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FUNDAMENT

Geborgen im Heilig Geist-Krankenhaus Ein Dank als Radioandacht.

L andespfarrerin Christiane Neufang muss zu einer Rou- tine-Operation in das Heilig Geist-Krankenhaus. Diese Erfah- rung hat sie nachträglich noch so positiv bewegt, dass sie ihrem Aufenthalt eine Andacht für den WDR Hörfunk gewidmet hat. Sie beschreibt ihre Erfahrung mit fol- genden Worten: „In diesem Moment (der Narkose) habe ich keine Wahl und keinen Willen mehr – ich muss mich ganz ab- und hingeben in die Hände des Ärzte- und Pflegeteams. Mich also ganz und gar anderen Menschen überlassen. In allem Zutrauen überkommt mich zugleich auch ein mulmiges Gefühl. Doch wenig

so heißt es im Johannesevange­ lium (Joh 21,18; Luther, 2017). Zu wissen, dass Gott mich hält, kann eine große Entlastung sein. Unser Glaube kann nicht alle Zu- mutungen des Lebens auflösen, uns auch nicht alle Sorge nehmen. Er kann aber unsere Einstellung dazu auf hoffnungsvollere Beine stellen. Vielleicht beginnt Vertrau- en ja genau dort, wo ich diese Haltung einnehmen kann und an- deren erlaube, es gut mit mir zu meinen: So wie die Ärzte und die Pflegemitarbeiter. Weil sie wollen, dass ich wieder gesund werde, dass die Operation gelingt und es am Ende gut wird und ich mich ge- trost in ihre Hände geben kann.“ (C.Ne./J.P.)

später ist die OP erfolgreich ver- laufen und alles ist gut gegangen. Was mich aber seitdem bewegt: Es gibt immer wieder Situationen im Leben, die ich nicht mehr sel- ber in der Hand habe. In denen andere für mich entscheiden und handeln, weil ich es selber nicht mehr kann. Wenn mir eine Krise den Boden unter den Füßen ent- zieht, eine Krankheit mich lähmt. Dazu braucht es viel Vertrauen und Gewissheit. (…) „Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hin- wolltest; wenn du aber gebrechlich (und erkrankt) bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein ande- rer wird dich gürten und führen“,

Grafik: GettyImages

CellitinnenForum 01 | 2021 33

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