CF_4_2021

FUNDAMENT

Personen- und Güterverkehr auf sandigen Pisten

Die Arbeit wird in kleinen Ge- meinschaften geleistet, so rückte Pater Rudi das Bild des einsam auf Mission unterwegs seienden Missionars klar. Mit Französisch als Amtssprache kamen die Mis- sionare gut zurecht, daneben wur- den bis zu zwanzig Dialekte in den Dörfern gesprochen. Mit Bambara und Sugai konnten sie sich sehr gut verständigen. Sie trafen auf unterschiedliche Kulturen, fami- lienorientierte Sippen und patri- archal oder matriarchal geführte Stammesverbände. Die Weißen Väter förderten die Unabhängigkeit der Gemeinschaf- ten durch das Anlegen von Gärten und durch den Brunnenbau, so dass sich die Familien mit Klein- landwirtschaft besser ernähren konnten, weil es Arbeit und Han- delsware gab. Gefragt nach dem Zusammenle- ben mit den Muslimen, überzeug- te Pater Rudi seine Zuhörer, dass es ein respektvolles und fruchtba- res Zusammenleben gibt, wo die Religionen die Feste der ande- ren besuchen und wertschätzen. Die Sorge um das existenzielle Überleben, ob in Hungersnöten oder während schwerer Sandstür- me, verbindet die Menschen über Glaubensgrenzen hinweg. Pater Rudi berichtete vom Bau einer Schule, in der 1.200 Kinder und Jugendliche von der Grundschule bis zum Abitur lernen konnten –

Das Wich- tigste: Der Brunnenbau. Wasser be- deutet Leben

darunter zahlreiche muslimische Schüler, deren Eltern die katholi- sche Schule sehr schätzten. Selbst der Leiter der Caritasstelle sei ein Muslim und die Zusammenarbeit mit ihm, so Pater Rudi, sei sehr, sehr gut. Mit elf Brüdern haben sie das Afri- kanum verlassen, um nun einen Le- bensraum in der Kölner Innenstadt mit den Bewohnern von St. Maria zu teilen. Herzlich willkommen bei den Cellitinnen! (M.A./M.J.)

CellitinnenForum 04 | 2021

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