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Willkommen

Die Sozialgeschichte unseres Landes ist untrennbar mit dem karitativen Wir- ken von Kirchengemeinden und Ordensgemeinschaften verknüpft. So wun- dert es nicht, dass sich das erste Hospital Kölns, das ‚Heiliggeist- haus‘, im 11. Jahrhundert auf der heutigen Domplatte befand. Doch erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden vielerorts Krankenhäuser im heutigen Sinn. Gegründet wurden sie vor allem von Ordensgemeinschaften, die hier das geistige Le- ben mit dem tätigen karitativen Handeln verbinden wollten. In dieser Zeit entstanden in Köln das St. Marien-Hospital, das St. Franziskus-Hospital und das St.Vinzenz-Hospital so- wie in Wuppertal das Krankenhaus St. Josef und das Petrus- Krankenhaus. Außerdem entwickelten sich Einrichtungen für pflegebedürftige und alte Menschen, aus denen im 20.Jahrundert moderne Seniorenhäuser erwuchsen. Die Bedeutung von freigemeinnützigen Einrichtungen, die also weder kom- munal noch privatwirtschaftlich organisiert sind, kennzeichnet unsere Versor- gungsstruktur bis in die heutige Zeit. Unsere Krankenhäuser mit ihrem christ- lichen Selbstverständnis haben den Menschen als Ganzes – mit Leib und Seele – im Blick. Natürlich müssen auch wir kostendeckend arbeiten, aber hier steht eben nicht der maximale Profit im Vordergrund. Und wenn notwen- digerweise auch hier Überschüsse erzielt werden, werden diese konsequent am Standort reinvestiert. So sorgen wir für eine moderne, zugewandte Medi- zin und Pflege und gleichzeitig für ein gesundes, sozialverantwortliches Wirt- schaften. Ich bin bei aller gebotenen Kritik an mancherlei Struktur froh, in einemSystem zu arbeiten, in dem die Bedeutung des Gemeinwohls immer noch über dem des Profits steht. Dass wir für unsere Aufgaben gut gewappnet sind, zeigt die Versorgung von COVID-19-Patienten, die wir zu Hunderten in unseren Ein- richtungen in den letzten Monaten gepflegt haben und noch pflegen werden. Während in anderen Ländern dieVersorgungsstrukturen teilweise überfordert waren, hat sich die Trägervielfalt in unserem Land bewährt, in dem wir als katholische Stiftung mit knapp 8.000 Mitarbeitern unseren engagierten gesell- schaftlichen Beitrag leisten.

Herzlichst

Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

Foto: Melanie Zanin

CellitinnenForum 01 | 2021

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