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9 WLAT-RÜCKBLICK

AKWL MB 02/ 2015

Den Patienten in den Mittelpunkt gerückt Verdienstmedaille der Apothekerkammer für Professor Hartmut Derendorf

Professor Hartmut Derendorf hat die Verdienstmedaille als höchste Auszeichnung der Apothekerkammer Westfa- len-Lippe erhalten. Der gebürtige Dortmunder ist seit 1983 Professor und Chairman des Pharmazeutischen Instituts an der University of Florida in Gainesville, wo er Pharmako- kinetik, Pharmakodynamik und Klinische Pharmakokinetik lehrt. Zum Westfälisch-lippischen Apothekertag unter dem Motto „Näher am Patienten“ reiste er nach Münster, wo er die Auszeichnung aus den Händen von Kammerpräsiden- tin Gabriele Regina Overwiening entgegennahm. Schon früh hatte der 61-Jährige die Apothekerschaft in Deutschland öffentlich dazu aufgefordert, bereits im Studi- um die Patienten weiter in den Mittelpunkt zu rücken. „In den USA gibt es im Studium einen ausgeprägten klinischen Teil, der mit dem Titel des Doctor of Pharmacy abschließt“, so Overwiening. „Dieser Titel verdeutlicht auch der Bevöl- kerung, dass eine verantwortliche Therapiebegleitung am besten durch den Apotheker in Zusammenarbeit mit dem Arzt erfolgt.“ Die Kammerpräsidentin weiter: „Wir haben Ihre Analysen aufgegriffen und gehandelt. Sie haben da-

Professor Hartmut Derendorf erhielt im Rahmen des Westfälisch- lippischen Apothekertages die Verdienstmedaille aus den Händen von Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Fotos (2): MünsterView mit gleichsam einen Grundpfeiler für das Zukunftskonzept „Apotheke 2030“ gelegt und erfolgreichen Projekten wie der Ausbildung von mittlerweile 330 AMTS-Managern in Westfalen-Lippe den Boden bereitet.“

„Alte Muster und Rituale sollten Sie über Bord werfen“ Branchenkenner Professor Andreas Kaapke zur Struktur der ABDA und ihrer 34 Mitglieder

Einen ebenso kritischen wie erfrischenden Blick auf die Struktur der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerver- bände (ABDA) und der ihr angeschlossenen Kammern und Verbände warf Branchenkenner Professor Andreas Kaapke am zweiten Tag des WLAT. Im Kern seiner Analyse stand die Forderung nach einem höheren Maß an Professionalisie- rung: Die hauptamtlichen Geschäftsführer der ABDA, aber auch der Kammern und Verbände, die oft keine Apotheker sind, sollten in ihrer Position gestärkt werden, während die ehrenamtlichen Präsidenten und Vorsitzenden sich auf re- präsentative Aufgaben und ihre pharmazeutische Kompe- tenz fokussieren sollten. „Alte Muster und Rituale sollten sie über Bord werfen“, so Kaapke, der auch die hohe Er- wartungshaltung vieler Mitglieder pointiert aufgriff: „Die Mitglieder wollen jemand an der Spitze, der so denkt und handelt wie sie selbst, ohne dass sie es selbst machen müs- sen. Das funktioniert natürlich nicht.“

Professor Andreas Kaapke warf einen kritischen Blick von außen auf die Strukturen der apothekerlichen Interessenvertretungen.

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