CF_4_2021
KOMPETENZ
Auf meine Ausbildung zurückblickend, weiß ich, wie wichtig eine regelmäßige, richtige Pflegeanleitung am Krankenbett ist. Ich arbeite gerne mit den Pflegeschü- lern, zeige ihnen die richtige Herangehensweise und erarbeite mit ihnen die jeweiligen Zusammenhänge zwischen Krankheitsbild und Pflegebedarf des einzel- nen Menschen. Einige Krankenhäuser konnten bisher der Verantwortung für die Ausbildung des Pflegenach- wuchses nicht immer in ausreichendem Maß nach- kommen, weil Wirtschaftlichkeit höher eingestuft wird als gute Ausbildung. Die neue Ausbildungsverordnung soll diese Schieflage mit den verbindlich vorgeschrie- benen Praxisanleitungsstunden auf den Stationen korrigieren. Dafür braucht es dementsprechende Rah- menbedingungen, vor allem Personalressourcen und ein wieder erstarktes Bewusstsein aller, wie wichtig gute Nachwuchsförderung ist.
Thomas Föhring-Altmann, Zentraler Praxisanleiter, Krankenhaus St. Josef, Wuppertal
Im Moment ist es noch zu früh zu sagen, wel- che Struktur für die Pflegeschüler besser ist: die Generalistik oder die bisherige Ausbildung. Die Generalistik hat einen anderen Anspruch. Die Schüler müssen sich mehr selbst orga- nisieren und an Beispielen Gelerntes auf ähnliche Krankheitsbilder übertragen kön- nen. Bisher sehen die meisten angehenden Pflegefachkräfte ihren späteren Arbeitsplatz eher im Krankenhaus als in einer stationären Pflegeeinrichtung, aber das kann sich im Laufe der Ausbildung noch ändern, denn die Schüler lernen ja alle Einsatzmöglichkeiten kennen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Arbeit in der Pflege für junge Menschen attraktiver wird. Dazu gehört eine bessere Bezahlung, aber noch wichtiger wäre eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung. Katharina Abel, Kommissarische Leiterin des Fachbereichs Pflege an der AfG
Fotos: Ansgar Bolle, multimediadesign, Malte Reiter
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CellitinnenForum 04 | 2021
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