GOLF TIME 5/2017

CLUB FITTING DARAUF KOMMT ES AN B ei unseren Fittingterminen geht es darum, eine Optimierung des vorhandenen Materials zu errei- chen. Allerdings können wir uns EFFIZIENTES FITTING Welcher Fokus in welchen Segmenten ausschlaggebend ist.

Unser Fokus liegt hier darauf, die Effizienz zu erhöhen – also die maximal mögliche Ballgeschwindigkeit zu erreichen unter Berücksichtigung der Eintreffsituation. Dann geht es darum, ein zuverlässiges Paket zu finden, das Ihnen keine Schwie- rigkeiten auf dem Platz bereitet. 2 FAIRWAYHÖLZER Auch wenn das manche Spieler nicht gern hören – Fairwayhölzer müssen den Ball zuverlässig nach vorn transportie- ren. Die rohe Schlaglänge spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Diese Kategorie ist am schwierigsten zu fitten. Das Fairway- holz muss einen hohen Ballflug ermög- lichen, sicher zu spielen sein und Vertrauen vermitteln . Lange Transportschläge oder lange Schläge auf ein Grün sind schon schwer genug. Wenn dann der Schläger der Wahl auch noch zickig ist, dann ist die Erfolgsquote überschaubar klein. Man er- kennt dies auch sehr gut an den Taschen der Pros dieser Welt. Dort findet man teil- weise sehr alte Fairwayhölzer, die nicht ersetzt werden, weil sie einfach zuverlässig funktionieren. 3 HYBRIDS/RESCUES Lückenfüller ist hier eine sehr tref- fende Zielrichtung für die Suche. Diese Kategorie soll die Distanzlücken zwischen dem Eisen mit dem niedrigsten Loft, das noch zuverlässig getroffen wird, und den Fairwayhölzern oder gegebenenfalls sogar zum Driver schließen. Hier stehen die Bereiche Distanzkontrolle und Präzision im Vordergrund. Es bringt nichts, ein super langes Hybrid in der Tasche zu haben, wenn dann die Lücke zum Eisensatz zu groß wird. Und diese Schläger sollen durchaus auch helfen, Grüns zu treffen und aus weiteren Entfernungen den Ball kontrol- liert zum Halten zu bringen. 4 EISEN Eisen müssen funktionieren. Das bedeutet, dass man sie zuverlässig plat- zieren kann, die Entfernungsunterschiede

zwischen den jeweiligen Eisen konstant sein sollten und man keine Überlappungen zwischen Eisen im Satz hat. Es muss klar sein, dass jede Entfernung zum Grün/Ziel einem Eisen zugeordnet werden kann. Dies hilft deutlich, um das eigene Spiel zu verbessern. 5 WEDGES Problemlöser – die speziellen Wedges mit ihren unterschiedlichen Sohlengestal- tungen sollen variabel einsetzbar sein und bestimmte Aufgaben leicht lösbar machen. Es kann durchaus sein, dass man einen Schläger nur für einen gewissen Bereich braucht – beispielsweise ein Wedge mit breiter Sohle, um sicher aus dem Bunker zu kommen (bspw. Titleist K-Grind oder Callaway W-Grind). 6 PUTTER Richtungskontrolle und Längen- kontrolle – machen wir uns nichts vor: Die Aufgabe des Putters ist klar: Das Runde muss ins Runde. Die Designs und Gewichtungen sind inzwischen so vielfältig in diesem Bereich, dass man sich fast wie beim Zusammenstellen eines individuell gefertigten Super-Sportwagens vorkommt. In erster Linie muss der Putter zu den eigenen Puttvorlieben passen. Und er sollte das korrekte Ausrichten unterstützen. Da ist nicht immer der Putter mit der längsten Hilfslinie gefragt. Das hängt stark von der Herangehensweise an das Thema Ausrich- tung ab. Doch hier wird Ihnen im Fitting auch sicher geholfen, das passende Design und die korrekte Gewichtung zu finden. Und nun noch eine Bitte in eigener Sache: Seien Sie ehrlich zu sich selbst und zum Fitter Ihres Vertrauens. Nehmen Sie nicht den einmal gelungenen Wunder- schlag als Ausgangsbasis, sondern den realen Durchschnitt. Je klarer und offener Sie sind, desto erfolgreicher wird das Fitting laufen. GT

in diesem Zusammenhang nicht über die Realität hinwegsetzen und Dinge verspre- chen, die aufgrund des Spielerpotenzials nicht möglich sind. Ameklatantesten klafft die Lücke zwischen Anspruch und Realität in den Driverfittings von Männern mittle- ren Alters auseinander. Wenn wir uns die letzten Jahre anschauen und jedes Mal fünf Euro bekommen hätten, wenn die ange- gebene Schlagweite von der realen Schlag- weite um 20 Meter auseinanderliegt, dann wäre zumindest ein sehr ausgedehnter Urlaub locker finanziert. Wir versuchen im Rahmen eines Vorge- sprächs zuerst herauszufinden, was der Spieler/die Spielerin erwartet. Im Idealfall sind die Wünsche/Erwartungen realis- tisch und können von mehr Spielkomfort, mehr Präzision auch bis zumWunsch nach mehr Länge erfüllt werden. Manchmal ist die Kluft zwischen Wunsch und Wirklich- keit aber so groß, dass wir darüber keine Brücken bauen können. Um Ihnen bei der Vorbereitung auf Ihren nächsten Fitting- termin zu helfen, werden wir versuchen, Ihnen einige Anregungen zu geben, um diesen Termin erfolgreich zu gestalten. 1 DRIVERFITTING Der übliche Fokus liegt ja vor al- lem für Männer auf dem Segment Länge. Allerdings sollte man Länge nicht um jeden Preis anstreben. Was bringt einem der längste Driver des Fittings, wenn man damit nur selten ein Fairway trifft?

JOHANNES HERBIG Jahrgang ’61, Inhaber der Fitting- Schmiede Clubmate Golf

mit Stützpunkten in Pfungstadt und im Jordan Golfdom, Köln

INFO www.clubmategolf.com

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