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Medizin | Betreuung

Rheumatologie in Köln Neuer Facharzt im MVZ St. Marien und im St. Marien-Hospital

und Ergotherapie von mindestens elf Stunden in der Woche, wie sie im ambulanten Bereich kaummöglich ist. Hinzu kommen die psychothe- rapeutische Betreuung, Injektionen in die Gelenke und gegebenenfalls eine engmaschig überwachte Um- stellung der Medikamente. Für den Rheumatologen hat dabei das Um- feld einen großen Einfluss auf das Wohl- und damit Schmerzempfin- den. Er lobt die personell gut aus- gebauten Bereiche der Ergo- und Physiotherapie, die motivierten und freundlichen Pflegekräfte und die ansprechenden Räumlichkeiten im St. Marien-Hospital. Ein weiterer Vorteil des Standortes sei die Zu- sammenarbeit mit den Kollegen anderer Fachbereiche. Bei Erkran- kungen, die auch das Bindege- webe der Lunge betreffen, habe sich beispielsweise die regelmäßi- ge multidisziplinäre Konferenz für Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD-Board) mit erfahrenen Pneu- mologen, Radiologen, Pathologen und Rheumatologen bewährt. Seit dem Sommer ist Zeglam als niedergelassener Rheumatologe im MVZ St. Marien und als Oberarzt der Klinik für Innere Medizin des St. Marien-Hospital in der Kölner Innenstadt tätig. Damit soll dem Mangel an Rheumatologen im Kölner Zentrum entgegengewirkt und der ambulante und stationä- re Bereich in der Rheumatologie am Standort optimal verknüpft werden.

Geschwollene und schmerzen- de Gelenke, eingeschränkte Be- wegungsfähigkeit und ein allge- meines Krankheitsgefühl. Diese klassischen Symptome einer ‚rheu- matoiden Arthritis‘, der häufigsten entzündlichen Erkrankung der Ge- lenke, führen Betroffene zuerst zum Hausarzt. Dieser wird den Patienten zur Abklärung und zügigen Thera- pie schnell an einen Facharzt für Rheumatologie überweisen. Die Wartezeiten auf einen solchen Ter- min sind in Köln erheblich, denn die Zahl der niedergelassenen Rheu- matologen ist überschaubar. Doch wieso? Sami Zeglam, Facharzt für Rheumatologie im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) St. Ma- rien in der Kölner Innenstadt, er- klärt es sich so: „Das Fachgebiet war früher für viele Kollegen nicht

interessant und zählte nicht zu den klassischen Bereichen der Inneren Medizin. Außer Schmerzmitteln, der lokalen Behandlung der Gelenke und einigen, das Immunsystem dämpfende Medikamente gab es kaum Behandlungsmöglichkeiten.“ Dies änderte sich in den vergange- nen 15 Jahren. Rheumatologen be- handeln heute außer der rheuma- toiden Arthritis noch viele weitere Erkrankungen wie beispielsweise Lupus und Gicht. Bei starken Schmerzen und mas- siven Bewegungseinschränkungen kann nach der Erfahrung von Zeg- lam die rheumatologische Kom- plextherapie Besserung bringen. Die Patienten verbringen dann zwei bis drei Wochen im Krankenhaus und erhalten dabei intensive Physio-

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