CF_4_2021

KOMPETENZ

Verbesserte Darmkrebsvorsorge Ärzte amWuppertaler Petrus-Krankenhaus setzen künstliche Intelligenz zum Aufspüren von Tumoren im Darm ein. D er Dickdarmkrebs stellt in Europa die zweithäufigste und mit ca. 1,5 Mio. Neuer-

rotem Fleisch, Herkunft und beson- ders durch das Auftreten von Poly- pen beeinflusst“, erläutert Prof. Dr. Andreas Erhardt, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Ernährungswissenschaften am Wuppertaler Petrus-Krankenhaus. FAKTOREN FÜR DIE ERFOLGREICHE FRÜHERKENNUNG Zur Vermeidung eines Dickdarm- karzinoms („kolorektales Karzi- nom“) ist nach wie vor die Kolos- kopie (Darmspiegelung) das beste Verfahren. Rund 6.000 Koloskopien werden im Petrus-Krankenhaus jährlich durchgeführt. „Durch die Früherkennung und Entfernung von Vorstufen des Dickdarmkrebses kann das Risiko an Darmkrebs zu erkranken um über 80 Prozent ge- senkt werden“, weiß Erhardt. Daher wird sie auch zur regelmäßigen Vorsorge empfohlen. Wichtig für eine erfolgreiche Koloskopie ist ne- ben einer guten Vorbereitung, tech- nischen Ausstattung sowie Sorgfalt des Untersuchers auch die so ge- nannte Adenomdetektionsrate (die Anzahl der entdeckten Polypen bzw. Adenome). Diese kann jedoch stark variieren. So ergab eine Studie mit mehr als 300.000 Koloskopien,

Einwohnern an Dickdarmkrebs, während weltweit die Rate bei 19 auf 100.000 Einwohner liegt. „Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken wird zum Beispiel durch Umwelt-, aber auch genetische Faktoren, das Alter, die Familienanamnese, chronische entzündliche Darmer- krankungen, Rauchen, Alkoholkon- sum, Übergewicht, eine ungesunde Ernährung mit hohem Konsum von

krankungen pro Jahr weltweit die dritthäufigste Tumorart dar. Das Ri- siko im Laufe des Lebens an Dick- darmkrebs zu erkranken, liegt für Männer bei rund 4,5 Prozent und für Frauen bei 4,2 Prozent. Und, um es globaler zu betrachten: In Euro- pa erkranken rund 60 von 100.000

Polypen

Gut zu wissen Der Begriff ‚Polyp‘ steht für Wucherung von Gewebe im Bereich der Darmschleimhaut. Polypen werden in zwei Haupt- typen unterteilt: Solche, die entarten und zu Karzinomen wer- den können (Adenome) und solche, die keine Krebsvorstufen darstellen (hyperplastische bzw. entzündliche Polypen).

Grafik: Getty Images

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CellitinnenForum 04 | 2021

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