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KOMPETENZ

schen 30 und 50 Jahren. „Ich hät- te nie mit einem solchen Ergebnis gerechnet“, erzählt Buschmann. „Bis auf die Schwellung am Hals hatte ich nichts, ich hatte mich gut gefühlt und regelmäßig Sport ge- trieben.“ Nach dem Befund der Gewebeent- nahme stellte die HNO-Klinik so- fort Kontakt zu Dr. Elmar Kleimann her. Der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie konnte den Patienten direkt weiterbehandeln. „Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt, die Behandlung wurde gut erklärt und ich konnte meine Fra- gen stellen“, blickt Buschmann auf die Zeit nach der Diagnose zurück. Einfach war die Zeit nicht, noch dazu mitten in der Corona-Pande- mie. Auftrieb gaben in dieser Zeit die Unterstützung der Familie und die gute Kommunikation mit den behandelnden Ärzten und dem hilfsbereiten Team. Ermutigend war sicher auch die sehr gute Pro- gnose, die Kleimann geben konn- te: „Wenn die Operation rechtzeitig und gut ausgeführt wird, können die Patienten ihr Leben fast ohne Einschränkungen weiterführen.“ Die Entfernung von Schilddrüse und Lymphknoten haben Chirur- gen der Allgemein- und Viszeral­ chirurgie und der Hals-Kopf-­

Der Schilddrüsenknoten ist gut zu erkennen.

Tumorchirurgie gemeinsam aus- geführt. „Entscheidend bei die- sem Eingriff ist, dass überaus vorsichtig gearbeitet wird“, erläu- tert Kleimann. „Der Stimmband- nerv und die Nebenschilddrüsen, die hinter der Schilddrüse liegen, müssen bei dem Eingriff unbe- dingt intakt bleiben.“ Zum techni- schen Instrument der OP gehören Lupenbrille und Neuromonitor, mit dem die Aktivität des Stimmband- nervs kontrolliert wird. Im zweiten Teil der Operation tritt dann ein Chirurg der HNO-Klinik zur Entfer- nung der weiter entfernten Lymph- knoten hinzu. Dank der Zusam- menarbeit beider Kliniken erfolgt die Versorgung von Patienten wie Buschmann unter einem Dach.

Die weitere Therapie wird auf ei- ner gemeinsamen Tumorkonfe- renz besprochen. Für Buschmann folgten eine Radiojodtherapie und eine ambu­ lante Nachsorge. „Die größte Veränderung ist, dass ich ohne Schilddrüse täglich Tabletten zum Ersatz des Schilddrüsenhormons nehmen muss. Aber damit lässt sich gut leben, inzwischen bin ich ganz gut eingestellt“, berich- tet Buschmann, der anderen Be- troffenen Mut machen will. „Beim Googeln im Netz findet man gar nicht so viel über Schilddrüsen- krebs.“ Umso hilfreicher, dass sei- ne Geschichte anderen Patienten Mut machen kann. (I.G.)

Foto: GettyImages

CellitinnenForum 01 | 2021 49

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