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Was macht eigentlich …? Katharina Müller, leitende MTRA am Kölner Heilig Geist-Krankenhaus

Untersuchungen wie eine Com- putertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) nach Anweisung eines Radiologen durch. Sie bedienen die Geräte und kümmern sich um die Patienten. Diese benötigen teilweise Unter- stützung beim Entkleiden. Gerade bei einer Untersuchung im MRT ist höchste Vorsicht geboten. Alle metallischen Gegenstände am Kör- per müssen vorab entfernt werden, weil das Gerät über einen extrem starken Magneten verfügt. Es be- steht ansonsten Verletzungsgefahr, da durch das starke Magnetfeld Metallteile wie Zahnprothesen und Piercings in das MRT hineingezo- gen werden können. Sogar mit Roll- stühlen kann das passieren. Häufig muss zur Bildgebung auch ein Kontrastmittel angeschlossen werden. Diese Mittel ermöglichen bei einer Computertomografie oder einer MR-Untersuchung eine ver- besserte Darstellung von Gewe- ben im Körper. Die MTRAs über- prüfen die Kontrastmittelzugänge und stellen sicher, dass der Patient dazu vom Arzt aufgeklärt wurde. Sie sind auch für den Ablauf und die Organisation in der Radiologie zuständig. Sie koordinieren, wann welcher Patient von der Station für eine Bildaufnahme geholt wird. Als leitende MTRA kommen dann noch Aufgaben wie die Dienstplan- gestaltung und die Koordination von Qualitätsprüfungen durch die Ärztekammer dazu.

Welche beruflichen Voraussetzun- gen muss man mitbringen? Welche Ausbildung haben Sie? Mindestanforderung ist ein Real- schulabschluss. Die Ausbildung zur MTRA dauert drei Jahre. Da sie als schulische Ausbildung gilt, wird sie leider nicht vergütet. Es gibt deshalb nicht viel Nachwuchs in diesem Bereich. Auch ist der Be- ruf wenig bekannt. Viele denken, MTRAs sind überall einsetzbare Krankenpflegekräfte. Das ist aber nicht der Fall. Ein Krankenpflege- praktikum ist zwar die Vorausset- zung für die Abschluss-Prüfung, ein Großteil der Ausbildung beinhal- tet aber die technischen Grund- lagen der Geräte und der Bildge- bungsverfahren. Nach Abschluss der Ausbildung können MTRAs dann in den Bereichen Strahlen- therapie, Nuklearmedizin oder in der radiologischen Diagnostik arbeiten. Welche persönlichen Vorausset- zungen muss man mitbringen? Man sollte für diesen Beruf schon eine Neigung zu den Fächern Phy- sik, Mathematik, Englisch und Bio- chemie haben. Auch ein grundle- gendes Interesse an der Anatomie des Menschen und an technischen Themen sollte ein Auszubildender mitbringen. Wer dann noch gerne mit Menschen arbeitet, hat gute Voraussetzungen für diesen ab- wechslungsreichen Beruf.

Frau Müller, seit wann sind Sie Me- dizinisch-Technische Radiologie- assistentin (MTRA)? Seit 2010. Zeitgleich habe ich im St. Franziskus-Hospital in Köln angefangen zu arbeiten. Als dann 2015 amHeilig Geist-Krankenhaus eine Leitungsstelle im Institut für Radiologie frei wurde, habe ich mich beworben und bin nun seit drei Jahren leitende MTRA in einem sehr kollegialen Team. Was gehört zu den Aufgaben einer MTRA? Die MTRAs erstellen Röntgen- bilder und führen bildgebende

Vielen Dank für das Gespräch!

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