Cellitinnen 2_2019

Der Profi instruiert eine Mitarbeiterin

Der Bienenstock im St. Anna-Garten

nen am Pfarrhaus anzusiedeln. „Er war sofort begeistert von unserer Idee. Er ist Mitglied im Stiftungs- fonds St. Anna, der uns das erste Jahr der Bienenhaltung finanzieren wird.“ Die Seniorenhausleiterin und gelernte Krankenschwester legt überall dort, wo es nötig ist, auch selbst mit Hand an. „Aber Imkerei? Das mache ich nicht selbst“, hat sie beschlossen. „Wir werden die Bie- nenstöcke mieten und von einem Imker aufstellen und professionell versorgen lassen. Er wird auch den Honig ernten, den die fleißigen Tie- re produzieren, und steht uns und den Bewohnern mit Rat und Tat zur Verfügung.“ Der Bienenfachmann hat den Standort schon überprüft und die Ecke am Teehaus als sehr geeignet für die Ansiedlung der Bienenvölker befunden. Zwei dekorative ‚Holz- beuten‘, die so genannten Bie- nenkästen, werden zwei gesunde Völker beherbergen, die der Imker aussucht und einsetzt. „Das sind ganz friedliche Tiere“, weiß Gabriel, die sich natürlich auch Gedanken um die Sicherheit ihrer Bewohner und Mitarbeiter gemacht hat. „Es Hilfe vom Profi

gibt solche friedfertigen Völker, denen es zuallererst um das Sam- meln von Blütenpollen geht, und für die tatsächlich Menschen und Speisen völlig uninteressant sind.“ Ein Pluspunkt für das Nebeneinan- der der vielen Bewohner, die sich zu fast jeder Jahreszeit viel und gerne im Garten aufhalten. Gibt denn der Anna-Garten genug Blüten für die Bienen her? „Natürlich pflanzen wir drum herum viel an Lavendel und Efeu an, was den Bienen gut gefällt. Aber den Großteil holen sie sich woanders. Die Völker schwärmen morgens aus in den Lindenthaler Park, und kommen abends zurück. Die Beuten werden extra so plat- ziert, dass die Flugbahn der Tiere über die Dächer führt. Bienenstich gibt es bei uns weiterhin nur auf dem Teller,“ scherzt Gabriel. Ein bis zweimal im Jahr darf Ho- nig geerntet werden. Nicht nur das Wasser, auch der Honig im Kölner Stadtgebiet ist erstaunlich gut. Das liegt an den vielen Stadtgärten mit ihrer Blütenvielfalt und den großen Parks. Im Seniorenhaus St. Anna wird jeder Bienenkasten ein eige- nes Motto und sein eigenes Etikett St. Anna-Honig

bekommen, so dass die Senioren- hausbewohner von zwei Honigsor- ten profitieren und der Honig auch käuflich zu haben sein wird. Bei der monatlichen Kontrolle und Pflege der Bienenbeuten wird der Imker auch die Bewohner einbeziehen und informieren. „Herr Neumann ist begeisternd und sehr fachkom- petent“, so schildert Gabriel den Bienenprofi, der im Frühjahr 2019 mit seiner Arbeit begonnen hat. „Das Lebensthema der Bienen ist ja unseres im Seniorenhaus: Zu- sammenleben, Gemeinschaft ent- falten, Unterstützung geben. Das hat auch viel mit uns zu tun.“ Die quirlige Seniorenhausleiterin steckt viele mit ihrer Begeisterung für den Garten an. Zur Unterstüt- zung des Bienenprojekts hat sie schon Mitarbeiter-Seelsorgerin Maria Adams gewonnen, die einen ordentlichen Beitrag für das zweite Jahr der Bienen in St. Anna stif- tet... in der leisen Hoffnung auf ein Glas guten Kölner Honigs. Gerne können weitere Bienenpaten mit ihrer Spende das Leben der Bienen im Seniorenhaus St. Anna unter- stützen – und werden mit Honig belohnt.

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CellitinnenForum 2/2019

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