Vitamin K 1-2021

Neues aus der Medizin

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interdisziplinär beraten und entschieden, welche optimale Therapie individuell zur Verfügung steht. Besonders gefragt sind meine Kenntnisse dann oft für die Patienten, für die es kaum noch Behandlungsoptionen gibt. Es ist auch für uns Radiologen ein wichtiger Aspekt bei der Arbeit, gemeinsam Wege zu finden, um die Patienten schonend noch ein wenig zu stärken und ihnen Lebensqualität zu geben. Interventionelle Radiologe Leistungen am St. Vinzenz-Hospital (Auswahl) Behandlungen am arteriellen Gefäßsystem , u. a.: • Angiographische Diagnostik des gesamten arte- riellen Gefäßsystems • Angioplastie und Stentimplantation bei viszera- len und periphen Gefäßstenosen • Rekanalisation auch langstreckiger Gefäßver- schlüsse • Thrombektomie und Lysebehandlung bei aku- tem Gefäßverschluss • Darstellung und Behandlung von Dialyse-Shunts • Behandlung Gefäßmalformationen/AV-Shunts Behandlung am venösen Gefäßsystem , u. a.: • Angiographische Diagnostik des gesamten venösen Gefäßsystems • Rekanalisation, Angioplastie und Stentimplanta- tion bei venösen Stenosen und Verschlüssen • Implantation von Katheter- und Filtersystemen (PICC-Line, Cava-Filter) • Thrombektomie und Lysebehandlung bei ileofe- moraler Venenthrombose Minimal-invasive Tumortherapie , u. a.: • Transarterielle Chemoembolisation (TACE) bei Lebertumoren und Metastasen • Radiofrequenzablation der Leber und Lunge CT-gesteuerte Verfahren , u. a.: • Drainagen von Abszessen und Flüssigkeitsan- sammlungen • Punktionen zur Gewebegewinnung Neurolyse (PRT, Schmerztherapie, Sympathie- kolyse usw.) Spezielle Verfahren , u. a.: • TIPS-Anlage bei Pfortaderhochdruck • Interne / externe Drainage von Gallenwegen und Stent-Implantation • Lymphographie einschließlich Behandlung von Lymphozelen

Probenentnahme schonend für die Patienten, optimal und sicher verläuft. Welche Vorteile hat das für die Patienten? Prof. Dr. Thomas: Neben der Sicherheit für den Patienten erreichen wir so auch eine hohe diagnostische Sicherheit der feingeweblichen Untersuchung. Eine optimale Diagnostik ist die Voraussetzung für jede Form der Behandlung. Was, wenn sich zeigt, dass eine Operation nicht mehr möglich ist? Prof. Dr. Thomas: An diesen Punkt gelangen wir Ärzte natür- lich leider immer mal wieder. Ein Patient ist entweder schon so weit fortgeschritten erkrankt oder befindet sich in einem so schlechten Allgemeinzustand, dass ihm eine Operation nicht zuzumuten oder sie schlicht zu gefährlich ist. Oder alle Therapieoptionen sind ausgeschöpft. Dann kann man aber wiederum schauen, ob der interventionelle Radiologe nicht noch helfen kann, die Lebensqualität zu stabilisieren oder zu verbessern. Hierzu gehören zum Beispiel die gezielte Schmerztherapie oder auch die Öffnung von Gefäßver- schlüssen nach Bestrahlungen. Oft kommen auch Verfahren zum Einsatz, mit denen man lokal den Tumor angreifen kann. Dies kann zum Beispiel mit der Radiofrequenzablati- on geschehen, bei der man den Tumor durch Hitze zerstört. Einen zunehmenden Stellenwert, um Tumore oder Metas- tasen anzugreifen, hat auch die Chemoembolisation, mit der etwa bei Leberkrebs oder Lebermetastasen mit Medikamen- ten behandelt wird, die über einen Katheter direkt im Organ verabreicht werden. Dies bedeutet wenig Nebenwirkungen für den Patienten und man erzielt einen hohen Wirkungs- grad, ohne operieren zu müssen. Dafür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Wie läuft die Zusammenarbeit innerhalb des Kranken- hauses? Wie wird die Therapieentscheidung getroffen? Prof. Dr. Thomas: Als interventioneller Radiologe stehe ich mit meinem Team meinen klinischen Kollegen aus der Onkologie oder anderen Fachbereichen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Wir nehmen auch am Tumorboard teil. Hier werden alle onkologischen Patienten vorgestellt und es wird

Chefarzt Prof. Dr. Daniel Thomas Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Tel 0221 7712-152

radiologie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de St. Vinzenz-Hospital | Köln-Nippes

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2021

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