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Lifestyle-Produkt Hanf

Ärzte warnen vor CBD-Produkten Die bisher bekannten Nebenwirkun- gen von CBD sind Schläfrigkeit und Benommenheit, es kann im Gegensatz dazu aber auch zu Schlafstörungen füh- ren. Auch Übelkeit und Durchfall sind möglich. Es handelt sich bei keinem Hanfpro- dukt mit CBD-Extrakt um ein geprüftes (Arznei-)Mittel. Hanfhaltige Inhaltsstof - fe können den Leberstoffwechsel be - einflussen. Zudem warnen Mediziner vor möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Diese spielen zum Beispiel bei Krebspatienten eine wichtige Rolle. Daher sollten zumin- dest CBD-Öle nicht ohne Beratung des Arztes konsumiert werden. Sowohl bei Nahrungsergänzungsmitteln als auch Lebensmitteln ist Vorsicht geboten. Über die Langzeitwirkung von CBD ist noch nichts bekannt. Eine medizinische Ausnahme gibt es al- lerdings: Als gesichert gilt der therapeu- tische Nutzen von CBD bei bestimmten schweren Formen der Epilepsie. Es ist daher seit 2019 als Antiepileptikum (Epidiolex) zugelassen. THC – berauschend und illegal Der berauschende Hanfbestandteil THC kommt hauptsächlich in der Blüte und den Drüsenhaaren der Pflanze vor. Er gilt als Droge und ist in den meisten Ländern der Welt verboten. Seine Lega- lisierung wird aber immer wieder disku- tiert – auch in Deutschland. Noch zählt er aber laut Betäubungsmittelgesetz zu den „nicht verkehrsfähigen Betäu- bungsmitteln“. Das bedeutet, dass man ihn nicht kaufen oder verkaufen darf, auch der Besitz ist verboten. Ausnahmen gibt es nur für Schwerkran- ke, sie können seit 2017 vom Arzt THC auf Rezept verschrieben bekommen (siehe Kasten rechts oben).

HANF ALS HEIL- MITTEL: DIESE WIR- KUNG HAT THC In der Medizin darf THC in Deutsch- land seit 2017 als Medikament ein- gesetzt werden – zum Beispiel gegen chronische Schmerzen, bei Multipler Sklerose, Parkinson und einigen Krebserkrankungen. Es hat eine entspannende, krampflösende und stimmungsaufhellende Wir- kung. Besonders bei schwerkranken Patienten lassen sich so Schmerzen, Muskelspannung, Depressionen und Entzündungen mildern. Allerdings müssen erst alle anderen Behand- lungsmöglichkeiten ausgeschöpft worden sein, bevor der Arzt auf THC-haltige Medikamente zurück- greifen darf.

CBD-Öl ist kein Hanföl, das aus den Hanf- samen hergestellt wird und kein oder kaum Cannabidiol enthält.

GUT ZU WISSEN Wenn Sie in Ihrer Umgebung Hanffelder entdecken, sind diese nicht zwingend illegal. Zum Anbau zugelassen sind in Deutschland Hanfsorten, deren THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. Nur für medizi- nische Zwecke wird Medizi- nalhanf mit höheren THC- Mengen eingesetzt. Generell gilt: Wer Hanf anbauen darf und wer nicht, ist gesetzlich klar geregelt.

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