Engelberg Magazin Nr. 19

Auch die Engelberger Bergführer haben die «Urner Haute Route» in ihrem Angebot: Infos gibt es unter www.engel- bergmountainguide.ch

Engelberg’s mountain guides of fer tours a long the Urner Haute Route – for more information, v isit www.engelberg- mountainguide.ch.

Die Highlights der Route sind das Sustenhorn (3503 m.ü.M.) sowie der Grassen (2946 m.ü.M.), welche nach dem Aufstieg mit Traumabfahrten entschädigen. Highlights along the route in- clude the Sustenhorn (3,503 m a.s.l.) and the Grassen (2,946 m a.s.l), where every tough climb is rewarded with a fantastic descent.

Wilde, schöneHeimat! Awild and wonderful way home Text: Frédéric Füssenich; Fotos: Engelberg-Titlis

Einst waren die Bretter, welche die Welt bedeu- ten, nichts anderes als ein Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen. Genau auf diese Urform des Skifahrens hat sich Tourismusdirek- tor Frédéric Füssenich eingelassen. Seine Reise führte über die «Urner Haute Route» von Andermatt (Realp) nach Engelberg. Fünf Tage, 5482 Meter rauf und 5939 Meter runter, höchster Punkt 3503 m.ü.M., Exposition Nord/Ost. Dank dieser Daten wird die «Urner Haute Route» auch gerne als die «Skiers Hau- te Route» bezeichnet. Sonnige Aufstiege und schattige Pulverschneeabfahr- Mein Kollege, der Andermatter Tourismusdirek- tor Flurin Riedel und ich trafen uns bei einem wenig erhellenden Kongress an der Hotelbar und priesen gegenseitig die Tiefschneevorzüge der jeweiligen Destination. Nach einigen Bieren fanden wir heraus, dass es ja grundsätzlich ein verbindendes Element zwischen den beiden In- nerschweizer Destinationen gibt, eben die «Ski- ers Haute Route». Dank der grosszügigen Unter- stützung der «Mammut Alpine School» luden wir Journalisten und Fotografen aus Deutschland, Schweden und der Schweiz ein, um gemeinsam diese noch eher unbekannte Haute Route unter die Bretter zu nehmen. Mit unserer Sales Mana- gerin Janicke Svedberg war die Truppe komplett. An einem warmen Märztag starteten wir gegen Mittag in Realp das Abenteuer. Nach ei- nem gemütlichen Aufstieg von ca. drei Stunden erreichten wir die wunderschön gelegene Albert- Heim-Hütte des Schweizerischen Alpenclubs SAC. So richtig los ging es schliesslich am nächsten Morgen um fünf Uhr. Das war zwar ziemlich ten, das hörte sich für mich vielversprechend an. Dass die Tour überhaupt zu Stande kam, war der wohlgepflegten Hass- liebe zwischen Andermatt und Engelberg zu verdanken.

früh, aber als das erste Licht die majestätischen Berge zum Glühen brachte, war die Müdigkeit verflogen. Der Tag konnte kommen. Die erste Abfahrt im feinsten Tiefschnee bewirkte ihr Übriges, so dass wir voller Tatendrang waren. Bei Skitouren muss man sich seine Abfahrten verdie- nen – bereits kurze Zeit später zogen wir wieder unsere Felle an, um gemütlich zur Winterlücke zu wandern. Unser Journalist Peter aus Stock- holm hatte bisher noch eher bescheidene Skitou- renerfahrungen und kam ordentlich ins Schwit- zen. Gute Bergführer sind wie Schafhirten. Sie spüren sofort, wenn eines ihrer Schäflein Unterstützung m.ü.M. die Winterlücke, das Göschnertal lag vor uns – Felle ab und voller Euphorie auf die 1000 Höhenmeter Abfahrt. Upps! Pulverschnee ist anders. Der Wind hatte eine kleine Eisschicht auf der Schneedecke gebildet. Genau diese Art von Schneeverhältnissen also, wo man nicht zu viel Vor- oder Rücklage geben, sondern ganz sauber auf den Skiern stehen sollte. Das gelang uns allen mehr oder minder erfolgreich. Schneeverhältnis- se hin oder her, die Landschaft war beindruckend und erinnerte an Mittelerde. Wenn ein Bergtroll hinter einer Felsformation hervorgekommen wäre, hätten wir wahrscheinlich nur nett ge- grüsst. Am Göschneralpsee genossen wir bei bes- ter Laune im T-Shirt eine ausgedehnte Mittags- pause, bevor wir das langgezogene Chelenalptal in Angriff nahmen. Zum Schluss gab es nochmal einen fiesen Aufstieg zur Chelenalphütte. Die wunderschöne SAC-Hütte war nicht bewirtet, aber trotzdem bestens ausgestattet. Vier Kilo Spaghetti und zwei Flaschen Rotwein machten uns zu acht glücklichen Menschen. braucht. So meisterte dank unseres Bergführers Markus auch Peter die Herausforde- rung mit Bravour. Gegen zehn Uhr erreichten wir auf 2852

Die «Urner Haute Route» führt in rund fünf Tagen von Andermatt nach Engelberg.

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