Vitamin K 1-2021

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Das Gesundheitsmagazin für Köln und Umgebung

Ausgabe 01.2021

Lebenselixier Wasser Trinken hält gesund

Harte Arbeit Zurück ins Leben nach Covid-19 Herzklappen-OP Schonend die Segel straffen

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Tremor Dem Zittern auf der Spur

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Mit Sicherheit in guten Händen. Gepflegt älter werden in Köln

Pflegeberatung Tel 0221 940523-942

Unsere Angebote auf einen Blick: 

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Editorial

In dieser Ausgabe

Liebe Leserinnen und Leser, manchmal staune ich auch nach den vielen Jahren meiner Tätigkeit im Gesundheitswesen darüber, was die moder- ne Medizin alles kann: bildgebende Verfahren, die bei der Krebstherapie unterstützen, kleinste Eingriffe durch die Gefäße, die große Herzprobleme lösen,Therapieroboter, die Schwersterkrankten wieder auf die Beine helfen – diese und weitere Beispiele für hochklassige Medizin in unseren Einrichtungen finden Sie in dieser Ausgabe unseres Ge- sundheitsmagazins. Bemerkenswert finde ich auch immer wieder, wie wir selbst mit kleinen Veränderungen für unsere Gesundheit viel bewirken können. Dazu gehört z. B. ausreichend zu trinken. Das ist keine neue Erkenntnis, aber eine sehr wichtige, wir berichten in unserem Titelthema darüber. Und wussten Sie, dass man Blumen essen kann? Und sie sogar sehr gesund sind? Oder dass unsere Füße ein wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden sind und wir sie deshalb gut pflegen sollten? Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling und Sommer, trotz aller Einschränkungen und Sorgen, die die Corona- Pandemie weiterhin mit sich bringt. Passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund! Ihr

Titelthema 4 Lebenselixier Wasser

Neues aus der Medizin 8 Eine Covid-19-Patientin kämpft sich zurück

10 Mit Resilienz besser durch Krisen 12 Bildgesteuerte Therapie bei Krebs

Treffpunkt Gesundheit 14 Gute Prognose bei Schilddrüsenkrebs 16 Hysterektomie – muss sie wirklich sein? 18 Schonende Herzklappenreparatur 20 Tremor: Dem Zittern auf der Spur

Service 22 Freilichtmuseen rund um Köln 24 Essbare Blüten 26 Fahrrad oder E-Bike? 28 Leichtfüßig durchs Leben 30 Zeigt her eure Schuh! 31 Gewinnspiel

Zum Zwecke der besseren Lesbarkeit verwenden wir bei vielen Personenangaben allgemein die männliche Form.

Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Graseggerstraße 105 50737 Köln Tel 0221 974514-8661 E-Mail Vitamin-K@cellitinnen.de Redaktion: Susanne Bieber, Iris Gehrke, Nicole Hundt, Katrin Meyer, Johanna Protschka, Nicola Uhlig Hospitalvereinigung St. Marien GmbH; Claudia Dechamps, Text&PR, www.claudia-dechamps.de Simone Harland, www.simone-harland.de

Stefan Dombert Geschäftsführer der Hospital­ vereinigung St. Marien GmbH*

* Die Krankenhäuser der Stiftung der Cellitinnen sind zu- sammengeschlossen in der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH. Dazu gehören in Köln das Heilig Geist-Kranken- haus, das St. Franziskus-Hospital, das St. Marien-Hospital und das St. Vinzenz-Hospital mit den dazu gehörigen Einrichtungen.

Konzept, Gestaltung und Anzeigenvertrieb: Drei K Kommunikation, www.drei-k.de

Titelbild: © Krakenimages.com/Adobe Stock, Ärzte- und Krankenhausfotos: © Tim Friesenhagen, Kai Funck

Titelthema

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Foto: © Robert Kneschke /Adobe Stock

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Titelthema

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Lebenselixier Wasser Wenn im Alter der Durst nachlässt Gerade zwei bis vier Tage können Menschen ohne Flüssigkeit überleben. Wasser ist unser Lebenselixier und erfüllt viele existenzielle Aufgaben im Körper. Es dient als Zellbaustoff, als Lösungs- und Transportmittel im Stoffwechselgeschehen, es steuert den Säure-Basen-Haus- halt und reguliert die Körpertemperatur.

Der menschliche Organismus besteht beim Erwachsenen zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Der Körper scheidet ständig Flüssigkeit aus: über die Nieren, den Darm, die Haut oder beim Atmen über die Lunge. Um alle Körperfunktionen aufrecht zu erhalten, muss der Mensch daher regelmäßig ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht gelten als Empfehlung. So macht sich Flüssigkeitsmangel bemerkbar Wird zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, kann das schwer- wiegende Folgen haben. Typische Symptome sind trockene Haut und Schleimhäute (zum Beispiel rissige Lippen, Mundtrockenheit), Verstopfung und die Neigung zu Harn- wegsinfekten, Kopfschmerzen und Schwindel. „Kommen Wesensveränderungen, Konzentrationsschwäche, Wortfindungsstörungen oder eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit hinzu, sind das sehr ernstzunehmende Warnzeichen, die zu einer lebensbedrohlichen Situation, vergleichbar einem Herzinfarkt, führen können“, sagt Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am St. Marien-Hospital in Köln. Dann sollte sofort ein ent- sprechender Facharzt aufgesucht werden. Diese kritischen

Titelthema

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im Alter insgesamt abnimmt. Dadurch wird zu viel Wasser und damit auch Natrium ausgeschieden. Schlechte Trinkgewohnheiten, zunehmende Hilfsbedürftig- keit beim Trinken, Angst vor nächtlichen Toilettengängen, Inkontinenz und Prostatabeschwerden können weitere wichtige Ursachen sein. Liegt eine Demenz vor, kann das Trinken auch einfach vergessen werden. Daneben seien die Auswirkungen von Medikamenten auf die Flüssigkeitsregulierung des Körpers zu berücksichtigen, so Professor Schulz. Oft werden zu viele Medikamente zu­ gleich eingenommen. Er empfiehlt die regelmäßige Prüfung durch einen qualifizierten Geriater (Altersmediziner). Anreize schaffen Auch bei aktiven und mobilen Senioren nimmt das Durst- empfinden insgesamt ab. „Daher ist es wichtig, Anreize zu schaffen und immer wieder an das Trinken zu erinnern“, sagt Professor Schulz. So können Rituale wie ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit oder der regelmäßige „Fünf-Uhr-Tee“ helfen das Trinken nicht zu vergessen. Und nicht zuletzt darf Trinken ja auch Spaß machen: Abwechslungsreiche Geträn- ke aus bunten Gläsern animieren mehr zum Trinken als ein einfaches Glas Wasser. Zudem wird untersucht, inwiefern Hitzewarnungen allein- lebende ältere Menschen erreichen und sie Maßnahmen zur Hitzevorsorge treffen. Dabei steht im Vordergrund, Informationen zu beschaffen, aufzubereiten und weiter- zugeben. Weitere Informationen: https://www.stadt-koeln.de/ artikel/67953/index.html Stadt entwickelt Aktionsplan für ältere Menschen Dat Wasser vun Kölle Hitzeperioden im Sommer erhöhen die Gefahr zu de- hydrieren. Die Stadt Köln hat die Relevanz des Themas erkannt und im Zuge des Klimawandels und erwar- tungsgemäß steigenden Temperaturen im Sommer das Verbundprojekt „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ entwickelt. Der Fokus liegt auf über 65-jährigen Personen. Ziel des Projektes ist, für Men- schen im Alter gesundheitliche Risiken durch Hitzeperio- den zu minimieren, indem ein Informationssystem und ein Aktionsplan aufgebaut und entwickelt wurden.

Foto: ©PixelAnarchy/pixabay.com

Formen der Flüssigkeitsunterversorgung (Dehydration) werden gerade in den zunehmend heißen Sommern immer häufiger. Immer mehr Menschen werden an Hitzetagen in den Kölner Notaufnahmen wegen Flüssigkeitsmangel behandelt. Im Alter nimmt das Durstgefühl ab „Bei betagten Menschen kommt es häufig vor, dass sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen“, sagt Prof. Dr. Ralf- Joachim Schulz. „Die Ursachen dafür sind vielfältig und können sehr unterschiedlich sein“, so der Mediziner. Häufig ist das Durstgefühl verringert, während die Nierentätigkeit

Chefarzt Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz Klinik für Geriatrie Tel 0221 1629-2303

geriatrie.kh-marien@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt

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Advertorial

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Foto: © Claßen Orthopädie Foto: © pixabay.com

High Tech und viel Erfahrung Präzisionseinlagen bringen die Körperstatik ins Lot

Minimale Veränderungen an einem oder beiden Füßen zie- hen oft große Veränderungen in der Körperstatik nach sich und können Schmerzen in den Knien, der Hüfte oder der Wirbelsäule auslösen.

Bei Bedarf können die Spezialisten von Claßen Orthopädie zusätzlich auf einen 3D-Infrarot-Rückenscanner zurückgreifen. Mit seiner Hilfe stellen sie fest, ob Veränderungen in der Fußanatomie auch Veränderungen in der Körperanatomie bewirken. Dieses Verfahren ist bei Claßen Orthopädie einzigartig in NRW.

Jahrzehntelange Erfahrung – Claßen Orthopädie existiert seit mittlerwei- le über 70 Jahren – und modernste Technik gehen dabei Hand in Hand. Die Daten des 3D-Scanners werden vom Orthopädieschuhmachermeister bearbeitet und dann an die Werkstatt übermittelt, wo die Spezialisten mit- hilfe einer CAD-Fräse die Präzisions- einlagen herstellen. „Im Kölner Raum fertigen nur wir so die Einlagen“, erklärt Jan Claßen. Die Präzisionseinlagen gleichen Fuß- veränderungen aus und bringen die Körperstatik wieder ins Lot – ohne großen Aufwand für die Patienten. Da sie an die besonderen Bedürfnisse des einzelnen Patienten angepasst sind, können sie Schmerzen schon inner- halb weniger Wochen lindern oder sogar beseitigen. Damit die Kran- kenkassen gegebenenfalls die Kosten für diese Art Einlagen übernehmen, muss die ärztliche Verordnung mit Begründung wie folgt lauten: 1 Paar individuell angefertigte Sonderein- lagen/Hilfsmittel-Nr. 08.03.07 (kein Serienprodukt).

Das wissen die Orthopädieschuhma- chermeister Franz und Jan Claßen vom Traditionsunternehmen Claßen Orthopädie in Köln (Mediapark), Bergisch Gladbach (Bensberg) und Kerpen-Buir nur zu genau, weshalb sie sich seit Jahrzehnten der Fertigung von Präzisionseinlagen verschrieben haben. Diese Präzisionseinlagen sind etwas ganz Besonderes, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Einlagen werden sie nicht, wie sonst üblich, aus indus­ triell vorgefertigten Einlagenrohlingen hergestellt, die sich zwar in Breite und Länge unterscheiden, ansonsten jedoch völlig identisch sind. „Unsere Einlagen werden in unserer eigenen Werkstatt individuell gefertigt, jede ist ein Unikat“, sagt Jan Claßen. Der Fertigung dieser Präzisionsein- lagen geht eine eingehende Unter- suchung und Vermessung der Füße voraus. „Zunächst vermessen wir mit einem 3D-Fußscanner den Fuß. Mit dieser Technik können wir selbst kleinste Veränderungen und Fehlstel- lungen ermitteln“, so Franz Claßen.

Köln Im Mediapark 4D Tel 0221 52 61 10 Bensberg Friedrich-Offermann-Str. 5 Tel 02204 99 99 99 6 Kerpen-Buir Krankenhausstr. 18 Tel 02275 16 33 www.classen-ortho.de

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Foto: © privat

Covid-19 ist in vielen Fällen keine leichte Erkrankung. Manche Patienten müssen intensivme- dizinisch behandelt und sogar beatmet werden. So war es auch auch bei Adelheid Schmitte, die dank der Frührehabilitation im St. Marien-Hospital wieder auf die Beine kam. „Das ist harte Arbeit“ Nach einer Covid-19-Erkrankung wieder auf die Beine kommen

tenverfügung verwiesen. „Lasst mich doch in Ruhe gehen“, habe sie denen gesagt. Sie hatte ihren Lebenswillen verloren. Doch unter medizinischen Gesichtspunkten war es noch nicht so weit und so kämpften Ärzte und Pflegepersonal um das Leben der 72-Jährigen, als ihr selbst die Kraft dazu fehlte. Jetzt sei sie froh darüber und: „Jetzt kämpfe ich auch wieder mit“, erklärt sie tapfer. „Ich war fit und ehrenamtlich aktiv“ Vor ihrer Erkrankung stand Adelheid Schmitte, die früher eine Tennishalle betrieben hat, mitten im Leben. Sie wohnt mit ihrem Mann im Kölner Süden, direkt am Rhein, hat eine große Familie und war noch ehrenamtlich aktiv. Als sie und ihr Mann im März Husten und Fieber bekamen,

„Spaß macht das Training an dem Gerät nicht“, sagt die ältere Dame resolut über ihre Therapieeinheiten am Gang­ roboter Lokomat®. „Da braucht es schon einen starken Willen und eiserne Disziplin.“ Doch die hätten ihr die preußischen Großeltern in die Wiege gelegt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Adelheid Schmitte nach ihrer schweren Covid-19-Erkrankung jetzt wieder zurück ins Leben kämpft und nach und nach beginnt, ihr Leben wieder zu genießen. „Die sollten mich einfach sterben lassen“ Das war nicht immer selbstverständlich. Als Adelheid Schmitte nach der fast zweimonatigen Beatmungszeit wieder aufgewacht ist, habe sie die Ärzte auf ihre Patien-

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Zeit auf der Intensivstation konnte sie nicht einmal eine Tasse halten. „Am liebsten wäre ich länger hier geblieben“ Während ihrer Zeit im St. Marien-Hospital trainierte die Patientin dann jeden zweiten Tag am Gangroboter Loko- mat. Die Stützvorrichtung entlastete sie dabei von ihrem Eigengewicht, sodass sie Laufbewegungen trainieren konnte, obwohl sie eigentlich noch nicht wieder die Kraft hatte, aufrecht zu stehen. „Das ist knallharte Arbeit“, betont sie. Aber es hat gewirkt. Hier habe man sich wirklich großartig um sie gekümmert und ihre Lebensgeister wieder geweckt. „Man merkt die gute Stimmung bei den Mitarbeitern. Hier arbeitet wirklich ein Team zusammen. Am liebsten würde ich noch länger hierbleiben“, sagt sie kurz vor ihrer Verlegung in eine statio- näre Rehabilitations-Einrichtung. Noch viel Arbeit Die Frührehabilitation ist jetzt zu Ende, aber es liegt noch ein gutes Stück Weg vor ihr. „Frau Schmitte hat sich sehr gut bei uns entwickelt“, freut sich auch Chefärztin Dr. Pantea Pape. „Man hat richtig gemerkt, wie ihr Ehrgeiz von Tag zu Tag gewachsen ist. Es liegt noch viel Arbeit vor ihr. Aber das wird sie auch noch schaffen“, ist die Neurologin zuversichtlich. Zusatzinfo: Langzeitfolgen durch Covid-19 Chinesische Studien, die Daten aus der ersten Welle der Covid-19-Pandemie untersucht haben, ergaben, dass von rund 1.700 Erkrankten, die zuvor im Kran- kenhaus behandelt wurden, gut drei Viertel nach etwa sechs Monaten noch immer Symptome auf- wiesen. Die meisten Betroffenen berichteten über Muskelschwäche und Erschöpfung. Ebenso können Nieren oder Leber, das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem betroffen sein. Frührehabilitative Maß- nahmen helfen, Langzeitfolgen zu vermeiden. Immer mehr Untersuchungen zeigen zudem, dass auch Patienten mit milderen Verlaufsformen auch ohne Vorerkrankungen von einer Reihe den Alltag beeinträchtigenden Beschwerden betroffen sind. Dies betrifft sowohl ältere als auch jüngere Menschen. Ein wichtiger Grund, sich auch weiterhin gut vor einer In- fektion zu schützen und Abstand zu halten, Kontakte zu vermeiden, eine medizinische Mund-Nasen-Maske zu tragen und sich häufig die Hände zu waschen.

Das Training am Gangroboter Lokomat ® half Adelheid Schmitte, nach ihrer Covid-19-Infektion wieder auf die Beine zu kommen.

sind sie vorsorglich in ihr zuständiges Krankenhaus gegan- gen. „Zum Hausarzt sollten wir ja nicht“, erinnert sie sich. Beide wurden Covid-positiv getestet und gleich stationär aufgenommen. Nach zwei Wochen konnte ihr Mann wie- der nach Hause. Sie selbst erinnert sich ab diesem Zeit- punkt an kaum noch etwas. Hilfe durch Frührehabilitation Nach mehr als zwei Monaten in zwei verschiedenen Krankenhäusern kam Adelheid Schmitte für drei Wochen zur Frührehabilitation ins St. Marien-Hospital. Zunächst musste sie vollständig mobilisiert werden. Nach der langen

Chefärztin Dr. Pantea Pape Klinik für Neurologische und Fachübergreifenden Frührehabilitation Tel 0221 1629-7030

pantea.pape@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt

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Schwere Zeiten leichter überstehen Wie Resilienz hilft, Krisen zu meistern Schicksalsschläge und Krisen wie die Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Einschränkun- gen und Veränderungen bringen manche Menschen an den Rand der Verzweiflung, rufen un- ter Umständen sogar Depressionen und Ängste hervor. Andere Menschen hingegen kommen scheinbar gelassen durch die Krise und meistern selbst einschneidende Lebensereignisse wie den Tod von nahen Angehörigen, ohne daran zu zerbrechen.

Warum ist das so? Die Psychologie geht davon aus, dass manche Menschen seelisch widerstandsfähiger, das heißt resilienter gegenüber einschneidenden Lebensereignissen sind als andere. Zu den Ursachen gehören unter anderem enge Bindungen zu Bezugspersonen in der Kindheit. Doch Resilienz lässt sich in gewissem Maß auch erlernen, selbst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter. Praktische Tipps für mehr Resilienz Die Resilienz lässt sich beispielsweise durch folgende Maß- nahmen „trainieren“: • Ein anderer Denkansatz hilft dabei, resilienter zu werden. Wer lernt, die Dinge anzunehmen, die nicht der eigenen Kontrolle unterworfen sind, etwa das Verhalten anderer Men- schen, gewinnt an Gelassenheit. Dabei können geführte Medi- tationen helfen, von denen viele im Internet zu finden sind. • Sich Unterstützung von anderen zu suchen, fördert ebenfalls die Resilienz. Wer über feste Bindungen verfügt, fühlt sich weniger allein und hilflos. • Probleme aktiv anzugehen und dadurch mehr Selbst- wirksamkeit zu erfahren, stärkt die Selbstsicherheit, Lösungen selbst für schwierige Situationen zu finden. • Gefühle wie Angst anzuerkennen, sich selbst zu fragen, was die Gefühle einem sagen wollen, um sie dann durch sich „hindurchziehen“ zu lassen, trägt dazu bei, sich nicht von den eigenen Emotionen überwältigen zu lassen. Der Weg zu mehr Resilienz ist ein Prozess: Der „Resi- lienzmuskel“ muss regelmäßig trainiert werden, um sich zu entwickeln. Warum also nicht gleich damit anfangen?

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Der einfache Weg zum richtigen Bett

Schlaf ist mehr als nur ein Wohlfühlfaktor. Seine Wirkung zur Gesundheitsvorsorge und als Leistungsspeicher ist unter Fachleuten unumstritten. So werden nicht nur Stoffwechselpro- zesse umgekehrt, auch für die körperliche und geistige Entspannung sowie die Stärkung des Immunsystems trägt er große Verantwortung.

in Köln und Bonn bekommt jeder Interessent ausreichend Raum und Zeit, um die richtigen Komponenten zu finden.

Wer ein neues Bett sucht, ist im Dschungel der Möglich- keiten häufig überfordert. Die Experten im Fachgeschäft für Schlafen und Liegen geben Orientierung und finden die passende Lösung. Unter Leitung der diplomierten Sportleh- rer Sven Herold und Holger Braun wird jahrzehntelanges Fachwissen mit modernen Methoden kombiniert. Als Kunde muss man keine Vorkenntnisse mitbringen. Mit Körpervermessung und Lageanalyse werden objektive Daten ermittelt, die zielgerichtet zur richtigen Kombination führen. Der Anspruch der Berater in Bezug auf Qualität und Service ist hoch, denn das Bett soll viele Jahre halten und sich an Veränderungen anpassen lassen können. Auch für die vielen körperlichen Einschränkungen, die sich im Laufe der Zeit einschleichen, wissen die Fachleute Rat. Ob Reflux, Venenprobleme, Bandscheibenvorfälle oder Nackenverspan- nung. Mit der richtigen Einstellung des Bettes kann bei vielen Problemen Linderung erreicht werden. Fast ein Drittel des Lebens verbringt der Mensch im Bett. Es ist sinnvoll, sich bei dem wichtigen Möbelstück Bett ausgiebig beraten zu lassen. Bei Betten Aunold Orthoschlaf

Einfach Termin absprechen und eine kompetente Beratung genießen. Betten AUNOLD Orthoschlaf Minoritenstraße 9-11 50667 Köln Tel 0221 99 57 88 0 Berliner Freiheit 7 53111 Bonn Tel 0228 96 15 83 40

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Fotos: © Betten Aunlod Orthoschlaf

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Die Therapie eines Patienten wird interdisziplinär beraten. Auch Radiologen nehmen an solchen Besprechungen teil, um gemeinsam Wege zu finden, den Patienten schonend zu stärken.

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Bildgesteuerte Therapie bei Krebserkrankungen Besonders Patienten mit Krebserkrankungen, deren Krankheitsstadium oder Allgemeinzustand keine Operation zulassen oder bei denen anderweitige Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind, können von interventionellen Methoden in der Radiologie im Hinblick auf Lebensqualität und -erwartung profitieren. Wir sprachen mit Chefarzt Prof. Dr. Daniel Thomas zu dem Thema. Schonend für mehr Lebensqualität

therapeutisch interventionell – also „eingreifend“ tätig. Es gibt viele Behandlungsmethoden, bei denen die Patienten davon profitieren, dass wir Radiologen Eingriffe sehr exakt und minimal-invasiv mit der Bildgebung steuern können. Das bedeutet, dass wir zum Beispiel während der Ent- nahme einer Gewebeprobe gleich parallel mit Ultraschall oder Computertomographie überprüfen können, dass die

Lieber Herr Prof. Thomas, viele Menschen glauben, die Radiologie beschäftige sich nur damit, „Bilder“ vom Körperinneren für die Kollegen aus den anderen Fach- bereichen zu erstellen und zu befunden. Die Radiolo- gie kann aber noch viel mehr leisten. Richtig? Prof. Dr. Daniel Thomas: Oh ja, in Wirklichkeit sind wir in der Radiologie nicht nur diagnostisch, sondern auch

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interdisziplinär beraten und entschieden, welche optimale Therapie individuell zur Verfügung steht. Besonders gefragt sind meine Kenntnisse dann oft für die Patienten, für die es kaum noch Behandlungsoptionen gibt. Es ist auch für uns Radiologen ein wichtiger Aspekt bei der Arbeit, gemeinsam Wege zu finden, um die Patienten schonend noch ein wenig zu stärken und ihnen Lebensqualität zu geben. Interventionelle Radiologe Leistungen am St. Vinzenz-Hospital (Auswahl) Behandlungen am arteriellen Gefäßsystem , u. a.: • Angiographische Diagnostik des gesamten arte- riellen Gefäßsystems • Angioplastie und Stentimplantation bei viszera- len und periphen Gefäßstenosen • Rekanalisation auch langstreckiger Gefäßver- schlüsse • Thrombektomie und Lysebehandlung bei aku- tem Gefäßverschluss • Darstellung und Behandlung von Dialyse-Shunts • Behandlung Gefäßmalformationen/AV-Shunts Behandlung am venösen Gefäßsystem , u. a.: • Angiographische Diagnostik des gesamten venösen Gefäßsystems • Rekanalisation, Angioplastie und Stentimplanta- tion bei venösen Stenosen und Verschlüssen • Implantation von Katheter- und Filtersystemen (PICC-Line, Cava-Filter) • Thrombektomie und Lysebehandlung bei ileofe- moraler Venenthrombose Minimal-invasive Tumortherapie , u. a.: • Transarterielle Chemoembolisation (TACE) bei Lebertumoren und Metastasen • Radiofrequenzablation der Leber und Lunge CT-gesteuerte Verfahren , u. a.: • Drainagen von Abszessen und Flüssigkeitsan- sammlungen • Punktionen zur Gewebegewinnung Neurolyse (PRT, Schmerztherapie, Sympathie- kolyse usw.) Spezielle Verfahren , u. a.: • TIPS-Anlage bei Pfortaderhochdruck • Interne / externe Drainage von Gallenwegen und Stent-Implantation • Lymphographie einschließlich Behandlung von Lymphozelen

Probenentnahme schonend für die Patienten, optimal und sicher verläuft. Welche Vorteile hat das für die Patienten? Prof. Dr. Thomas: Neben der Sicherheit für den Patienten erreichen wir so auch eine hohe diagnostische Sicherheit der feingeweblichen Untersuchung. Eine optimale Diagnostik ist die Voraussetzung für jede Form der Behandlung. Was, wenn sich zeigt, dass eine Operation nicht mehr möglich ist? Prof. Dr. Thomas: An diesen Punkt gelangen wir Ärzte natür- lich leider immer mal wieder. Ein Patient ist entweder schon so weit fortgeschritten erkrankt oder befindet sich in einem so schlechten Allgemeinzustand, dass ihm eine Operation nicht zuzumuten oder sie schlicht zu gefährlich ist. Oder alle Therapieoptionen sind ausgeschöpft. Dann kann man aber wiederum schauen, ob der interventionelle Radiologe nicht noch helfen kann, die Lebensqualität zu stabilisieren oder zu verbessern. Hierzu gehören zum Beispiel die gezielte Schmerztherapie oder auch die Öffnung von Gefäßver- schlüssen nach Bestrahlungen. Oft kommen auch Verfahren zum Einsatz, mit denen man lokal den Tumor angreifen kann. Dies kann zum Beispiel mit der Radiofrequenzablati- on geschehen, bei der man den Tumor durch Hitze zerstört. Einen zunehmenden Stellenwert, um Tumore oder Metas- tasen anzugreifen, hat auch die Chemoembolisation, mit der etwa bei Leberkrebs oder Lebermetastasen mit Medikamen- ten behandelt wird, die über einen Katheter direkt im Organ verabreicht werden. Dies bedeutet wenig Nebenwirkungen für den Patienten und man erzielt einen hohen Wirkungs- grad, ohne operieren zu müssen. Dafür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Wie läuft die Zusammenarbeit innerhalb des Kranken- hauses? Wie wird die Therapieentscheidung getroffen? Prof. Dr. Thomas: Als interventioneller Radiologe stehe ich mit meinem Team meinen klinischen Kollegen aus der Onkologie oder anderen Fachbereichen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Wir nehmen auch am Tumorboard teil. Hier werden alle onkologischen Patienten vorgestellt und es wird

Chefarzt Prof. Dr. Daniel Thomas Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Tel 0221 7712-152

radiologie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de St. Vinzenz-Hospital | Köln-Nippes

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Schilddrüsenkrebs Gute Prognose nach dem Schock Es begann mit einem kleinen Knubbel am Hals. Marius Buschmann entdeckte ihn beim Ra- sieren und dachte sich nicht viel dabei. Seine Familie drängte ihn, die Ursache abzuklären. Die Hausärztin überwies ihn zum Hals-, Nasen- und Ohren-Spezialisten. Und so fand der 33-Jährige den Weg ins St. Franziskus-Hospital, wo ihm die kleine Wucherung am Hals ent- fernt wurde. Bei der Gewebeuntersuchung stellte sich heraus: Die Probe ist bösartig verän- dert, der Tumor ist die Metastase eines Schilddrüsenkarzinoms.

Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingsähnliches Organ, das unterhalb des Kehlkopfs im Hals vor der Luftröhre liegt und Hormone produziert.

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„Die Diagnose war für mich natürlich ein Schock“, erzählt Marius Buschmann. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich an Krebs leide.“ Seinen Befund bekam der junge Mann, der bisher ein ganz normales Leben mit Arbeit und viel Sport geführt hatte, ausgerechnet in Zeiten der Corona- Pandemie. „Das war natürlich nicht einfach“, so Busch- mann. Der Familie und den engsten Angehörigen von der Diagnose zu berichten, war heftig. Geholfen hat ihm eine psychoonkologische Beratung, die wertvolle Tipps gegeben hat; sowohl für die eigene innerliche Verarbeitung als auch im Umgang mit dem engsten Umfeld. „Die Familie musste das schließlich auch erstmal verdauen“, so der junge Patient. Hochpräzise Tumorentfernung Was Marius Buschmann erlebt hat, ist durchaus typisch. „Sehr viele Patienten mit Schilddrüsenkrebs verspüren anfangs keine oder nur sehr geringe Beschwerden“, erläu- tert Chefarzt Dr. Elmar Kleimann. Der erfahrene Allge- mein- und Viszeralchirurg ist auf minimalinvasive Eingriffe spezialisiert und arbeitet in der Kopf- und Hals-Chirurgie eng mit seinem Chefarzt-Kollegen aus der HNO-Klinik, Dr. Christoph Möckel, zusammen. Bei einem Schilddrüsenkarzinom muss der Tumor vollstän- dig und sicher entfernt werden. „Ganz wichtig ist hochprä- zises Arbeiten, weil die Stimmbandnerven geschont und unverletzt bleiben müssen“, so Dr. Kleimann. Die Funktion des Nervs wird während der Operation mittels Neuromoni- toring laufend geprüft. Intakt bleiben müssen im Hals auch die Nebenschilddrüsen. Dies sind kleine mandelförmige Organe, die eine wichtige Funktion im Kalzium-Haushalt des Menschen haben. Zusammenspiel der medizinischen Disziplinen Für die Entfernung der weiter entfernten Lymphknoten kommt dann der Kopf-Hals-Chirurg ins Spiel. „Hier haben wir einen echten Vorteil, weil das St. Franziskus-Hospital eines der wenigen Krankenhäuser mit einer eigenständigen Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ist“, ergänzt

Marius Buschmann hat den Schock der Diagnose Schilddrüsenkrebs mitt- lerweile verarbeitet und kann sein Leben wie gewohnt weiterführen. Das Schilddrüsenhormon wird substituiert.

HNO-Chefarzt Dr. Christoph Möckel. Auch bei Marius Buschmann haben Dr. Elmar Kleimann und die Chirurgen der HNO-Klinik die Operation gemeinsam durchgeführt. Marius Buschmann geht es heute – ein Jahr nach der Diagnose – wieder gut. Nach der Entfernung der Schild- drüse muss er das Schilddrüsenhormon zeitlebens künstlich ersetzen, ist aber sonst nach einer anschließenden Radiojod- therapie wieder gut im Alltag angekommen. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung wichtig Es lohnt sich in jedem Fall, bei Auffälligkeiten am Hals frühzeitig den Arzt aufzusuchen. Schilddrüsenkrebs ist zwar relativ selten, dafür aber besonders tückisch, weil im An- fangsstadium kaum Beschwerden auftreten. Daher sollten auch vermeintlich harmlose Symptome wie Druckgefühl oder Schwellungen im Hals ernstgenommen werden. Immerhin lassen sich die meisten Formen des Schilddrüsen- karzinoms sehr gut therapieren, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Dr. Elmar Kleimann kann den meisten Betroffenen Mut machen: „Die Patienten haben in der Regel exzellente Prognosen und können ihr Leben weitgehend ohne Einschränkungen weiterführen.“

Chefarzt Dr. Elmar Kleimann Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Tel 0221 5591-1031

Chefarzt Dr. Christoph Möckel Klinik für HNO, Kopf- und Hals-Chirurgie Tel 0221 5591-1111

chirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

hno.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

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Hysterektomie – muss sie wirklich sein? Die Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) ist ein häufig durchgeführter Eingriff. In Deutsch- land wird etwa jeder dritten Frau im Laufe des Lebens die Gebärmutter entfernt. Die Hälfte der Betroffenen ist zwischen 40 und 49 Jahren alt und immer häufiger stellen sich Frauen die Frage: Muss dieser Eingriff bei mir unbedingt sein?

„Es ist immer medizinisch und individuell zu beurteilen, ob eine Hysterektomie angezeigt ist. Bei bestimmten Erkran- kungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke wird dieser Eingriff aber unbedingt empfohlen, bei anderen Indikatio- nen muss abgewogen werden,“ sagt Dr. Claudius Fridrich, Chefarzt der Frauenklinik am Heilig Geist-Krankenhaus und Leiter des zertifizierten gynäkologischen Krebszen­ trums. Die Gebärmutter müsse auch nicht immer vollständig entfernt werden. Neben einer totalen Hysterektomie gebe es auch die Möglichkeit, den Gebärmutterhals zu erhalten. Dann wird von einer subtotalen (auch suprazervikalen) Hysterektomie gesprochen. Der Erhalt der Eierstöcke sollte separat betrachtet werden, da diese die entscheidende Rolle bei der Hormonproduktion spielen.

Bei Krebserkrankungen und Tumoren angezeigt Eine Hysterektomie ist in jedem Fall die sicherste Option bei Krebserkrankungen wie beispielsweise dem Gebärmut- terhöhlenkrebs (Endometriumkarzinom). Auch bei gutarti- gen Tumoren der Gebärmutter, insbesondere Myomen (Ute- rus myomatosus), wird eine Hysterektomie oft durchgeführt, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist und Probleme auftreten, wie etwa massive Störungen der Regelblutung. Sie ist auch Mittel der Wahl bei einer wiederkehrenden Endo- metriose. Dabei wuchert Gewebe, ähnlich der Gebärmut- terschleimhaut, in andere Organe des Bauchraums. Wenn starke Verwachsungen oder Entzündungen entstanden sind, ist der Vorteil einer Gebärmutterentfernung meist höher einzustufen als der Erhalt des Organs.

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wird. Diese kann man aber durch Medikamente oder östro- genhaltige Cremes in den Griff bekommen. „Und natürlich kann es psychisch für jede Frau, auch nach den Wechsel­ jahren, belastend sein, eine Entfernung dieses explizit weiblichen Organs durchführen zu lassen“, so Fridrich. Eine Entfernung der Gebärmutter soll zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen beziehungsweise einer Verschlech- terung, beispielsweise aufgrund einer Krebserkrankung, aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht vorbeugen. Könne das festgestellt werden, werde dieser Eingriff in der Regel im Nachgang aber sehr gut sowohl körperlich als auch psy- chisch verkraftet, schließt der Chefarzt.

Dies gilt auch bei einer Gebärmuttersenkung (Uteruspro- laps). Dabei handelt es sich um einen Vorfall der Gebär- mutter, die aus ihrer ursprünglichen Position in die Scheide absinkt. Im Extremfall kann sie sogar vollständig vor den Scheideneingang treten. Eine Gebärmuttersenkung kann zunehmend Druck auf den Beckenboden ausüben und die Kontinenz sehr ungünstig beeinträchtigen. Den Becken- boden zu stärken ist bei leichten Vorfällen mit speziellen Übungen zu erreichen, ab einem gewissen Schweregrad muss vom Beckenboden jedoch der Druck genommen wer- den und neben der Senkungs- oder Inkontinenzoperation erfolgt manchmal eine Hysterektomie. Was sind die Nachteile einer Hysterektomie? „Es ist natürlich ein Eingriff in den Körper“, konstatiert Dr. Fridrich. „An der Frauenklinik führen wir diese Operation fast ausschließlich minimalinvasiv und sehr schonend durch. Dadurch ist der Krankenhausaufenthalt meist sehr kurz und die Erholung rasch. Nur wenn es keine andere Möglichkeit gibt, beispielsweise, wenn die Gebärmutter extrem groß ist, ist noch ein Bauchschnitt notwendig.“ Nach einer Hysterektomie kann es bei jüngeren Frauen zu einem verfrühten Beginn von Wechseljahrbeschwerden kommen, wenn die Funktion der Eierstöcke eingeschränkt

Chefarzt Dr. Claudius Fridrich

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt: Gynäkologische Onkologie Frauenklinik Tel 0221 7491-8289

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Strafft die Segel! Schonende Herzklappenreparatur im St. Vinzenz-Hospital Das Herz mit seinen Kammern, Klappen und ausgeklügelten Mechanismen ist ein unglaublich komplexes System, das sich so leicht nicht aus dem Gleichgewicht bringen lässt. Wenn sich dann doch mal ein „Systemfehler“ einschleicht, wird dieser oft zuerst vom Körper ausgegli- chen, ehe es zu Problemen kommt.

Foto: © Engin Akyurt/pexels.com

nik für Kardiologie und Rhythmologie. „Eine konventionelle Operation ist da sehr belastend für den oft schon angegriffe- nen Patienten, deshalb arbeiten wir im St. Vinzenz-Hospital mit einem besonders schonenden Verfahren, um solche Defekte zu reparieren.“ Das so genannte TriClip-Verfahren

Der Begriff „Trikuspidalklappeninsuffizienz“ ist ein Zun- genbrecher deluxe – das dahinter stehende Phänomen ist denkbar einfach erklärt, aber schwerwiegend: Die Trikuspi- dalklappe ist eine der beiden Herzklappen der rechten Herzhälfte. Schließt sie nicht richtig, fließt venöses Blut aus der rechten Herzkammer zurück in den rechten Vorhof und staut sich dort. Anfangs ist dies nur wenig Blut, das keine Beschwerden verursacht. Bei fortgeschrittenem Krankheits- verlauf aber kann das Herz nicht mehr wirksam pumpen. Das Blut staut sich immer mehr im Körperkreislauf zurück. Die Folgen: Luftnot, körperliche Schwäche, Übelkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen. In sehr schlimmen, lange unbehandelten Fällen kann es zu einem Blutstau in der Leber und einer Leberzirrhose kommen. „Wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, kann es not- wendig werden, die undichte Trikuspidalklappe zu reparie- ren“, erläutert Prof. Dr. Jan-Malte Sinning, Chefarzt der Kli-

Chefarzt Prof. Dr. Jan-Malte Sinning Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie und Rhythmologie Tel 0221 7712-366

jan-malte.sinning@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de St. Vinzenz-Hospital | Köln-Nippes

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Die Herzklappen – Weichen stellen im Herzen Die vier Klappen des Herzens haben eine wichtige Funktion: Wie Eisenbahnweichen sorgen sie dafür, dass das Blut in die vorgesehene Richtung fließt. Zwei dieser Klappen liegen in der rechten und zwei in der linken Herzhälfte.

Das sauerstoffreiche, aus der Lunge kommende Blut gelangt in den linken Herzvorhof, den die Mitralklap- pe gegen die linke Herzkammer verschließt. Die linke Herzkammer wiederum wird zur Aorta hin durch die Aortenklappe verschlossen, sodass das Blut nur in eine Richtung fließen kann, wenn das Herz pumpt.

wird mit einem Herzkathetereingriff durchgeführt. „Über einen kleinen Schnitt in der Leiste schieben wir einen Katheter über die Leistenvene bis zum Herzen vor. Mit dem TriClip können wir dann die drei Segel der Herzklappe wie- der zusammenführen und straffen“, erklärt der Kardiologie das Verfahren. Die Vorteile für die Patienten liegen auf der Hand: Bei einer großen Herz-OP muss das Brustbein durchtrennt werden – dies entfällt bei der schonenden Katheter-Variante natürlich komplett. Auch muss der Patient nicht an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden, das Herz schlägt während des Eingriffs unter Beobachtung normal Strömt das sauerstoffarme venöse Blut in den rechten Herzvorhof, sorgt die Trikuspidalklappe dafür, dass bei der Kontraktion des Vorhofs die richtige Menge Blut in die rechte Herzkammer fließt – nicht zu viel, nicht zu wenig. Außerdem verhindert die Klappe den Rückfluss des Bluts in den Vorhof. Die Pulmonalklappe verschließt wiederum die rechte Herzkammer zur Lungenarterie. Bei der Kontraktion der Kammer öffnet sie sich, sodass das sauerstoffarme Blut zur Lunge gelangt, wo es sich mit Sauerstoff anreichert.

Pulmonalklappe

Aortenklappe

Mitralklappe

Trikuspidal- klappe

Grafik: © Alila Medical Media/Adobe Stock

weiter. Der minimal-invasive Eingriff ist zeitsparender und damit auch deutlich schonender für den Körper – die behan- delten Patienten sind schneller wieder auf den Beinen und mobil. „Mit dem TriClip-Verfahren können wir besonders sehr alten Patienten helfen. Denn denen, die aufgrund eines schlechten Allgemeinzustandes eine Operation nur schwer verkraften könnten, kann so viel effektiver und schonender geholfen werden“, fasst Prof. Dr. Jan-Malte Sinning zu- sammen. „Nach einer erfolgreichen Prozedur überwachen wir unsere Patienten engmaschig – dann können sie bereits nach wenigen Tagen wieder nach Hause gehen. Und das mit deutlich geminderten Beschwerden und einer viel höheren Lebensqualität.“

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Tremor

Foto: © Orawan/Adobe Stock

Dem Zittern auf der Spur Unsere Muskeln zittern immer ein wenig, doch in der Regel gänzlich unbemerkt. Wird ein Zittern jedoch sichtbar, dann stellt sich natürlich die Frage, was dahintersteckt.

einem Glas, dann schwächt sich der Tremor ab oder verschwindet ganz. • Tremor bei Aktionen: Bei dieser Art des Zitterns verhält es sich genau andersherum. Will die betreffende Person nach einer Tasse greifen, beginnt die Hand zu zittern, oder der Tremor setzt beim Halten oder Anheben der Tasse ein. Auch die Frequenz des Tremors (also wie schnell zittern die Muskeln) und wie ausladend dieser ist (grobschlägig oder feinschlägig), sind wichtige Hinweise für einen Arzt, um das Zittern einordnen zu können. „Ein Ruhetremor ist beispiels- weise ein charakteristisches, wenn auch kein beweisendes Indiz für eine Parkinson-Erkrankung“, sagt Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Heilig Geist-Krankenhaus. Eine gründliche Diagnostik sei

Jeder kennt ein Zittern verschiedener Körperteile aufgrund von Kälte – es handelt sich um eine direkte Reaktion des Körpers, um Wärme zu erzeugen. Auch ein Zittern aus Angst oder Erregung kennen viele Menschen – hier ver- sucht sich der Körper durch die Anspannung der Muskeln auf eine fordernde Situation einzustellen. Stellt sich ein Zittern aber ohne offensichtliche Gründe ein, sollte man aufmerksam werden. Kommen zu einem Zittern eventu- ell auch noch Bewegungsstörungen hinzu, dann ist eine ärztliche Abklärung angezeigt. Ein Tremor ist definiert als ein unwillkürliches, sich rhythmisch wiederholendes Zusam- menziehen von Muskeln. Es werden verschiedene Tremor- Arten unterschieden. Hier die zwei wichtigsten Formen: • Tremor in Ruhe (Ruhetremor): Er setzt genau dann ein, wenn das betreffende Körperteil (meist die Hand) in Ruhe z. B. auf dem Tisch liegt. Greift die Person nach

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Das Heilig Geist-Krankenhaus ist auf die Diagnose und Behandlung des Tremors und aller weiteren neurologischen Erkrankungen bestens vorbereitet. Bei einer Tremoranalyse beispielsweise wird der Tremor nach Frequenz, Stärke und Regelmäßigkeit durch eine Messung mittels Oberflächen- elektroden beurteilt. In neurodegenerative Prozesse (Abbau von Nervenzellen), beispielsweise bei einem Morbus Parkinson, kann durch be- stimmte Medikamente eingewirkt werden. Daneben lassen sich weitere Therapiemaßnahmen (Ergotherapie, Physio- therapie, Logopädie, Sporttherapie und Neuropsychologie) im Zuge einer sogenannten Parkinson-Komplexbehandlung einleiten, mit deren Hilfe sich die Beschwerden bessern und stabilisieren lassen. Neben diesen medikamentösen und therapeutischen Möglichkeiten werden zum Teil auch neurochirurgische Verfahren wie Tiefenhirnstimulation zur Verbesserung der Symptome eingesetzt. Auch wenn die Heilung eines Morbus Parkinson bis heute nicht zu erzielen ist, ist eine deutliche Linderung der Beschwerden durch intensives Training in Kombination mit einer medikamentö- sen Therapie möglich. Sind hingegen Epilepsiemedikamente für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines Tremors verantwortlich, liegen in der Spezialambulanz für Epilepsie der Klinik für Neu- rologie am Heilig Geist-Krankenhaus die besten Voraus- setzungen für eine Medikamentenumstellung vor. Die Epilepsie-Behandlung gehört stets in die Hände erfahrener Neurologen, um mit einer alternativen Medikation weitere Anfälle zu vermeiden. Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist zudem eine sozialmedizinische Beratung notwendig, etwa um Fragen hinsichtlich Ausbildung und Beruf, Sport, Partnerschaft, Kinderwunsch, Elternschaft oder auch um den Erwerb bzw. den weiteren Besitz eines Führerscheins zu klären. Dies wird bei einer Behandlung mitberücksichtigt bzw. den Patienten konkret angeboten.

aber das A und O, denn eine Therapie richte sich immer nach den Ursachen des Tremors und diese müssen genau geklärt sein. In der Klinik für Neurologie am Heilig Geist-Krankenhaus kann unter anderem eine umfassende neurophysiologi- sche Diagnostik durchgeführt werden, um Schädigungen von Muskeln und Nervenbahnen zu erkennen, die einen Tremor verursachen können. Eine umfassende Anamnese über Vorerkrankungen und ein Medikamentencheck sind außerdem obligatorisch beim Aufspüren von Ursachen. Denn ein Ruhetremor kann auch schlichtweg durch be- stimmte Wirkstoffe in Medikamenten verursacht werden. Das können zum Beispiel Antidepressiva sein, aber auch Epilepsie-Medikamente wie Valproinsäure. Schließlich gibt es auch Stoffwechselstörungen, die einen Tremor hervorru- fen können, besonders im Fokus steht dabei die Funktion der Schilddrüse. Stellt sie zu viele Hormone her, kann sich das in einem Tremor äußern. „Was es auch ist“, so Chefarzt Dr. Lothar Burghaus, „einen Tremor sollte man ernst nehmen, um erst einmal schwerwie- gende Erkrankungen ausschließen und dann eine individuell passende Therapie oder medikamentöse Ein- oder Umstel- lung einleiten zu können.“ Tremor-Check Angehörige oder Betroffene sollten folgende Fragen beantworten können, damit ein Arzt einen Tremor richtig einordnen kann: Wann tritt das Zittern auf? Beispiele: Nur in ruhender Position, nur bei Bewegungen Wo genau tritt das Zittern auf? Beispiele: Nur in einer Hand, in beiden Händen, am ganzen Körper Wie lange dauert das Zittern an? Beispiele: Nur Sekunden, den ganzen Tag über, auch nachts Gibt es Situationen, in denen das Zittern besonders stark ist? Beispiele: Bei Aufregung, bei Anstrengung Falls der Tremor nur selten auftritt, kann es hilfreich sein, ein kurzes Video von den Symptomen aufzuzeichnen, um es bei der ärztlichen Untersuchung vorzeigen zu können.

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus Klinik für Neurologie Tel 0221 7491-8093

lothar.burghaus@cellitinnen.de www.hgk-koeln.de Heilig Geist-Krankenhaus | Köln-Longerich

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Museumsbaugruppe Eifel im Freilichtmuseum Kommern

Foto: © LVR-Freilichtmuseum Kommern, Michael Faber

Zeitreise gefällig? Dann besuchen Sie eines der vielen Freilichtmuseen in Nordrhein-Westfalen. Hier lässt sich hautnah erleben, wie die Menschen in früherer Zeit gelebt und gearbeitet haben. Geschichte zum Anfassen Freilichtmuseen in NRW

beitet oder was eine Mausefallenkrä- merin so treibt, kommt in Kommern ebenfalls auf seine Kosten. Papiermühle Alte Dombach Vor den Toren Kölns, in Bergisch Gladbach, befindet sich die Papier- mühle Alte Dombach. Sie beherbergt Deutschlands größtes Papiermuseum. Hier dreht sich alles um den unent- behrlichen Werkstoff Papier, um Pa- pierherstellung gestern und heute und um alle Dinge, die aus Papier gemacht

seum Kommern bei Mechernich. Hier sind typische Bauten aus der Eifel, vom Niederrhein, aus dem Wes- terwald und dem Bergischen Land zusammengefasst. Auf dem noch im Bau befindlichen Marktplatz Rheinland werden künftig die 1960er-Jahre auferstehen – mit einem Fertighaus und einem Bunga- low, aber auch einer Gaststätte und einer Bunkeranlage. Wer schon immer wissen wollte, wie ein Stellmacher ar-

Rauchhäuser ohne Rauchabzug, eine funktionierende Wassermühle, 1960er-Jahre-Bauten – all das lässt sich auf einem Rundgang durch die Freilichtmuseen in NRW erkunden. Exponate wie Eimer aus Stroh, aber auch Hühner, die frei herumlaufen, lassen nicht nur Kinder staunen.

95 Hektar Geschichte: Freilichtmuseum Kommern

Zu den größten Freilichtmuseen in Europa gehört das LVR-Freilichtmu-

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werden. Eine 40 Meter lange, fünf Meter hohe Papiermaschine aus dem Jahr 1889 ist genauso zu sehen wie ein Lumpenstampfwerk. Jeder, der möch- te, kann selbst mit einem Schöpfrah- men versuchen, Papier herzustellen. Auch Umweltaspekte kommen nicht zu kurz: Eine Ausstellung zeigt, was die Mengen an Papier, die jährlich produziert werden, für die Umwelt bedeuten. Zu bewundern gibt es auch einen Schaugarten mit Pflanzen, aus denen sich Papier herstellen lässt. Kinder werden auf demThemenspiel- platz „Kleine Dombach“ mit Wasser- spielanlage mit Sandtransportbahn und einem lauffähigen kleinen Mühl- rad an das Thema Papierherstellung herangeführt. bergischen Landschaft, wie sie im 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Höfe, Wohnhäuser und Werkstätten wurden an ihrem ursprünglichen Standort ab- und im Freilichtmuseum aufgebaut. Alte Arbeitstechniken können die Be- sucher unter anderem in der Schmie- de, der Sattlerei, der Bandweberei und im Backhaus kennenlernen. Dauer- ausstellungen wie die zum Lumpenre- Lumpenrecycling im Freilichtmuseum Lindlar Im LVR-Freilichtmuseum Lind- lar liegt der Schwerpunkt auf der

Foto: © LVR-Industriemuseum

Informationen rund ums Thema Papier: Das LVR-Industriemuseum Bergisch Gladbach, die Papiermühle Alte Dombach, beherbergt eine Papiermaschine aus dem Jahr 1889 und zeigt, wie in heutigen Papier- fabriken produziert wird. An einer Laborpapiermaschine können die Besucher verfolgen, wie Papier maschinell entsteht.

cycling oder zu Wasser im ländlichen Haushalt komplettieren das Angebot. Spannend: Auch Schlafzimmergesprä- che aus der Zeit um 1800 lassen sich belauschen. Abtei Brauweiler in Pulheim Im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler wird nicht nur Kirchenge-

schichte lebendig, hier befindet sich auch die Gedenkstätte Brauweiler, in der die Geschehnisse der Jahre 1933 bis 1945 in der ehemaligen Arbeitsan- stalt Brauweiler aufgearbeitet werden. Besichtigen lassen sich auch die Ab- teihöfe, der Abteipark und natürlich die Abteikirche, in der regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden.

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