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Lotsen ins Leben

Eine seelische Erkrankung kann die Lebensstrukturen auf allen Ebenen ins Wanken bringen.

D Vielfältige Symptome, wie beispielsweise Konzentrationsstörungen, Gereiztheit, Interesselosigkeit, gesteigerter oder ver minderter Antrieb können sich auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft auswirken. Für vie le betroffene Personen wird es schwierig, ihrem Beruf weiter nachzugehen. Lange Fehlzeiten, Konflikte am Arbeitsplatz oder Arbeitslosigkeit können die Folge sein. Andere haben Schwie rigkeiten, ihren Alltag zu organisieren, Freund schaften zu pflegen oder ihre Freizeit zu gestal ten. Die Bewältigung alltäglicher Aufgaben kann für Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine unüberwindbare Hürde darstellen. Somit können psychische Erkrankungen Auswirkun gen auf das soziale Leben haben, umgekehrt können soziale Aspekte wiederum Einfluss auf die seelische Gesundheit eines Menschen ha ben. An diesem Punkt setzt die Soziale Arbeit in einer psychiatrischen Klinik an. Tanja Krause ist seit sieben Jahren Sozialarbeiterin in der heuti gen Cellitinnen-Marienborn St. Agatha Fachkli nik für Seelische Gesundheit in Köln. Sie unter stützt die Patienten während des stationären Aufenthaltes dabei, das Leben zu ordnen und Perspektiven für die Zeit nach dem Klinikaufent halt zu entwickeln. In einem multiprofessionellen Team, also mit ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Dienst, werden die Patienten und deren Prob lemlagen gemeinsam ganzheitlich betrachtet, um eine möglichst nachhaltige Stabilisierung des Gesundheitszustandes zu erreichen. Am Anfang steht hier meist die Beziehungsarbeit, auf deren Grundlage mit dem Patienten ana lysiert wird, welche individuellen Herausforde rungen bewältigt werden müssen. Dabei wird herausgearbeitet, welche Ressourcen eine Per son mitbringt und welche Art der Unterstützung notwendig ist. Hierbei berät Tanja Krause die

Patienten zu den unterschiedlichsten Themen, von beruflicher Wiedereingliederung, Schwerbe hindertenausweis, Rehabilitation über Schulden und finanzielle Hilfen bis hin zu betreuten Wohn formen oder pflegerischer Unterstützung. Sie unterstützt bei der Bearbeitung von Briefen, bei Antragstellungen, bei der Suche nach Weiterbe handlungsmöglichkeiten oder der Entwicklung von beruflichen Perspektiven. Sie stellt ebenfalls den Kontakt zu Fachberatungsstellen oder am bulanten Diensten her. Manchmal können dafür auch Begleitungen der Patienten außerhalb der Klinik notwendig sein. Auf die Frage hin, ob ihr der Job Spaß mache, er widert Krause ein ganz klares „Ja“, denn als So zialarbeiterin in einer Fachklinik arbeite sie in ei nem sehr abwechslungsreichen Arbeitsfeld, das wöchentlich neue Herausforderungen mit sich bringe, die sie gerne meistere, um anderen Men schen zu helfen. Dabei brauche es nicht selten Kreativität und Humor, um auch mal unkonven tionelle Lösungswege zu finden. (I.O.)

Sozialarbeiterin Tanja Krause lotst die Patien ten zurück ins Leben

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