CF_4_2021

FUNDAMENT

Pater Rudi Pint mit den Seniorenhausbewohnern

so viel Wasser wie Treibstoff mit sich zu führen. Große Namen be- bilderten seinen lebhaften Vortrag, bei dem die Zuneigung zu den Menschen und zum Land spürbar war: der Niger als gewaltiger Strom durch Mali, Timbuktu, die Stadt der Lehmbauten, mit der berühmten islamischen Universität. Woher kommt der Name ‚Weiße Väter‘? Hier hat Pater Rudi drei seiner Mitbrüder gebeten, in den traditionellen Gewändern der Af- rikamissionare zu kommen, die

schon vom Gründer als praktische und wiedererkennbare Dienst- kleidung eingesetzt wurden: den weißen Burnus und die Gandura, dazu den Rosenkranz. Mit dem Wort „Ganz Afrika braucht die fro- he Botschaft!“ hatte Kardinal Lavi- gerie seine Männer in das zu hun- dert Prozent muslimische Land gesandt. 2021 gibt es über 500 junge Afrikaner, die in der Mission tätig sind. Heute hat sich der Be- griff des Afrikamissionars durch- gesetzt.

Zum Start also Mali. Seine theolo- gisch-philosophische Ausbildung führte Pater Rudi von Deutschland in die USA über Kanada in das französischsprachige Mali, in die größte Pfarrei der Welt. Er star- tete sein Missionswerk mit etwa 100 Christen, die als Soldaten, Beamte und Freiwillige ins Land gekommen waren, in ein kom- plett muslimisches Umfeld. Mit Kartenausschnitten verdeutlich- te der erfahrene Seelsorger den Mitbewohnern, wie er eine Pfarrei betreut hat, die zweimal so groß wie Deutschland ist, und dass es, anders als im Erzbistum Köln, eine Zweitagesreise braucht, um mal mit dem Bischof zu reden. Von der Dependance in Gao aus war er als Pfarrer mit dem Pickup unterwegs, um die kleinen Chris- tengemeinschaften überall zu be- suchen. Ein Raunen ging durch die Menge, als Pater Rudi die sandi- gen Wüstenstraßen zeigte, die mit wenigen Anhaltspunkten auskom- men müssen, um die Zielorte zu finden, und die es erforderlich ma- chen, für den Gefahrenfall genau-

Ein Mitbruder im traditionellem Gewand

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CellitinnenForum 04 | 2021

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