Cellitinnen 2_2019

Kultur | Freizeit

lauch. „Es fehlt an gemeinsamen Elementen für ein gesellschaftliches Leben. Die Arbeitsmigranten sind abhängig von ihren Arbeitgebern. Es gibt keine festen Tarife, Verträge oder Arbeitszeiten. Besonders die Arbeitsbedingungen für die Frauen sind sehr schlecht. Da tut ihnen die christliche Gemeinde gut.“ Dort ge- stalten gut ausgebildete Kateche- ten die Verkündigung. Knoblauch ist hier mit seinem Thema ‚Men- schenwürde‘ genau richtig. „Wir sind nachts in Abu Dhabi ge- landet. Von dort ging es sofort wei- ter mit dem Flugzeug nach Mascat, der Hauptstadt des Oman, zum Katechetentreffen mit 300 Teilneh- mern. Wir hatten dort morgens um 9:00 Uhr unseren ersten Workshop mit den Königen. Ich habe erzählt, mein Schwager hat übersetzt. Die Menschen waren begeistert. Fort- bildung steht bei den Katecheten hoch im Kurs. Auf dem Treffen gab es auch einen Workshop über das Pilgern: Wie bereitet man sich vor, welchen Stock, welchen Rucksack nimmt man mit. Das alles hat die Menschen dort sehr interessiert.“ Abends fachsimpeln die beiden Deutschen mit Kollegen. Das zehn- tägige Programm gönnt ihnen einen begleiteten Ausflug in die Wüste. Knoblauch erlebt den Oman als sanftes, sehr grünes Land mit Kü- hen und Canyons, das kein zweites Dubai werden will und dem Touris- mus eher vorsichtig begegnet. Katechetentreffen im Oman und in Dubai

Ralf Knoblauch (li.) auf dem Katechetentreffen

Prosper Haniel im letzten Winter schließen musste, schickte der ge- bürtige Bottroper einen König vor das Zechentor. Jeder Mensch ist ein König. Im Seniorenhaus Heilige Drei Könige, Schönsteinstraße in Köln-Ehrenfeld, begrüßt ein König von Ralf Knoblauch die Besucher, Bewohner und Mitarbeiter im Foyer, ein anderer steht im Garten.

ist alles hochtechnisiert, beleuch- tet, verkabelt, klimatisiert, künstlich angelegt und bewässert, wo ur- sprünglich nur Wüste war“, erzählt Knoblauch. „Man merkt, dass Un- mengen Geld verbaut wurden. Es gibt tolle Einkaufszentren, riesige Kreuzfahrtschiffe und als Kuriosum: Automaten, an denen du Goldbar- ren ziehen kannst.“ In diese Glitzer- welt zieht er nun mit seinen Königen und der Botschaft von der königli- chen Würde eines jeden Menschen zur zweiten katechetischen Konfe- renz, an der sogar 2.000 Menschen teilnehmen. „Meine Botschaft hat die Leute schon neugierig gemacht. Auch, dass meine Könige nicht den schönen Schein verkörpern, son- dern eher machtlos sind, Wunden und Verletzungen, Kanten und Ris- se tragen, aber trotzdem eine große Würde verkörpern.“ Knoblauch betont, dass seine Köni- ge für ihn keine Kunstgegenstände sind, kein Objekt für die Galerie, kein Investment für das Wohnzim- mer reicher Kunstkenner. Er schickt sie weiter in die Welt. Als die Zeche

Das Interview führte Maria Adams, Mitarbeiterseelsorgerin

Überhaupt könnte der Gegensatz zu Dubai nicht größer sein: „Dort

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