Unterrichten mit der Rechtschreibwerkstatt

überarbeiten zu können. Dabei ist sowohl Recht- schreibgespür als auch Rechtschreibwissen not- wendig. In der Rechtschreibwerkstatt sind für jeden Lernbereich Korrekturtexte vorhanden. Sie beinhal- ten immer nur den Fehlertyp, der sich auf den je- weiligen Lernbereich bezieht. So gibt es z. B. Texte, die ausschließlich Verschreibungen im Bereich der Groß- und Kleinschreibung aufweisen. Sinnvolle Materialien nutzen Ertragreich lernen können die Kinder vor allem dann, wenn die Materialien zum Stand ihrer jeweiligen Rechtschreibkompetenz passen . Die grundlegenden Materialien zu den einzelnen Lernbereichen sind: Modellwortschatz, Abschreibtexte, Wörterlisten und Korrekturtexte. Der Modellwortschatz z. B. enthält zunächst nur lauttreue Wörter und später ergänzend Wörter zu den weiteren Lernbereichen. Was für die Methoden gilt, ist auch für das zugehö- rige Material gültig: möglichst wenig und möglichst effizient ! Es geht nicht darum, die Materialien der Rechtschreibwerkstatt „durchzuarbeiten“. Vielmehr ist der adäquate und gezielte Einsatz des „Notwen- digen“ Lernziel.

Universelles Design: Niemand wird durch das Material diskriminiert! Damit Materialien im inklusiven Unterricht für alle Kinder von Nutzen sind, sollten sie dem Prinzip des „universellen Designs“ entsprechen. Ein spezielles „Fordermaterial“ für „die Starken“ schließt sich da- mit von vornherein ebenso aus wie ein spezielles Fördermaterial für „die Schwachen“. Die Rechtschreibwerkstatt hat die Materialien und ihre Einsatzmöglichkeiten so konzipiert, dass alle Kinder entsprechend ihren Fähigkeiten sinnvoll und ertragreich damit lernen können. So können z. B. die Wörterkarten des Modellwortschatzes von den einen genutzt werden, um lauttreue Wörter abzu- schreiben, von anderen, um ein Gespür für verschie- dene Rechtschreibphänomene zu bekommen, und von wieder anderen, um Gemeinsamkeiten und Un- terschiede verschiedener Sprachen zu untersuchen.

Wörterkarte des Modellwortschatzes (Rückseite: Lösungen zu verschiedensten Aufgaben)

Mit einem guten Sprachgespür können wir als kom - petente Schreiber einen Text richtig schreiben, ohne immer um die vielfältigen zugehörigen Regeln zu wissen . Weil die stetige Weiterentwicklung dieses Gespürs grundlegend für das Erlernen der Recht- schreibung ist, führt der Weg in jedem Lernbe- reich der Rechtschreibwerkstatt immer wieder vom Sprachgespür (Sprachübungen) über das Recht- Sprachgespür ’ Rechtschreibgespür ’ Rechtschreibwissen

schreibgespür (Abschreibübungen) zum Recht- schreibwissen (Aufgaben für Spürnasen). Am Ende steht dann jeweils die Korrekturkompetenz (Übun - gen mit Korrekturtexten).

Das Wissen folgt dem Können!

www.rechtschreibwerkstatt.de

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