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Familie Trix und Wäli Bissig-Odermatt Hof Neufallenbach 6388 Grafenort Tel. +41 (0)41 628 22 61 www.hof-neufallenbach.ch

In Engelberg werden die Produkte vom Hof Neufallenbach unter anderem hier verkauft: Schaukäserei Kloster, Eienwäldli, Kräuterhüttli am Härzlisee im Brunni. Familie Bissig bietet auf dem Hof Neufallenbach re- gelmässig Gartenrundgän- ge und verschiedene Kurse zum Thema Heilkräuter und deren Wirkung an. Infos dazu gibt es unter: www. engelberg.ch/kräuterkurse

The produce f rom Hof Neu- fa llenbach is sold in various shops in Engelberg including the Abbey cheese fac tor y, the shop in the Eienwä ld li hotel, and the Kräuterhüt tli on the Härzlisee lake in Brunni. The Bissig family of fers regu lar garden tours at Hof Neufa llenbach as well as a range of courses on medici- na l herbs and their uses. For more information v isit: www. engelberg.ch/kräuterkurse

Tee gehört bei der Fami- lie Bissig schon fast zum Grundnahrungsmittel. Herbal tea is a staple in the Bissig family’s diet.

Welche Kräuter mit welchen gemischt werden können – dieses Wissen hat Trix Bissig im Blut.

Knowing how to mix herbs takes specialist knowl- edge – which Trix Bissig seems to have in her blood.

Auf denTee gekommen Plenty to pick from Text: Andrea Hurschler; Fotos: Jesco Tscholitsch

Wer beimHof Neufallenbach zwischen Grafen- ort und Wolfenschiessen vorbeikommt und einen Zwischenhalt beimHofkiosk neben dem beliebten Gleitschirmlandeplatz einlegt, dem mag der üppige Kräutergarten auffallen. Doch dass daraus in aufwändiger Arbeit und mit viel Leidenschaft feinste Teesorten, wohltuende Salben oder erfrischende Sirups entstehen, wissen längst nicht alle Passanten. Bei einem Besuch auf dem Hof Neufal- lenbach scheint der Sommer nie weit weg zu sein. Im Garten wachsen unzählige Kräuter und Pflanzen – und wenn die Eltern übernommen hat, mit viel Engagement und Leidenschaft. Die Nidwaldner lieben ihre Arbeit über alles. «Wir wollen aus dem, was wir vor der Haustüre haben, etwas Gutes machen.» Beide sind auf einem Bauernhof gross geworden, beide lernten Bauer respektive Bäuerin. Da sie von ihrem Hof im Neufallenbach leben wollten, war schnell klar, dass neben dem klassischen Bauernbetrieb mit Kühen und Jungvieh ein zweites Standbein her musste. Trix liebte es schon von Kindesbeinen an, mit Kräutern eigene Teemischungen zu produzieren. Doch dass da- raus mal ein eminent wichtiger Betriebszweig werden würde, hätte sie nie gedacht. Anfäng- lich brachte sie ihren Tee nur als Mitbringsel zu Freunden und Familie – «Verkaufen war nie ein Thema.» Ihr Kräuterschrank platzte aus allen Nähten. Sie sammelte und züchtete so viel, dass sie nicht mehr wusste wohin damit. Also fragte sie den Bioladen in Stans an – der Verkauf lief von Anfang an gut. Jedes Jahr kamen mehr und mehr Läden und Abnehmer hinzu, so dass Trix an Hofbesitzer Trix und Wäli Bissig ihre Haustüre öffnen, geht die Sonne erst recht auf. Das aufgestellte Ehepaar mit vier Kindern führt den Fami- lienbetrieb, den es von Wälis

ihre Grenzen stiess. «Die ganze Familie musste in einem Zimmer schlafen, damit ich die anderen Räume zum Trocknen der vielen Kräuter nutzen konnte», erinnert sie sich. «Und natürlich hatte auch der Lebensmittelkontrolleur keine Freude an diesem Zustand», ergänzt Wäli. Dem Platz- mangel wurde Abhilfe geschaffen: Familie Bissig baute das sogenannte Kräuterhaus, in welchem seither um die 100 verschiedene Pflanzen ge- trocknet und zu Tee gemischt oder zu Sirup, Kräu- terwürsten sowie Salben verarbeitet werden. Was nach einer schönen Einnahmequelle

tönt, ist aber auch harte Arbeit. Es ist körperlich anstrengend, die Kräuter im Garten oder wild zu sammeln. Zudem muss Trix stets im Kopf haben, wann sie was machen muss. «Ein Kraut muss ich vielleicht

Der Verkauf des Tees ist für die Familie Bissig eine wich- tige Einnahmequelle.

genau heute pflanzen, damit ich es im Herbst ernten kann, während ein anderes in der frei- en Natur gepflückt werden muss.» Wäli denkt und hilft stets mit. Besonders das Pflücken der wilden Pflanzen mag er gern. Nebst dem, dass die vier Kinder in die Hofarbeit mit involviert sind, können die Bissigs auf die Unterstützung von Zivildienstleistenden, Praktikantinnen der Bäuerinnenschule sowie von Freunden und Familie zählen. Trix Bissig hat nie einen Kurs absolviert – das Wissen hat sie im Blut. Und zum Teil quillt sie fast über vor neuen Ideen. Oder wie Wäli es augenzwinkernd sagt: «Sie können auch eine Plage sein.» Bei so vielen Ideen bleibt die Frage nach der Freizeit. «Das Leben auf dem Hof beinhaltet alles, was wir brauchen», sagt Wäli. Ein paar Mal Skifahren pro Saison reicht der Familie zum Glücklichsein. «Und nach einer Woche Sommerferien kommen wir alle so gerne wieder zurück. Schliesslich leben wir an einem Ort, wo andere Ferien machen.»

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