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FUNDAMENT
Miteinander plaudern und lachen, sich gegenseitig Gefälligkeiten erweisen; gemeinsam schöne Bücher lesen, miteinander scherzen und sich gegenseitig Achtung schenken; bisweilen Meinungsverschiedenheiten austragen, aber ohne Hass, wie man auch einmal mit sich selbst uneins ist; durch den nur selten vorkommenden Streit die sonst meist bestehende Übereinstimmung würzen; einander belehren und voneinander lernen.
Augustinus ‚Bekenntnisse‘, IV, 8, 13
immer interessiert daran, den Dingen auf den Grund zu gehen. Er hat sich zunächst mit den ver- schiedenen Weltanschauungen seiner Zeit intensiv auseinan- dergesetzt. Und dann, nach Jah- ren des Suchens, fand er zum christlichen Glauben. Nun weiß er zwar, dass er Gott in seinem Inneren sehr nahegekommen ist, er bleibt aber ein Leben lang auf der Suche nach Gott. Dazu will er auch andere begeistern und so nimmt es nicht Wunder, dass er dieser prägenden Erkenntnis seines Lebens auch Ausdruck in seiner Ordensregel gegeben hat. Diese verfasste er um das Jahr 400, schon als Bischof von Hippo Regius, in seiner Heimat Nordafrika. Mit acht Kapiteln ist die Regel ein eher kurzes Schrift-
werk und eher wie eine auf das Wesentliche konzentrierte Rah- menordnung zu verstehen. Die Suche nach Gott in Gemein- schaft ist das Ideal, das er den Frau- en und Männern anzustreben auf- gibt, die ihm nachfolgen und nach der bis in die Gegenwart mehr als einhundert Ordensgemeinschaf- ten, wie auch die Cellitinnen, ihr Leben ausrichten. Augustinus Vor- stellung vom Ordensleben ist ganz und gar biblisch begründet. Er stellt die Gemeinde der ersten Christen in Jerusalem als Vorbild vor Augen, wie sie der Evangelist Lukas in sei- ner Apostelgeschichte geschildert hat (vgl. Apg 2, 43–47; 4, 32–37).
des gemeinschaftlichen Lebens geprägt sein, „einmütig zusam- menzuwohnen“ und „wie ein Herz und eine Seele auf dem Weg zu Gott“ zu sein. Einmütigkeit ist si- cher nicht immer per se gegeben und muss darum kontinuierlich im Gespräch, im konkreten Aus- tausch und im Gebet mit Blick auf das Ziel angestrebt werden. Nicht in der Erfüllung von Vorgaben sind Antworten auf die großen Lebens- fragen zu finden: ‚Was trägt mein Leben und was gibt ihm Sinn?‘ ‚Worauf kann ich hoffen?‘ Dazu bedarf es also der Verständigung, die sich auch in der Alltäglichkeit bewähren muss. Ordensleben be- deutet also keine Gleichmacherei und auf der Suche nach Gott bleibt jede und jeder Einzelne fortlaufend unterwegs. Wenn es auf diesem
Alles Denken und Handeln soll vom ersten und wichtigsten Ziel
CellitinnenForum 01 | 2021 31
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