CF_4_2021

KOMPETENZ

piekonzept sehr gut unterstützt“, betont die Leiterin der Schmerz- klinik Dr. Katrin Empt. Neben dem Spaß am Gestalten lernen die Pa- tienten, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren. „Statt sich nur auf den Schmerz zu konzentrieren, lenken sie ihre Gedanken auf etwas ande- res – in diesem Fall sogar auf et- was Schönes“, so Empt. Das kann etwas sehr Befreiendes haben und ein Weg zu mehr Selbstwirk- samkeit sein. Therapiebausteine wie Entspannungstechniken, Phy- sio- und Verhaltenstherapie wer- den damit nicht ersetzt, sehr wohl aber sinnvoll ergänzt. Auch amWuppertaler Krankenhaus St. Josef macht man mit dieser Art der Therapie gute Erfahrungen. Angeboten wird das Programm als Gestaltungs- oder Entspan- nungstherapie, je nachdem welche Ausprägung sich aus Sicht der Pa- tienten gerade am besten andient. Denn es geht dabei nicht um eine besonders ausgefeilte Technik oder um eine bestimmte Leistung. In dem Kurs geht es vielmehr darum, in den ‚Flow‘ zu kommen und sich wieder mit sich selbst zu verbinden. „Wir gestalten die Kurse so, dass die Patienten auch ohne Veranla- gung für diese Tätigkeit mit einem guten Erfolgserlebnis teilnehmen können“, erklärt die leitende Ärztin des Departments für Schmerzthe- rapie Dr. Ulrike Bachmann-Holdau den therapeutischen Ansatz. „Das MALTHERAPIE IN WUPPERTAL

schönste Kompliment ist es, wenn die Teilnehmer am Ende sagen: Beim Malen konnte ich komplett die Zeit vergessen, ich habe zwei Stun- den nicht an meine Schmerzen ge- dacht!“ Für die Patienten verfliegt die Zeit in dem gut zweistündigen Work- shop meist wie im Flug. Die posi-

tiven Rückmeldungen sprechen für sich. Ein kreatives Hobby kann ein Baustein sein, besser mit chro- nischen Schmerzen umzugehen: Raus aus dem Schmerz-Fokus und rein in den persönlichen kreativen Freiraum beim Selbermachen – auf diese kurze Formel kann man den Nutzen des Workshops bringen. (I.G./C.N.)

CellitinnenForum 04 | 2021

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