EoW January 2008

deutsch

Eine neue luftgeblasene Lösung für Freileitungen bei FTTH-Netzen imEinsatz vorverbundener Fasern und Mikrokabeln Von Anders Björk, Mårten Björs und Peter Lo Curzio, Ericsson Network Technologies AB, Hudiksvall, Schweden; und Bill McGavin, Ericsson Communications Ltd, Auckland, Neuseeland

1. Einleitung Das Aufkommen der Breitbandtechnologie, die Triple-Play-Dienste anbietet, hat das moderne Geschäfts- und Privatleben total verändert. Für die Gemeinden, die bereits über diese Serviceeinrichtungen verfügen gehören diese Einrichtungen schon längst zum täglichen Leben. Ein Hauptgrund, wieso faserbasierter Breitband nicht noch weiter verbreitet ist, liegt an den hohen Kosten der Tiefbauunternehmen. Dicht bebaute Gebiete und Gebiete mit hartem und steinigen Boden habaen sind in der Regel Gebiete die bei der Verlegung von Brodband besonders gemieden werden. In diesen Gebieten eignen sich Freileitungslösungen, insbesondere dort wo bereits eine Freileitungsinfrastruktur vorhanden sind., z. B. Freileitungsmaste für Stromversorgung oder Telephonie. Luftgeblasene Fasern und Mikrokabel haben sich als sehr effizient für Faser- Zugangsnetzanwendungen erwiesen, wie z. B. Fiber To The Home (FTTH). Beim Einsatz vorverbundener Fasern können im Vergleich zu konventionellen Verkabelungstechniken die Installations- zeiten auf ein Minimum reduziert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Luftblastechnik ein „dynamisches“ Netz, da Fasern schnell und einfach hinzugefügt, beseitigt, ersetzt oder wiederverlegt werden können, ohne teure Tief- und Hochbauten. Die Installationen von luftgeblasenen Freileitungsfasern haben in der Vergangenheit in Bezug auf Optik und der praktischen Installationsmöglichkeiten gelitten.

Die

hier

beschriebenen

modernen

Fortschritte – siehe [3] und [4] - und die Installationspraxis haben die Freileitungsinstallation völlig revolutioniert. Wir schlagen eine neue Technik für die Freileitungsinstallation von Fasern mittels einer Luftblastechnik vor. Die Fortschritte werden sowohl in Hinblick auf die Aufbau- wie auf die Installationstechnik beschrieben. 2. Lösungsbeschreibung Der Grundaufbau des luftgeblasenen Freileitungssystems gleicht dem eines traditionellen erdverlegten Systems. Dennoch mußten einige neue Produkte entwickelt werden – siehe Abschnitt 3. Die Lösung basiert auf selbsttragenden Leitungen, die vorverbundene luftge- blasene Fasereinheiten sowie luftge- blasene Mikrokabel kombiniert. Die Technologie ist in vielen Richtungen einzigartig: Der Einzel-Leitungsaufbau kann sowohl für die Verteilungs- wie für Drop-Abschnitte eines FTTH- Netzes eingesetzt werden. Durch die gemeinsame Benutzung derselben Infrastruktur für Verteiler- und Drop- Kabel in einer Faserzugangsinstallation können erhebliche Kosten eingespart werden. Die Installationskosten für einen Einzel-Aufbau sind eindeutig niedriger als jene einer Installation getrennter Kabel für die Parallel- Versorgungs- und Drop-Abschnitte des Netzes • im Faserkabelaufbau

Außerdemwerden dadurch die Vorteile der zunehmenden Anwendung von Fasern voll ausgenutzt, indem neue Fasern schnell und, falls erforderlich, zu niedrigen Kosten installiert werden können. Demzufolge können teure Investitionen im Bereich Faser in die Zukunft verschoben werden – nach dem Motto„pay as you grow“ Die Lösung eignet sich sowohl für Passive Optische Glasfasernetze (PON) wie auch für Punkt-zu-Punkt-Netzwerke (P2P). In der Tat können beide Netzstrukturen dieselbe physische Infrastruktur gemeinsam benutzen. Ein PON-Netzwerk kann zu einem P2P- Netzwerk umgerüstet werden, ohne daß dabei eine zusätzliche Investition in Leitungen erforderlich ist Eine generelle Anforderung für alle Produkte dieses Konzepts sind kleine Abmessungen und eine geringe optischeWirkung. DieoptischeWirkung der durch Freileitung verursachten Belastung ist ein Schlüsselfaktor bei der Akzeptanz oder Ablehnung dieser Art Lösung seitens der Gemeinde. Gemeinden genehmigen keine Instal- lationen mehr, die sich auf deren optische Rechte auswirken Bild 1 : Mastleitung mit Verteilungs-Endabschlüssen alle 5 Maste ▲

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EuroWire – Januar 2008

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