Cellitinnen-02-2023_Einzelseiten

einfach wichtig

Zum Hintergrund: Klumpfußdeformitäten

rer Hilfe sicherstellen. Auch wenn wir ehrenamtlich arbeiten, müssen die Verbrauchsmaterialien, das OP Instrumentarium und vieles Weitere finanziert werden. Die geopolitische Lage und die wirtschaftliche Situati on haben das Spendenaufkommen stark sinken lassen, sodass wir den letzten Einsatz nur mit sehr großzü gigen Spenden aus privaten Kreisen finanzieren konnten. Die andere große Herausforderung sind die Gegebenheiten, auf die wir vor Ort treffen. Die Ausstattung des Krankenhauses in Ndanda ist mit dem, was wir aus deutschen Klini ken kennen, nicht vergleichbar. Die Kollegen vor Ort erleben wir jedes Mal als sehr hilfsbereit, dennoch gibt es in Tansania kaum Ärzte, die Klumpfuß-Operationen durchführen können und auch kein speziell für die OP-Pflege ausgebildetes Pflege personal. So ist jedes Mal viel Impro visation gefragt. Dieses Mal wurden wir beispielsweise damit überrascht, dass – anders als in den vergange nen Einsätzen – keine zwei mitei nander verbundenen OP-Säle zur Verfügung standen. Das erhöht den Personaleinsatz und reduziert damit die Anzahl der kleinen und großen Patienten, die wir operieren können. Auch für dieses Problem konnten wir mit den Kollegen vor Ort schließlich eine Lösung finden, dennoch bleiben die Einsätze immer, auch wenn sie über ein halbes Jahr im Voraus ge plant werden, ein kleines bisschen eine Wundertüte. Trotz aller Unwägbarkeiten: Die vie len kleinen und großen Erfolge, die wir mit unserer Arbeit erzielen, ge ben uns so viel zurück, dass wir mit Freude bereits den nächsten Einsatz planen! (A.A./U.T.)

Klumpfüße sind eine ausgeprägte Deformität, die eine Innendrehung und Rotation des Fußes mit sich bringen. Die Fehlstellung ist ange boren. Falls keine Therapie in den ersten zwei Lebensjahren erfolgt, kann die Fehlstellung nur operativ behoben werden. Während in Ländern wie Deutschland kaum noch Klumpfüße auftreten, da sie bereits im frühen Säuglingsalter behandelt werden, fehlt in Län dern wie Tansania oft noch diese frühzeitige Versorgung mittels spezieller Gipsbehandlung. Die Folge ist ein deutlich erschwertes Gangbild. Sind beide Füße betrof fen, ist ein sicherer Gang nur sehr schwer möglich. Diese Fehlhaltung zieht wiederum weitere Be schwerden nach sich. Auch in den nächsten Jahren sind weitere Einsätze geplant, bei denen das ehrenamtliche Team Kinder und Erwachsene mit Klumpfußdeformitäten zu einem normalen Leben verhilft. Die Ar beit der Ärzte und Pflegekräfte ist ehrenamtlich, für das Material und OP-Instrumente und Kosten wie Transport, Zoll, Visa ist das Team jedoch auf Spenden angewiesen. Diese sind über den gemeinnützi gen Verein ‚pro interplast‘ Seligen stadt e.V. möglich: Volksbank Seligenstadt e.G. IBAN: DE24 5069 2100 0000 2802 08 BIC: GENODE51SEL Verwendungszeck: Clubfoot Camp NDANDA (dann kommt die Spende ausschließlich diesem Projekt zu Gute) Unterstützen Sie das Clubfoot Camp

In diesem Jahr bestand unser verhält nismäßig großes Team aus insgesamt neun Mitgliedern. In den neun OP-Ta gen unseres Camps konnten wir ins gesamt 35 Menschen operieren. Da runter waren besonders viele Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, aber auch einige Erwachsene.

Große Herausforderungen: Gegebenheiten vor Ort und Finanzierung

Bei unserer ehrenamtlichen Arbeit in Tansania stoßen wir immer wieder auf zwei große Hürden: Zum einen müssen wir uns mit den Gegebenhei ten vor Ort arrangieren, zum anderen müssen wir die Finanzierung unse

Weitere Informationen: www.pro-interplast.de

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