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KOMPETENZ

logische und Fachübergreifende Frührehabilitation des St. Marien- Hospitals, die Behandlung mit einer Medikamentenpumpe vor. „Wenn die Therapie mit Tabletten nicht mehr gut hilft, gibt es weitere Möglichkeiten“, erklärt die Neuro­ login. „Eine davon ist die Duodopa-­ Pumpe.Sie gibt ihrenWirkstoff über eine Sonde direkt in den Dünndarm ab, sodass er gleichmäßig wirken kann. Fast immer lassen sich so bestehende Fähigkeiten erhalten oder sogar verbessern.“ Brings ist skeptisch, beginnt jedoch Ende 2019 die Therapie.

on, Pflege und dem Umgang mit der Pumpe werden sie und ihr Mann ausführlich beraten. „Ich fühlte mich gut betreut und die Le- gung der Sonde verlief reibungs- los“, schildert Brings. „Tagsüber geht es mir nun deutlich besser.“ Problematisch bleiben die Nächte und sie ist froh, wenn der Morgen anbricht und ihr Mann die Pumpe anlegt. „Nach einer Weile kann ich dann alleine aufstehen und mich fertigmachen.“ Alle drei Monate ist sie zur Kontrolle im Krankenhaus. Chefärztin Pape ist zufrieden. „Je früher Betroffene diese Behandlung beginnen, umso besser ist die Wirkung. Frau Brings hat leider erst spät von der Duodo- pa-Pumpe erfahren, ihre Parkinson- Erkrankung war schon relativ weit

fortgeschritten. Doch auch dann lässt sich eine Verschlechterung noch deutlich verlangsamen.“ Patientin Brings würde sich wieder für die Pumpe entscheiden. „Eine bessere Beweglichkeit am Tag und nicht mehr ständig an die pünktliche Einnahme der Tabletten denken zu müssen, das ist ein echter Ge- winn“, so ihre Bilanz. „Mein Mann und ich unternehmen auch wieder etwas. Ohne die Pumpe wäre da- ran nicht zu denken.“ Andere Be- troffene möchte sie motivieren, sich Therapiemöglichkeiten bei fortge- schrittenem Parkinson nicht zu ver- schließen. „Wichtig ist, dass man keine falschen Erwartungen hat. Die Pumpe ist kein Wundermittel. Aber sie kann die Lebensqualität verbessern.“ (N.H.)

MIT DER PUMPE WIEDER MOBILER

Die Wirkung wird vorab über eine Nasensonde getestet. Zu Funkti-

Morbus Parkinson Symptome

• Sehstörungen • Starrer Blick

• Depression • Müdigkeit, Abgeschlagenheit • Patient zieht sich zurück

• Schluckbeschwerden • Speichelfluss • Undeutliches Sprechen

• Vermehrtes Schwitzen

• Muskelschwäche • Zittrigkeit • Steifes, unsicheres Gefühl

Allgemein • Zittern und verlangsamte Bewegungen • Gleichgewichtsstörungen • Schmale Handschrift • Schlafstörung

• Verstopfung

Grafik: GettyImages;Sonja Bender

CellitinnenForum 01 | 2021 41

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