Cellitinnen 2_2019
Pro
Was machen eigentlich…? Die Logopädinnen Lisa Wolff (RTZ) und Elena Alef (NTC)
interdisziplinären Zusammenarbeit tausche ich mich viel mit den An- gehörigen aus. Was ist der Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit? Wolff: Mein Schwerpunkt im RTZ liegt im Bereich der Hals-Na- sen-Ohrenheilkunde. Hauptsäch- lich arbeite ich mit Menschen nach einer Kehlkopfentfernung, einer Cochlea-Implantation oder mit Stimmproblemen. Diese Patien- ten lernen mich meistens schon während ihres stationären Aufent- haltes kennen und haben nach der Entlassung die Möglichkeit, auch ambulant weiter von mir behandelt zu werden. Alef: Ich betreue sehr oft Patienten mit Schluckstörungen nach einer neurologischen Erkrankung, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder bei Morbus Parkinson. Auf der Intensivstation arbeite ich mit Patienten, die künstlich beatmet wurden und das Schlucken wieder üben müssen. Was mögen Sie an Ihrer Arbeit am liebsten? Wolff: Ich liebe an meiner Arbeit, dass ich Menschen mehr Lebens- qualität und mehr Freude im All- tag geben kann. Es ist schön, die Fortschritte während den Therapien mitzuerleben.
Team arbeiten kann und in engem Kontakt zu den Patienten und An- gehörigen stehe, um herauszu- finden, was Lebensqualität für sie bedeutet, um daraus die richtige Behandlung abzuleiten. Welche Voraussetzungen muss man für den Job mitbringen? Alef: Um logopädisch arbeiten zu können, muss man entweder eine abgeschlossene, schulische Be- rufsausbildung zum staatlich ge- prüften Logopäden oder ein ab- geschlossenes Bachelorstudium mit dem Titel ‚Sprachtherapeut/ Sprachheilpädagoge‘ haben. Und auf jeden Fall sollte die Arbeit mit Menschen Spaß machen! Wolff: Außerdem ist eine gute Stimmbeherrschung wichtig, um Stimmprobleme nachzuvollziehen und behandeln zu können, und um die eigene Stimme zu schonen. Beide: Wir brauchen die Fähigkeit, Zusammenhänge medizinisch und therapeutisch für jeden Patienten individuell verknüpfen zu können. Auf Patienten und Angehörige muss man empathisch eingehen, ohne sich deren Schicksale zu sehr zu eigen zu machen. Um gut arbei- ten zu können, müssen wir eine professionelle Distanz wahren. In belastenden Situationen hilft da oft ein Gespräch mit Kollegen.
Lisa Wolff
Elena Alef
Lisa Wolff, Logopädin im Regio- nalen Therapie-Zentrum (RTZ) in Wuppertal, und Elena Alef, Logo- pädin im Kölner Neurologischen Therapiezentrum (NTC) und im St. Marien-Hospital. Das Cellitin- nenForum sprach mit ihnen. Wolff: Als Logopädin berate und behandle ich Menschen aller Al- tersgruppen, die Probleme mit der Sprache, Stimme, Aussprache, dem Redefluss und ihrer Hör- wahrnehmung haben. Ich stelle zu- nächst Zusammenhänge zwischen Symptom und Ursache her, zum Beispiel kann eine undeutliche Aus- sprache von einer Schwerhörigkeit herrühren. Meistens arbeite ich in- terdisziplinär mit Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten zusammen. Alef: Ich arbeite imKrankenhaus mit Patienten, die vor allem Schwierig- keiten mit dem Schlucken haben. Des Weiteren behandle ich Patien- ten mit Sprachstörungen. Zu der Welche Aufgaben führen Sie als Logopädinnen aus?
Alef: Ich liebe an meiner Arbeit, dass ich interdisziplinär und im
Vielen Dank für das Interview!
27
CellitinnenForum 2/2019
Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online