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Glauben | Leben

Wort und Mensch Altwerden unter einem guten Stern

mal um: Perspektivwechsel – siehst Du es, das Licht, den Stern über Dir? Lasse ich mich, von wem auch im- mer, anrühren und anfragen: „Wo willst du eigentlich hin?“ Jedes Le- ben ist von Gott gewollt, einzigartig und kostbar. Dies beschränkt sich nicht auf die glorreichen Lebens- phasen eines Menschenlebens, in denen wir produktiv, effizient und der Gesellschaft nützlich zu sein scheinen. Nein, Gott schaut immer auf das Ganze! Vieles ist über das Altern der Men- schen geschrieben worden; über die körperlichen und geistigen Pro- bleme, ihre Bedürfnisse nach An- erkennung und Kontakten, über die betrübliche Situation, in der sich vie- le alte Menschen befinden. Unzähli- ge Menschen setzen sich tagtäglich dafür ein, um alten Menschen ein lebens- und liebenswertes Leben zu ermöglichen. Wenn mein Leben unter einem guten Stern steht, dann leuchtet auch in dunklen Zeiten ein Hoffnungsschimmer. Nehmen wir den leisen Wink der Engel wahr, die den Weg weisen, uns stupsen oder sagen: „Mach mal Deine Augen auf, weite Deinen Blick.“ Unter dem guten Stern der Liebe Gottes stehend, dürfen wir glauben, dass das Älterwerden ein würdiges Reifen ist und kein Grund zur Ver- zweiflung. Sr. Katharina

Blicken wir auf diese drei schla- fenden Könige: Sie stehen für eine ganze Lebensgeschichte, reich an Glück, Krankheit oder Stärke, Alt- werden in Würde, mit oder ohne Demenz. Das Älterwerden ist die durchgängigste aller Erfahrungen. Vom ersten Lebenstag an altern wir. Die Decke, mit der die drei Könige bedeckt sind, macht dies deutlich: Die Rillen symbolisieren die Lebenslinien des ständig altern- den, wachsenden und reifenden Menschen. Betrachten wir nun den oberen Kö- nig, den Ältesten. Er liegt auf der Seite, im Halbschlaf als Einziger mit offenen Augen. Da ist über ihm ein Engel mit einem funkelnden Stern über sich. Ganz zart tippt er dem König mit dem Zeigefinger an die Hand. So eine Berührung kann an- rühren. Als wenn er sagte: Stopp, was hast Du vor? Schau, dreh dich

Mt 2, 9–12 Nach diesen Worten des Kö- nigs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wur- den sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sa- hen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brach- ten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurück- zukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

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