Blickpunkt Schule 3/2023

FDP

Die bekannten Zahlen zur Gewalt gegen Lehrkräfte sind erschreckend, wenn auch nicht überraschend. Für uns Freie Demokraten ist klar, dass Gewalt gegen Lehrkräfte niemals gerechtfertigt sein kann. Der Dienstherr muss sich hier klar hinter seine Angestellten stellen. Für den Umgang mit solchen Situationen sollte ein Leitfaden erarbeitet werden, der den staatlichen Schulämtern als Orientierung dient und das Vorgehen in Hessen verein heitlicht. Gegebenenfalls sollte die Einführung von Ombudssystemen geprüft werden. Lehrkräfte sollten schon in der Ausbildung über ihre Rechte sowie Unterstützungs- und Beratungsstrukturen aufgeklärt werden.

Die Linke

Auch hier möchten wir auf die Notwendigkeit multiprofessioneller Teams, auf den Ausbau von sonderpädago gischer Arbeit und die Etablierung einer schulpsychologischen Anlaufstelle an jeder Schule verweisen.

AfD

Keine Angabe

Digitalisierung Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler flächendeckend mit den notwendigen digitalen Kompetenzen die Schule verlassen?

CDU

Unser differenziertes Chancenschulsystems ist in die Lage zu versetzen, die Schülerinnen und Schüler auf die zunehmend digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten sowie sie als mündige Bürgerinnen und Bür ger zur Teilhabe an dieser digitalen Welt zu befähigen. Wesentlicher Baustein dieses Ansatzes ist die Stärkung der Digitalkompetenz der Schülerinnen und Schüler, mit der wir sie zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit digitalen Medien befähigen wollen. Wir verfolgen hierfür einen ganzheitlichen Ansatz. Wir werden die Strategie »Digitale Schule Hessen« weiter umsetzen und pädagogische Innovation mit digita len Vorhaben vorantreiben, indem wir zum Beispiel unser Schulportal Hessen weiterentwickeln. Kinder sollten ab Klasse 7 eine Möglichkeit erhalten, im schulischen Kontext mit einem digitalen Endgerät zu lernen. Dies werden wir in Unterstützung der Schulträger und in Zusammenarbeit mit dem Bund sicherstellen und zu einheitlichen Standards kommen. Besonders durch die landesweite Ausrollung des neuen Schulfachs »Digitale Welt« wollen wir die Schüler frühzeitig bereits im allgemeinbildenden Bereich an Chancen und Risiken verschiedener Digitalformate heran führen. Neben grundsätzlichen Fragen der Medienkompetenz soll dort vor allem auch die Frage behandelt werden, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen bei tragen können, wo Risiken sind und wo wir Grenzen setzen müssen. Generell gilt: Bildungsinnovationen bergen stets Chancen und Risiken. Deswegen ist für uns als CDU auch im mer ein kritischer Umgang unverzichtbar. Wir wollen Schulen, Lehrkräfte und Schüler gleichermaßen darin be stärken, Chancen zu nutzen und gleichzeitig für Risiken sensibilisieren und dem Missbrauch vorbeugen. Wir als CDU Hessen packen die Zukunft mit digital gestützter Lern- und Lehrkultur als fächerübergreifendem Stan dard in allen Schulformen an. Um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren, benötigen wir gut ausgebildete Lehrkräfte, die kompetent und selbstsicher mit den Herausforderungen der digitalen Transformation umgehen und digitale Bildungsme dien fachbezogen und didaktisch zielgerichtet einsetzen. Unser Fokus liegt daher auch auf der Professionalisie rung der Lehrkräfte durch einen systematischen und verzahnten Ausbau der Aus-, Fort- und Weiterbildungs angebote. Schon jetzt bestehen zudem für die Lehrkräfte vielfältige Fortbildungsangebote – auch online. Aufgrund des Sachzusammenhangs werden die Fragen gemeinsam beantwortet. Wir wollen digitale Inhalte und Techniken im Unterricht als Ergänzung zu analogen Techniken gezielt einset zen, um Lehrkräfte bei der Darstellung und Wiederholung von Inhalten sowie der Ermittlung von Lernständen zu entlasten und so mehr individuelle Förderung, selbstbestimmtes Lernen und Binnendifferenzierung zu er möglichen. Gleichzeitig sind digitale Unterrichtsformate kein Selbstzweck und müssen pädagogischen Kon zepten folgen. In der Grundschule muss das Erlernen analoger Grundkompetenzen weiterhin im Vordergrund stehen, an den weiterführenden Schulen müssen digitale Anwendungen und Medienbildung jedoch in allen Schulfächern einen wesentlichen Stellenwert erhalten, damit alle Schülerinnen und Schüler auf der Höhe der Zeit ausgebildet werden und sich im digitalen Zeitalter zurechtfinden. Mit dem Landesprogramm »Digitale Schule Hessen« auf Basis des Bund-Länder-Digitalpakts haben wir in dieser Legislaturperiode sowohl die technische Ausstattung der Schulen als auch die pädagogische Weiterent wicklung und Lehrkräftebildung bereits massiv vorangetrieben. Mit Investitionen in Höhe von 650 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur und IT-Administration haben wir bspw. bei der Gigabitanbindung hessischer Schulen in dieser Legislaturperiode riesige Fortschritte gemacht: Waren 2019 lediglich 30 Prozent der Schulen ans schnelle Netz angeschlossen, sind es inzwischen 91 Prozent. Entscheidend ist, dass sich Bund, Länder und Kommunen dauerhaft auf eine gemeinschaftliche Finanzierung digitaler Infrastruktur verständigen. Es ist des halb gut und richtig, dass die Bundesregierung einen Digitalpakt 2.0 angekündigt hat, der derzeit gemeinsam mit den Ländern ausgehandelt wird. Mit den Schulträgern werden wir ein Modell entwickeln, die Betreuung der IT sicherzustellen.

Wahlprüfsteine – Fragen an die Parteien und deren Antworten 35

Die Grünen

SCHULE

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