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nährung zu ach- ten, einen Man- gel rechtzeitig zu erkennen und ihm frühestmög- lich entgegenzu- wirken. Speziell für die geriatri- schen Patienten des Wuppertaler Petrus-Kranken- hauses wurde vor rund zwei Jahren eine Arbeitsgrup- pe für Ernährung (AG Ernährung) gegründet. Darin

Kaffee, Suppen oder Säfte zählen ebenfalls dazu.

Wie sieht eine gesunde Ernährung aus?

Obst, Gemüse und Vollkornproduk- te sollten täglich verzehrt werden. Dabei sollte bei Obst und Gemü- se darauf geachtet werden, was gerade zu der Zeit Saison hat. Es kann frisch, tiefgefroren, roh oder gekocht auf den Teller kommen. Auf eine bunte Mischung kommt es an, denn diese liefert gesundheits- förderndes Kalium, Zink, Folsäure, Vitamin C, Beta-Carotin, Magne- sium und sekundäre Pflanzenstoffe. Die Vollkornprodukte liefern Ballast- stoffe und Eiweiß. Eiweiß ist außer- dem in Milch- und Milchprodukten, Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, Sojaprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten. Hochwertige pflanzliche Öle wie Raps-, Lein- und Olivenöl sollten den Speiseplan er- gänzen. Fett ist, sofern kein Unter- gewicht besteht, in zunehmendem Alter nur in Maßen zu genießen. Naschereien wie Schokolade sind in kleinen Mengen erlaubt. Was für Ernährungsprobleme gibt es im Alter und wie kann man diesen entgegenwirken? Im Alter sinkt der Energiebedarf, da der Stoffwechsel sich umstellt, das Fettgewebe zunimmt und der Mus- kelanteil im Körper schwindet. Der Nährstoffbedarf ist jedoch konstant beziehungsweise zum Teil erhöht. Deswegen ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Da das Durstempfinden nachlassen kann, sollten ältere Menschen darauf ach- ten, ausreichend zu trinken. Um

Teufelskreis entsteht: Wer immerzu sitzen bleibt, bekommt mit der Zeit größere Probleme beim Aufstehen. Die Motivation, sich zu bewegen, sinkt. Den ‚inneren Schweinehund‘ zu überwinden, zahlt sich auf lange Sicht hin aus. „Besser nimmt man ‚den Hund‘ schon ab vierzig konse- quent an die Leine und trainiert ihn bis ins hohe Alter“, erklärt Bender. „Im Übrigen stimuliert Sport nicht nur Muskeln und Knochen, sondern auch das Gehirn“, ergänzt Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am St. Marien Hospital in Köln. Dabei sollte der Spaß an der Bewegung nicht zu kurz kommen. „Wer am liebsten mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte sich nicht mit Joggen oder Walken quälen, sondern stattdessen das Tempo beim Radfahren regelmäßig erhöhen oder eben öfter aufs Rad steigen“, rät der Altersmediziner.

arbeiten Ärzte, Logopäden, Thera- peuten, Pflegekräfte und Diätassis- tenten interdisziplinär zusammen. Wie eine gesunde Ernährung im Alter aussieht und wie es zu Män- geln kommen kann, erklärt Claudia Düssel-Fues, Ernährungsberaterin im Petrus-Krankenhaus. Frau Düssel-Fues, kann man mit der Ernährung ein gesundes Altern positiv beeinflussen?

Eine gesunde und ausgewogene Er- nährung bildet die Grundlage für eine geringere Krank- heitsanfälligkeit im Alter. Dazu gehört

eine ausreichende Flüssigkeitsauf- nahme. Bei einem gesunden Senio- ren werden anderthalb bis zwei Liter am Tag empfohlen. Bei bestimmten Erkrankungen kann es sein, dass diese Menge reduziert oder erhöht werden muss. Zu der Flüssigkeits- aufnahme gehört nicht nur Was- ser: Milch, Buttermilch, Kakao, Tee,

Tipps für eine gesunde Ernährung

Gerade bei älteren Menschen ist es wichtig, auf eine gesunde Er-

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