MB_8-2014_04122014

08/ 2014

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Deutscher Apothekertag in München: Perspektivpapier „Apotheke 2030“mit großer Mehrheit angenommen Verabschiedung nach einjähriger Diskussion/Jetzt geht es an die Umsetzung

Nach gut einjähriger Diskussion mit breiter Beteiligung aller apotheker- lichen Gremien und insbesondere der Basis hat der Deutsche Apothekertag 2014 mit überwältigender Mehrheit das Perspektivpapier 2030 ange- nommen. Nach kurzer Vorstellung und Aussprache gab es eine breite Zustimmung bei nur fünf Gegenstim- men und zwölf Enthaltungen. Mit einem kurzen Imagefilm, der den Entstehungsprozess vom Leitbildpro- zess zum Perspektivpapier zusam- menfasste, wurden die gut 400 Dele- gierten auf das Thema eingestimmt. Daran schloss sich eine Gesprächsrun- de mit ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und den (bis auf die ver- hinderte AKWL-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening) Mitgliedern der Leitbild-AG Mathias Arnold (AB- DA-Vizepräsident), Magdalene Linz (Kammerpräsidentin Niedersachsen), Thomas Benkert (Kammerpräsident Bayern), Hans-Peter Hubmann (Ba- yerischer Verbandsvorsitzender) und Peter Froese (Verbandsvorsitzender Schleswig-Holstein) an. „Das Perspektivpapier, das jetzt auf dem Tisch liegt, ist etwas ganz an- deres als ich erwartet habe“, betonte Mathias Arnold. „Es ist besser.“ Dies sei auf die intensive Auseinanderset- zung vieler tausend Apothekerinnen und Apotheker mit der Zukunft ihres beruflichen Tuns und ihrer aktiven Beteiligung am Leitbildprozess zu- rückzuführen. Die zwölfmonatige Leitbilddiskussion habe nicht zuletzt auch die Diskussionskultur der ABDA weiterentwickelt, betonten Arnold

Ein Meilenstein: Mit überwältigender Mehrheit votierten die Delegierten des Deutschen Apo- thekertages 2014 für die Annahme des Perspektivpapiers „Apotheke 2030“. Foto: WuV GmbH

Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening.

und Schmidt unisono. Als besonders große Herausforderung beschrieb der ABDA-Präsident den zweitägigen Leitbild-Konvent in Berlin, bei dem Anfang April gut 100 Vertreter der Kammern und Verbände die bis da- hin eingebrachten Ideen, Vorschläge und Argumente zur Rohfassung des Leitbildes verdichteten: „Hier sind die Dinge an- und ausgesprochen wor- den, die ich so noch nie in einem Gre- mium der ABDA gehört habe, weil dafür einfach der Mut gefehlt hat.“ Das von der ABDA-Spitze als mutig und selbstbewusst eingeschätzte Per- spektivpapier erhielt auf dem DAT – bis auf die wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen – breiten Rücken- wind. „Daher bedarf es jetzt einer zeitnahen und ebenso mutigen und selbstbewussten Umsetzung“, so Mutiges Papier auch mutig umsetzen

Auch wenn die Grundzüge des Leit- bildes seit April stehen, wird sich die ABDA-Geschäftsstelle erst jetzt mit der Umsetzung befassen. Dies räumte ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz beim DAT auf Anfrage des westfälisch-lippischen Delegierten Hannes Müller ein. Ähn- lich ABDA-Vize Mathias Arnold im Interview mit der Pharmazeutischen Zeitung: „Jetzt werden wir die Eck- punkte für den weiteren Prozess festlegen und uns im Einzelnen über die Arbeit für die drei strategischen Themenkreise verständigen, die aus dem Papier resultieren.“ An erster Stelle stehe dabei das Medikations- management. Aus Sicht der Apothe- kerkammer Westfalen-Lippe gilt es jetzt, keine Zeit bei der weiteren Umsetzung zu verlieren.

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