EoW September 2012

Technischer artikel

Position in der Kugel unabhängig. Oder anders gesagt: das Lab-Modell ist eine mathematische Beschreibung der vom menschlichen Auge interpretierten Farbunterschiede, das immer gleich ist unabhängig davon welche Farbe verglichen wird. Statistische Prüfungen basierend auf CIE-Lab haben gezeigt, dass ∆ E-Werte über 10 vom Menschen als wesentliche Farbabweichung betrachtet werden, viele Menschen können Farben bis zu ∆ E≈4 unterscheiden. Nur sehr wenige davon können mit sehr gut trainierten Augen Unterschiede zwischen 2 ≤ ∆ E ≤ 4 sehen. Untere ∆ E≈2, unterscheiden die Rezeptoren nur eine einzige Farbe. Ein weiteres Problem ist (teilweise) Farbblindheit. Tabelle 1 ist von Studien unter Bevölkerungsgruppen industrieller Länder entnommen (z.B. [4] ) und zeigt, dass fünf Prozent der Männer eine Grünschwäche (Deuteranomalie) aufweisen, und daher sind sie schwach im Erkennen geringer Farbtonunterschiede. Nur mit einer objektiven automatischen Farbkontrolle können Fehler vermieden werden die dadurch verursacht werden. Technische Anforderungen und Probleme, die durch die Drahtgeometrie und -verarbeitung verursacht werden Farbmessung basierend auf der Technik in der Lackindustrie oder bei Graphikanwendungen, mit Toleranzwerten, die manchmal ∆ E <1 entsprechen. Die Voraussetzungen für derart genaue Messungen sind flache Gegenstände, ein Scanpunkt mit einem Durchmesser von zirka 5-10mm und eine Abtastzeit von ungefähr 100ms auf einen bewegungslosen Gegenstand – aber all diese Voraussetzungen sind bei einer Extrusionslinie bestimmt nicht gegeben. Deswegen müssen bei einer Inline-Abmessung nachfolgende Punkte berücksichtigt werden: • Mit einer sehr kurzen Abtastzeit beseitigt eine Durch- schnittsberechnung über eine bestimmte Anzahl an einzelnen Aufnahmen, die örtlichen Abweichungen. Das kann dadurch begründet werden, dass die Farbwechsel bei der Extrusion eine relativ lange Übergangszeit aufweisen, die durch die Mischwirkungen im Fass verursacht werden CIE-Lab ist heute Stand

Verteilung von dE (Klasseneinteilung = 0,05)

Prüfung mit 1 Farbe (gelb)

d E [AU]

d E [AU]

Abtastzeit [min]

▲ ▲ Bild 5 : Linke Seite – ∆ E berechnet von den Angaben im Bild 4 (mit Sollwerten 87,62 / -66,04 / 39,10) Rechte Seite – Histogramm von ∆ E mit einer Klasseneinteilung von 0,05. Durchschnittswert ∆ E = 0,89

Gelbisoliertes Kabel mit Masterbatch-Mangel vom Trichter (Blaukorn)

d E [L*a*b*]

Zeit (s)

▲ ▲ Bild 6 : Zwangsfarbfehler durch Einfügen von Blau-Masterbatch in die Trommelversorgung

Masterbatch-Mangel vom Trichter

(Blaukorn) L*, a*, b* [AU]

Prüfung mit Doppelfarbe (blau-grün) [AU]

▲ ▲ Bild 7 : Rohangaben mit Streifen – gut erkennbare Änderungen im a*- und b*-Kanal wenn der Streifen sich durch das Scan-Feld bewegt

• Die

Gegenstandbewegung (Jitter) muss bei der Sensorstelle minimiert werden. Das ist wichtig für den Gegenstand-Sensor-Abstand d s (die Beleuchtung reduziert sich mit d s 2 ) sowie für die Querbewegung, wo der Gegenstand den Scanpunkt teilweise oder völlig verlässt

• Die

Drahtgeometrie

wird

als einer Zylinderoberfläche erfasst. Daraus resultiert eine Farbvariation von der Ansicht der Zylindermitte zum Zylinderrand. Diese Wirkung wird zusätzlich durch die Oberflächenrauheit beeinflusst. Seitenansicht auf

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September 2012

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