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Medizin | Betreuung

Aus der Spur geraten – Delir

In den zweiten Themenschwer- punkt ‚Delir im Krankenhaus‘ führ- te Martin Rößler ein, Oberarzt der Klinik für Anästhesie im St. Fran- ziskus-Hospital. Er fasste wesent- liches Grundlagenwissen zum Thema zusammen und stellte in einem anschließenden Workshop mit Unterstützung einer erfahrenen Pflegekraft sehr anschaulich dar, welche Ausprägungen ein Delir bei einem Patienten haben kann. In parallelen Workshops erarbeitete Dr. Burghaus mit den Teilnehmern die Abgrenzung eines Delirs zu an- deren Krankheitsbildern. Welchen Einfluss Maßnahmen der Aroma- pflege wie Tees und Auflagen haben können, erfuhren die Teilnehmer in dem Workshop von Pia Schmitz von der Seniorenhaus GmbH in praktischen Übungen. Der Abschluss der ersten beiden Themenschwerpunkte bildete gleichzeitig auch den Höhepunkt der Veranstaltung: Franz Müntefe- ring, ehemaliger SPD-Parteivorsit- zender und Vizekanzler, referierte in seiner Funktion als Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) anschaulich und mit profundem Fachwissen über die Erwartungen der Seniorenvertreter an den Um- gang mit Demenzkranken. Ein Ex-Vizekanzler als Experte

Gesch ftsführer Stefan Dombert

Plenum

an seinen Vortrag anschloss, führ- ten Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Heilig Geist-Krankenhaus und Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Ärzt- licher Direktor und Chefarzt der Kli- nik für Geriatrie am St. Marien-Hos- pital. Unter Einbeziehung des Auditoriums diskutierten die beiden sehr kurzweilig die unterschiedli- chen Sichtweisen des Krankheits- bildes Demenz – jeweils aus der Perspektive des Geriaters und Neurologen. Parallel fanden verschiedene Work- shops rund ums Thema statt: Das Ernährungsteam aus dem Pet- rus-Krankenhaus in Wuppertal vermittelte Wissenswertes rund um das veränderte Essverhalten de- menter Menschen. Strategien zum Umgang mit herausforderndem Ver- halten wurden von Andrea Ruppert von der Seniorenhaus GmbH mit den Teilnehmern erarbeitet. Und die Trainerinnen der ‚Familialen Pflege‘ stellten vor, wie sie die Patienten und ihre Angehörigen auf die Zeit nach der Entlassung aus dem Kran- kenhaus vorbereiten können. Aus Theorie und Praxis

gehörige. Prof. Dr. Annette Welz- Barth, Ärztliche Direktorin am Pe- trus-Krankenhaus und Chefärztin der Kliniken für Geriatrie im Klinik- verbund St. Antonius und St. Josef, verglich in ihren Ausführungen die Situation zumBeginn einer Demenz mit einem Kampf gegen Windmüh- len. Iris Hiestand-Großrieder aus dem Heilig Geist-Krankenhaus gab Tipps zur Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt und Mar- tin Rößler beantwortete Fragen zu möglichen altersbedingten Prob- lemen bei Narkosen. Informatio- nen der Familienpflegetrainerinnen rundeten das Angebot ab. Sowohl Profis als auch Laien ha- ben im Rahmen des Demenzfo- rums vielfältige Informationen und Hilfen zur praktischen Anleitung erhalten und schätzten besonders den intensiven Erfahrungsaus- tausch. Auch die Vertreter der AG Demenz und Delir als Initiatoren und die Hospitalvereinigung als Veran- stalter sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und danken allen Mitwir- kenden für ihr großes persönliches Engagement.

Angehörigenforum – mit Demenz leben

Der dritte Teil des Forums richtete sich vor allem an pflegende An-

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CellitinnenForum 4/2018

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