Werner Hötzel

CellitinnenForum 1/2015 47

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