Cellitinnen-02-2023_Einzelseiten

einfach kompetent

Es ist ganz wichtig, immer in Bewegung zu bleiben. «

Im Rahmen der geriatrischen Komplexbehand lung wurde mit der Frührehabilitation und ers ten Mobilisierungsmaßnahmen begonnen. Doch zurück nach Hause konnte sie danach noch nicht. „Ich konnte noch nicht wieder Treppen steigen und mein Blutdruck war plötzlich viel zu hoch“, berichtet sie. Treppen gehen zu können war jedoch entscheidend für die Rückkehr in ihr altes selbstständiges Leben. Ich war fit und mobil Rosemarie Beck hat den Luxus, zwei Wohnun gen zu besitzen, eine kleine in Köln-Nippes und eine größere am Stadtrand von Bergisch Glad bach. Doch in beide gelangt sie nur über Trep pen. In Nippes sind es vier Etagen ohne Aufzug, in Bergisch Gladbach nur halb so viele. Seit dem Tod ihres Mannes vor neun Jahren ist die ehe malige Übersetzerin und Dolmetscherin für Spanisch, Französisch und Englisch ohne Füh rerschein und Auto mobil. „Vor dem Sturz war ich ja absolut fit und selbstständig, und wie es aussieht, werde ich da auch wieder hinkom men“, sagt sie zuversichtlich. In ihrer Jugend habe sie viel Sport getrieben, erzählt die gebür tige Schwäbin, die selbst nach mehr als 50 Jah ren in Köln ihren Dialekt nicht ganz verloren hat. Sie und ihr Mann hatten einen Hund, der sie auf Trab gehalten habe. „Es ist ganz wichtig, immer in Bewegung zu bleiben“, betont sie. Aus dem St. Franziskus-Hospital wurde sie zur Anschlussheilbehandlung in die Geriatrische Reha im Kölner St. Marien-Hospital verlegt. Die beiden Krankenhäuser gehören zum Verbund der Stiftung der Cellitinnen und arbeiten im Rah men des Altersmedizinischen Zentrums (AMZ) eng zusammen. In der Reha erhält Rosemarie Beck eine auf ihren Bedarf angepasste Anzahl an Anwendungen und Therapien pro Tag, und sie bekommt Übungen gezeigt, die sie zusätzlich machen kann. Gerade sitzt sie mit angezogenen In der Reha wieder auf die Beine gekommen

Beinen, fast im Schneidersitz, auf ihrem Bett. „An den Beinen habe ich ja nichts“, sagt sie la chend. Die Medikamente gegen die Schmerzen im Rücken und im Becken werden während der Reha langsam reduziert und auch der Blutdruck wird medikamentös eingestellt. Dass der so hoch ist, liegt wohl zum einen an den Schmer zen und zum anderen am Stress der Situation. „Natürlich mache ich mir ganz viele Sorgen, wie das jetzt weitergeht“, räumt sie ein. Dabei strahlt sie gleichzeitig so viel Optimismus und Zuver sicht aus, dass man ihr alles zutraut. Optimistischer Blick nach vorne Einen Pflegegrad beantragt sie erst einmal nicht. „Das kann ich ja immer noch, wenn es nicht klappt.“ Beim Einkaufen helfen die Nachbarn und eine Physiotherapeutin wird zu ihr nach Hause kommen. Rosemarie Beck freut sich sehr, bald wieder in die eigenen vier Wände zu kön nen. Auch Zentrumsleiter Professor Dr. Ralf-Joachim Schulz ist sehr zufrieden mit seiner Patientin. „Sie ist das perfekte Beispiel dafür, wie wichtig die eigene Motivation für den Heilungserfolg ist. Frau Beck hat ein klares Ziel vor Augen und da für arbeitet sie. Und sie verfügt durch ihr aktives Leben über die besten Grundvoraussetzungen, um wieder in ihren gewohnten Alltag zurück zu kommen,“ so der Chefarzt. (I.G./N.H.) «

53

02 | 23 einfach Cellitinnen

Made with FlippingBook - Online magazine maker