BGMatt-Broschüre 60 Jahre

UND EINEN LIFT? NEIN, DEN GIBTS NICHT. Von Horw zogen sie nach Littau. In ein neu erstelltes Wohn- und Geschäftshaus. Josefa Pepina Aschwanden lebt seit 51 Jahren an der Grubenstrasse 11. Heute im vierten Stock – ohne Lift.

«Das war etwas Wunderbares, ich kam mir vor wie im Paradies», erinnert sich Josefa Aschwanden noch an den Tag, als sie mit ihrer Familie 1962 in die nigelnagelneue Woh� nung einzog. Einen Kühlschrank gab es da, eine Durchreiche von der kleinen Küche ins Esszimmer sogar. «Topmodern zu dieser Zeit. Für die fast 120m2 grosse 5½-Zimmer-Wohnung zahlten wir gegen 600 Franken Miete.» Schnell vergessen: Warum sie denn ausgerechnet ins erz� konservative Littau zügeln würden, wurde die Familie vor dem Wohnortswechsel immer wieder gefragt. An solchen Orten schaue man Zugewanderten immer und lange auf die Finger. Und wenn auch, die damalige «LNN» steckte im Briefkasten und in der Migros kaufte die Hausfrau ein. «Was scheinbar nicht überall gut ankam, uns sind damals keine Nachteile da� raus erwachsen, halb so schlimm das Gerede», sagt sie heu� te lächelnd. Die Zeiten waren anscheinend so. Das blieb auch haften: 1977 zügelte die Familie vom zwei� ten in den vierten Stock in eine kleinere Wohnung. 68 Trep� pentritte hoch. «Für uns kein Problem, aber im Hause kam der Wunsch nach einem Lift auf.» Als die Balkone anfangs der 90er-Jahre vergrössert und Sanierungen vorgenommen wurden, hiess es: Es ist ein Aussenlift vorgesehen, bis zum Jahr 2000 soll es so weit sein. Die Jahre vergingen, die Pla� nung wurde ad acta gelegt: zu teuer und zu unwirtschaftlich. «Immer noch kein Problem, ich schaffe es gut.»

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