BGMatt-Broschüre 60 Jahre

MANN DER ERSTEN STUNDE Hans Roth war nicht nur Gründungsmitglied der Baugenossenschaft Matt, er hat auch ihre Entwicklung in verschiedenen Funktionen entscheidend mitgeprägt. In seiner Freizeit forscht er leidenschaftlich über die äusserst interessante und bewegte historische Vergangenheit Littaus.

Hans Roth hat die Geschichte und die Entwicklung der Gemeinde Littau während Jahrzehnten haut� nah miterlebt und kennt dank jahrelanger akribischer Nachforschungen die Geschichte von Littau wie kein Zweiter. Mit der Jubiläumsschrift «30 Jahre BG Matt», oder mit dem Jubiläumsbuch 150 Jahre Abendzirkel Littau «Littau – vom Kies- und Kohledorf zur Wohn- und Industriegemeinde» hat er zum Beispiel zwei in� teressante Dokumentationen über mehr als 150 Jah� re Gemeindegeschichte geschaffen. Was waren die Beweggründe für die Gründung einer Baugenossenschaft um 1953? Mit der Gründung sollte verhindert werden, dass al� les Bauland an auswärtige, finanzkräftige Investoren verkauft wird. Die Wohnungsnachfrage bei der Dorf� bevölkerung war gross – es herrschte Nachholbedarf. Wieso eine neue Genossenschaft? Finanzkräftige, risikofreudige und bauwillige Investo� ren aus Littau waren kaum zu finden. Daher drängte sich eine genossenschaftliche Organisation auf. Die in Littau 1931 gegründete Baugenossenschaft Lit� tau wollte damals nicht weiter wachsen. Die Initian� ten orientierten sich mehr an der 1930 gegründe� ten Baugenossenschaft Reussbühl, die erfolgreich im Ortsteil Reussbühl wirkte. Dies wollte man auch in Littau ermöglichen und gründete deshalb eine neue Genossenschaft.

Was war damals die Strategie beim Erwerb von Liegenschaften? Oberste Zielsetzung beim Kauf von Liegenschaf� ten war die Möglichkeit zur Arrondierung. Dadurch konnten auch zweckmässige und grosszügige Umge� bungen gestaltet werden. Für spätere Generationen bleibt mehr Spielraum für Ersatzneubauten. Durch die rege Bautätigkeit in den ersten Jahren gab es kaum Konsolidierungsphasen. Einige private Geld� geber waren bereit, sich finanziell zu beteiligen, aber weniger in Form von Anteilscheinkapital. Dies auch, weil der gemeinnützige Wohnungsbau damals bei uns noch kaum bekannt war. Zahlreiche private Dar� lehensverträge mit Laufzeiten von mehreren Jahren konnten dank stetiger und zeitraubender Verhand� lungen abgeschlossen werden. Zur Gründungszeit gab es weder eidgenössische noch kantonale Förderprogramme! Erst gegen Ende der Fünfzigerjahre gab es Unterstützung durch kan� tonale Wohnförderung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Das Kontingent für subventionierte Wohnungen war aber beschränkt, was unter den bestehenden lokalen Genossenschaften den Wett� Und die Herausforderungen in Bezug auf Kapi- talbeschaffung? Wie stand es damals mit der Förderung gemein- nützigen Wohnungsbaus?

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