Blickpunkt Schule 4 2025

Titelthema

Foto: vegefox.com/AdobeStock

Mehrsprachigkeit und interkulturelle Öffnung als Schlüsselaufgabe D ie Herausforderungen, mit denen Gymnasien heute kon frontiert sind, sind vielschich und 24), in der Charta der Grundrech te der Europäischen Union (EU) (Arti kel 22) sowie in der Verordnung Nr. 1/58 des Rates zur Regelung der

14

ihren Schülerinnen und Schülern nicht nur eine hohe sprachliche Qua lifikation, sondern auch ein tiefes Verständnis und Toleranz für kultu relle Vielfalt vermitteln. Sprachun terricht trägt zur Kernaufgabe des Europarats bei, »eine stärkere Ein heit zwischen seinen Mitgliedern zu erreichen«, und ist von grundlegen der Bedeutung für die wirksame Wahrnehmung des Rechts auf Bil dung und anderer individueller Men schenrechte sowie der Rechte von Minderheiten. Darüber hinaus ist er allgemein entscheidend für die Ent wicklung und Aufrechterhaltung ei ner demokratischen Kultur. 2 Hessi sche Initiativen wie das DELF scolai re intégré, das Spanische Gastlehr kräfteprogramm, die Erweiterung des Fremdsprachenangebots um Arabisch, Chinesisch, Portugiesisch, Polnisch sowie die Schulversuche in Türkisch und Ukrainisch zeigen, wie Sprache, Interkulturalität und sozia le Integration verzahnt werden kön nen.

tig: Sie müssen eine zunehmend heterogene Schülerschaft mit unter schiedlichsten sprachlichen und kulturellen Hintergründen nicht nur unterrichten, sondern auch aktiv in die Schulgemeinschaft integrieren. Gerade in Zeiten wachsender Vielfalt und sozialer Disparitäten tragen sprachliche Angebote entscheidend dazu bei, Chancen zu eröffnen und Barrieren abzubauen. Fremdsprachen kompetenz und interkulturelles Lernen werden zu unverzichtbaren Voraussetzungen für umfassende Teilhabe, berufliche Chancen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist unbestritten, dass die Bildungs sprache Deutsch jedoch für den schu lischen Erfolg in hessischen Schulen die wichtigste Komponente ist. Deshalb ist die Mehrsprachigkeit ein Grundprinzip der Europäischen Union. Sie ist im Vertrag über die Arbeitswei se der Europäischen Union (Art. 20

Sprachenfrage verankert. Damit ver körpert sie das Motto der Europäi schen Union ‘In Vielfalt geeint’. ‘Mut tersprache plus zwei’ lautet das Ziel der EU: Jede und jeder soll zwei Fremdsprachen beherrschen. Mit dem Prinzip der Mehrsprachigkeit wird Fol gendes angestrebt 1 : Wahrung der Sprachenvielfalt als Reichtum Europas und seiner Völker Kommunikation in einer Sprache, die alle Bürgerinnen und Bürger verstehen Erlernen von Sprachen im Sinne des gegenseitigen Verständnisses und der persönlichen Entfaltung Mehr Transparenz, Legitimität und Effizienz. Die Gymnasien stehen hierbei in be sonderer Verantwortung, indem sie → → → →

SCHULE 4|2025

Made with FlippingBook Digital Publishing Software